Selbst-Bewusst-Werdung
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Zum Inhalt des Buches: Die abendländische Wissenschaftskultur ist in zunehmendem Maße antireligiös, antimeditativ und unschöpferisch geworden. So wenden sich die unter innerer Erlebnisverarmung leidenden Menschen verstärkt dem spirituellen Angebot aus dem Osten zu. Dogmatismus und Moralismus der abendländischen Glaubensnormen haben die mystischen Quellen des Christentums verstopft, die noch bis ins späte Mittelalter eine starke Schüttung aufwiesen. Um sie dem eigenen Erleben wieder zu erschließen, sollte das östliche Erfahrungswissen nicht abgewiesen sondern eingesetzt und verwendet werden. Es ist an der Zeit, die Einheit der Menschheit in ihrer Vielfalt nicht nur auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet sondern auch im Menschenwesen anzuerkennen. Daher gilt es, sich dem Selbst zuzuwenden, sich seiner bewußt und mit ihm identisch zu werden. Das aber ist eine Sache praktischer Übung. Die Ermutigung dazu ist der Sinn dieses Buches. Über den Verfasser: Bernhard Müller-Elmau, geboren 1916, gehört zu den Leitern von Schloß Elmau, das von seinem Vater Johannes Müller - dem Verfasser bekannter Lebensbücher - als Stätte des Zusammenseins geistig aufgeschlossener und musisch interessierter Menschen verschiedener Berufsschichten, Glaubensrichtungen, Altersstufen und Nationalitäten 1916 gegründet worden war. Während des Zweiten Weltkrieges war der Autor als Truppen- und Stabsoffizier an verschiedenen Fronten eingesetzt. Nach der Gefangenschaft widmete er sich der heimischen Landwirtschaft, bevor das bis 1951 beschlagnahmte Schloß wieder seiner Bestimmung zugeführt werden konnte. Aus den Begegnungen mit Persönlichkeiten, die etwas Wesentliches über das Menschsein wußten, ergab sich die Berührung mit der östlichen Weisheit, in deren Überlieferung das Wissen um die Übungsweisen der unmittelbaren Selbst-Erfahrung nicht verloren gegangen war. Mit den entsprechenden Verfahren machte sich Müller-Elmau auch in Indien praktisch vertraut. Seine Erfahrungen belehrten ihn über den gegenseitigen Ergänzungscharakter und den im Grunde gemeinsamen Nenner der Wahrheitsaussagen von Ost und West. Die Bedeutung einer derartigen Ganzheitsschau für das Freiwerden des Wesens auf dem Weg eigenständiger Erfahrung beschrieb er in verschiedenen Büchern, ohne sich dabei einer bestimmten Denkschule zu unterwerfen.