Die lyrische Frage bei Gottfried Benn
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Mit Aussagen, so glaubt Benn, kann das moderne Bewusstsein der Welt nicht mehr beikommen. Mystische Ausdruckskunst allein ist ihr adäquat. So wird die Frage zum zentralen Ausdrucksmittel. - Benns metaphysisches Fragen macht fragwürdig im doppelten Sinn: es zieht in Zweifel und lässt das, wonach gefragt wird, doch als noch in Frage kommend erscheinen. Mit dieser Ambivalenz schreibt sich der fragende Lyriker Benn zwischen zwei Zeiten ein: seine Lyrik steht am Ende einer progressiven Öffnung der metaphysischen Frage, die mit ihm zugleich ihr Maximum erreicht, indem einerseits keine Antwort mehr fixierbar erscheint und andererseits Transzendenz offengehalten wird. Und sie steht unmittelbar vor dem Umschlagen dieses Offenbleibens in einen Abschied von Transzendenz.