Die in diesem Band versammelten Aufsätze verbinden zwei Behauptungen. Die erste ist, dass die begrifflichen Neuerungen, die die großen Figuren der deutschen philosophischen Tradition, allen voran Kant und Hegel, entwickelt haben – Begriffe wie Selbstbewusstsein, Freiheit, Subjektivität, Logik, Geist und philosophische Methode –, nach wie vor von herausragendem philosophischem Interesse sind, also keineswegs als bloß historische Bestände betrachtet werden dürfen. Die zweite Behauptung lautet, dass eine Reihe klassischer Deutungen dieser Begriffe weder deren Radikalität noch deren philosophisches Potenzial in den Blick bekommen. Dieses Manko präzise zu benennen und zu beheben – und dabei die Aktualität des Deutschen Idealismus zu belegen – ist das Ziel dieses Bandes.
Robert B. Pippin Reihenfolge der Bücher
Robert B. Pippin ist ein herausragender Denker, der sich mit deutschem Idealismus und moderner Philosophie beschäftigt. Seine Arbeit befasst sich mit tiefgründigen Fragen des Selbstbewusstseins, der Freiheit und der Natur des konzeptionellen Wandels. Pippin untersucht, wie philosophische Ideen Kunst und Literatur durchdringen, und beleuchtet die komplexen Zusammenhänge zwischen Moral und Kino. Seine scharfsinnigen Analysen bieten den Lesern neue Perspektiven auf beständige Fragen der menschlichen Verfassung.






- 2016
- 2012
Kunst als Philosophie
Hegel und die moderne Bildkunst
Robert B. Pippin, einer der weltweit renommiertesten Forscher auf dem Gebiet des Deutschen Idealismus, unternimmt in seinem Buch eine Zeitreise mit einem Philosophen, der auf den ersten Blick dafür denkbar ungeeignet erscheint: Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Ausgangspunkt der Reise sind Hegels 1820 in Berlin gehaltene »Vorlesungen über die Ästhetik«, in denen er bekanntlich der Kunst ihren Platz in seinem philosophischen System zuweist: als das unmittelbare sinnliche Wissen des absoluten Geistes. Mit Hegels Theorie im Gepäck erkundet Pippin die Bildkunst der klassischen Moderne, wie sie sich erst nach Hegels Tod ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt hat. Insbesondere in den Werken Édouard Manets und Paul Cézannes findet er Kronzeugen für seine zentralen Thesen, dass die moderne Kunst philosophische Errungenschaften eigener Art hervorbringt, dass sie einen bestimmten Modus der Intelligibilität des »Absoluten« verkörpert und dass Hegel »der« Theoretiker der Moderne in der bildenden Kunst war, wenn auch »avant la lettre«. Pippin verteidigt diese Thesen so eindrucksvoll wie elegant in direkter Auseinandersetzung mit maßgeblichen Werken moderner Malerei und im Spiegel der berühmten kunsthistorischen Debatte zwischen Timothy J. Clark und Michael Fried – und liefert ganz nebenbei eine konzise Geschichte der philosophischen Ästhetik von Kant bis Adorno und Heidegger. - Mit zahlreichen, zum Teil farbigen Abbildungen
- 2005
Die Verwirklichung der Freiheit
Der Idealismus als Diskurs der Moderne
Das Schlüsselproblem der modernen deutschen Philosophie betrifft die zentrale Verheißung der europäischen Moderne selbst: die Möglichkeit eines freien, ja sogar autonomen Lebens. Pippin problematisiert verschiedene gängige Charakterisierungen dieser Denktradition. Dabei präsentiert er eine originelle Interpretation der anspruchsvollsten Begründungen dieser Verheißung im Werke Kants und Hegels und verteidigt zugleich deren Freiheitsbegriff in einem Vergleich mit konkurrierenden Vorstellungen, insbesondere denen von Nietzsche, Heidegger, Leo Strauss, Blumenberg und Habermas.
- 2004
Moral und Moderne
Die Welt von Henry James
In seinem Werk zeigt Robert Pippin, dass Henry James in seinen Romanen und Erzählungen eine Neubegründung der Moral entworfen hat. James nimmt die Moderne als komplexe historische Situation ernst und erkennt deren Ambiguitäten, ohne in Skeptizismus oder Ästhetizismus zu verfallen. Pippin präsentiert neue Interpretationen aller großen Werke von James und belegt, dass der Erzähler einen eigenständigen und philosophisch fruchtbaren Beitrag zum Verständnis der modernen Moral geleistet hat. Das Buch richtet sich nicht nur an Philosophen und Literaturwissenschaftler, sondern auch an interessierte Leser von Henry James, da Pippin seine Argumente klar und ohne spezielles Vokabular darlegt. Richard Rorty von der Stanford University hebt hervor, dass Pippin der Leser ist, den James sich gewünscht hätte. Alice Crary von der New School University lobt die präzise Darstellung des moralischen Fundaments in James’ Romanen. Collin Meissner von der University of Notre Dame betont Pippins umfassende Argumentation zu den moralischen Konsequenzen des Modernismus und deren Reflexion in den Erfahrungen von James’ Figuren. David Bromwich von der Yale University würdigt Pippins sorgfältige Beobachtungen und seinen Blick auf die Details sowie die größeren Zusammenhänge der Texte.