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Werner Wilhelm Schnabel

    Das Stammbuch
    Nichtakademisches Dichten im 17. Jahrhundert
    • 2017

      Nichtakademisches Dichten im 17. Jahrhundert

      Wilhelm Weber, „Teutscher Poet vnd Spruchsprecher“ in Nürnberg

      Von der Forschung kaum beachtet, hat sich im 17. Jahrhundert eine florierende literarische Praxis außerhalb des gelehrten Milieus positioniert. Poeten und Leser verweigerten sich den neuen ästhetischen Normen und orientierten sich weiterhin an althergebrachten Vorbildern. Einer der populärsten und bestdokumentierten Vertreter dieser nichtakademischen Poesie war der Nürnberger „Spruchsprecher" Wilhelm Weber (1602–1661). Er wirkte nicht nur als Autor und Verleger, sondern auch als Auftragsdichter und populärer Vortragskünstler. Ausführlich thematisiert werden Vita, Wirken und Wahrnehmung des Handwerkerdichters in den lebensweltlichen, sozialen und kulturellen Kontexten seiner Wirkungsstätte. Dabei wird das Augenmerk nicht nur auf die Bedingungen einer freischaffenden Dichterexistenz gelegt, sondern werden auch die Wissens-, Erfahrungs- und Werthorizonte des Autors und die Spielräume seines literarischen Schaffens analysiert. Nachgegangen wird weiter der Rezeption Webers in Literaturkritik und Literaturgeschichtsschreibung seit dem späten 17. Jahrhundert. Der Editionsteil enthält die rund 60 überlieferten Texte Webers, die erstmals nach kritischen Maßstäben und ausführlich kommentiert herausgegeben werden.

      Nichtakademisches Dichten im 17. Jahrhundert
    • 2003

      Das Stammbuch

      Konstitution und Geschichte einer textsortenbezogenen Sammelform bis ins erste Drittel des 18. Jahrhunderts

      Das Stammbuch wird als fächerübergreifendes Forschungsfeld betrachtet, wobei es in den beteiligten Disziplinen hauptsächlich als Quelle für spezifische Fragestellungen genutzt wird, nicht als eigenständiger Erkenntnisgegenstand. Erstmals wird der Versuch unternommen, verschiedene Zugänge und Ergebnisse systematisch zu verknüpfen und in ein Gesamtkonzept zu integrieren. Der Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass das Album Amicorum eine Sammelform für spezifisch gestaltete, situativ und funktional bestimmte Texte darstellt. Die Untersuchung konzentriert sich auf die Entstehung dieser Textsorte, die in Wittenberg unter Luther und Melanchthon aus älteren Traditionen entwickelt wurde. Hier liegen auch die Ursprünge der Sammelform, die seit dem zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts verbreitet ist. Unter Berücksichtigung von kultur-, sozial- und mentalitätsgeschichtlichen Kontexten wird die historische Entwicklung und Differenzierung von Sammelgegenstand und Sammelmedium verfolgt, die von Anfang an verschiedenen milieuspezifischen Ausprägungen unterlag, die sich gegenseitig überschneiden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der methodischen Unterscheidung von Aspekten der Textualität, Medialität, Pragmatik und Rezeption. Dies ermöglicht es, zukünftigen Forschungsergebnissen einen systematischen Platz zuzuweisen und die neuere Form des Poesiealbums klarer in eine historische Kontinuität einzuordnen.

      Das Stammbuch