Die Arbeit analysiert die Entwicklung des Holocaust-Gedenkens in Israel und dessen Einfluss auf die israelische Identität. Der Fokus liegt auf dem Eichmann-Prozess von 1961, der als Wendepunkt in der Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Judenvernichtung betrachtet wird. Während der Holocaust zunächst kaum thematisiert wurde, führte der Prozess zu einem gesteigerten Interesse, das durch historische Ereignisse wie den Sechs-Tage-Krieg verstärkt wurde. Die Autorin vertritt die Ansicht, dass die neue Bewertung der Diaspora und das Bewusstsein für den Holocaust eng mit dem Eichmann-Prozess verknüpft sind.
David Zimmermann Bücher
David Zimmerman erforscht die Feinheiten menschlicher Verbindungen und die ethischen Landschaften des zeitgenössischen Lebens. Seine Erzählungen befassen sich mit Spannungen zwischen persönlicher Autonomie und gesellschaftlichen Anforderungen und verwenden einen Stil, der sich durch scharfe Beobachtung und moralisch ambivalente Situationen auszeichnet. Durch seine Prosa fordert Zimmerman die Leser auf, sich mit tiefgreifenden Fragen über Existenz und Moral auseinanderzusetzen. Sein bewusster Erzählstil bietet ein reiches und zum Nachdenken anregendes Erlebnis.






Migration, Flucht und Wandel
Herausforderungen für psychosoziale und pädagogische Arbeitsfelder. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 27
Flucht und Migration haben einen Wandel in allen Bereichen des Lebens zur Folge und stellen auch die Pädagogik vor spezifische Herausforderungen. Die dabei wirkende Dynamik zwischen Psyche und sozialem Umfeld erhellen die AutorInnen durch ihre psychoanalytisch-pädagogische Perspektive. An Kitas und Schulen in den Aufnahmeländern müssen Lehrkräfte und ErzieherInnen mit traumatisierten Kindern umgehen, können aber bisher nicht auf ausreichende Ressourcen zurückgreifen. Auch die intergenerationale Bedeutung von Flucht und Migration, vor allem in Gestalt von Hoffnungen, die Geflüchtete an ihre Folgegenerationen richten, schlüsseln die AutorInnen auf. Gleichzeitig richten sie den Blick auf die viel größere Zahl der Geflüchteten, die nicht nach Europa kommen: Flucht und Migration sind insofern auch essenzielle Themen der Globalisierung. Mit Beiträgen von Bernd Ahrbeck, Salman Akhtar, Christine Bär, David Becker, Kathrin Böker, Margret Dörr, Urte Finger-Trescher, Maria Fürstaller, Sophie C. Holtmann, Nina Hover-Reisner, Dieter Katzenbach, Vera King, Hans-Christoph Koller, Pierre-Carl Damian Link, Christoph Müller, Barbara Neudecker, Elisabeth Rohr, Hediaty Utari-Witt, Michael Wininger, Biddy Youell und David Zimmermann
Pädagogische Beziehungen im Jugendstrafvollzug
Tiefenhermeneutische Perspektiven
Ob Klimawandel, Pandemie, Flucht oder Integration: Der Begriff der Krise scheint allgegenwärtig in der Diskussion globaler Phänomene. Welchen Beitrag kann die psychoanalytische Pädagogik zu Krisendiskursen leisten? Durch seine interdisziplinäre Perspektive wird in diesem Band ein umfassendes Verständnis der Krisenphänomene generiert. Die Autor: innen fokussieren dabei das Wechselspiel gesellschaftlichen Miteinanders, relationaler Dynamiken und innerer Welt, wodurch sich Krisenphänomene differenziert erfassen und Handlungsmöglichkeiten ableiten lassen. Dabei werden sowohl öffentliche Diskurse analysiert als auch pädagogische Handlungsfelder hinsichtlich ihrer Krisendynamik untersucht. Welche Auswirkungen die gegenwärtigen Herausforderungen für die Forschung haben, ist ein weiterer Schwerpunkt des Bandes.
Sozialer Ort und Professionalisierung
Geschichte und Aktualität psychoanalytisch-pädagogischer Konzeptualisierungen
Die Berücksichtigung der Prägung psychischer Prozesse und Strukturen durch das Milieu stellt eine der zentralen theoretischen Leistungen Siegfried Bernfelds für die Psychoanalyse und Psychoanalytische Pädagogik dar. Die Beiträge des Bandes arbeiten ausgehend vom Begriff des Sozialen Ortes die Bedeutung psychoanalytischer Konzeptionalisierungen für die pädagogische Professionalisierung in verschiedenen Handlungsfeldern heraus.
Die spezifische Professionalität in der Arbeit mit psychosozial beeinträchtigten Menschen bedarf einer differenzierten Ausbuchstabierung und der Etablierung passgenauer professioneller Ausbildungsangebote in der Hochschule. Eine Vertiefung des fachdisziplinären Diskurses der Pädagogik bei psychosozialen Beeinträchtigungen zum eigenen Professions- und Professionalisierungsverständnis ist dringend angeraten und wird durch den vorliegenden Band angestoßen. Die Beiträge des Sammelbands fokussieren demnach die Aus- und Weiterbildung pädagogischer Professioneller in den Bereichen Schule, Hochschule und in Kooperationsprojekten beider Institutionen.
Traumatisierte Kinder und Jugendliche im Unterricht
Ein Praxisleitfaden für Lehrerinnen und Lehrer
Traumata – seien sie durch Flucht, Vernachlässigung, Missbrauch oder andere Gewalterfahrungen ausgelöst – hinterlassen Spuren, die sich auch im Unterricht zeigen. Dieser Praxisleitfaden hilft Lehrer/innen aller Schularten, das Erleben und Verhalten traumatisierter Schüler/innen zu verstehen und zeigt ihnen Wege auf, wie sie diese Kinder und Jugendlichen im schulischen Alltag unterstützen können. Anhand von Fallbeispielen vermittelt er anschaulich traumaspezifisches Grundlagenwissen und gibt Antworten auf drängende Praxisfragen, wie z. B.: • Wie können pädagogische Praktiken wie Beziehungsgestaltung, Klassenführung und Lernumgebungen traumasensibel gestaltet werden? Und wo liegen die Grenzen? • Wie kann eine traumasensible Schulentwicklung und -kultur aussehen? Best-Practise-Beispiele aus den Bereichen Förderschule, Willkommensklassen für junge Flüchtlinge und Grund- und Gesamtschulen veranschaulichen die Umsetzung in der Praxis.
Aktuelle Fragen der Arbeit mit traumatisierten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden praxisnah und gleichwohl theoretisch fundiert aus einer ursächlich pädagogischen Perspektive diskutiert. Der vorliegende Band greift zentrale Aspekte traumapädagogischer Theoriebildung und Praxis auf und diskutiert ihre Bedeutung für ausgewählte Handlungsfelder, etwa die Schule, Bewährungshilfe oder die Arbeit mit Geflüchteten. Verschränkt mit den Schwerpunktthemen (Sicherer Ort, Diagnostik, Methodik, Forschung) bildet die Reflexion von Chancen und Grenzen traumapädagogischer Weiterbildung das Querschnittsthema des Bandes. Ein wertschätzender, aber auch kritischer Blick auf aktuelle Entwicklungen innerhalb der Traumapädagogik und die sozialen Rahmungen ihrer Umsetzung kennzeichnet die Beiträge. Der Band versteht sich somit als Anregung zur Weiterentwicklung einer Fachdisziplin unter Berücksichtigung des sozialen und politischen Kontexts.
Ausgrenzung und Teilhabe
Perspektiven einer kritischen Sonderpädagogik auf emotionale und soziale Entwicklung
Kinder und Jugendliche mit nachhaltigen emotionalen und sozialen Beeinträchtigungen sind von gleichberechtigter schulischer und gesellschaftlicher Teilhabe häufig ausgeschlossen. Die Voraussetzung zur Veränderung dieses Zustands ist eine kritisch-konstruktive Analyse sowohl sozio-struktureller Rahmenbedingungen schulischer und außerschulischer Erziehungshilfe, insbesondere neoliberaler Paradigmen, als auch des unmittelbaren pädagogischen Handelns. Der vorliegende Band weist gleichwohl über die Analyse hinaus: Es werden Zielvorstellungen für eine gelingende Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit erheblich beeinträchtigten Entwicklungschancen formuliert sowie Perspektiven für Schulentwicklung, Forschung und Gesellschaft begründet dargestellt. Hiermit liegt ein Band vor, in dem aktuelle Fragen der inklusiven Pädagogik kritisch-konstruktiv und aus unterschiedlicher wissenschaftlicher wie pädagogisch-praktischer Perspektive diskutiert werden.
Traumapädagogik in der Schule
Pädagogische Beziehungen mit schwer belasteten Kindern und Jugendlichen
Kinder und Jugendliche, die Extremerfahrungen wie Gewalt, wiederkehrende Trennungen oder Flucht erlitten haben, stellen für PädagogInnen eine besondere Herausforderung dar. Die traumatischen Erfahrungen spiegeln sich in den pädagogischen Beziehungen wider, die durch eine erhebliche emotionale Beteiligung und Belastung der Betroffenen, Peers und Fachkräfte gekennzeichnet sind. David Zimmermann beschreibt mithilfe sonder- und psychoanalytisch-pädagogischer Theorien sowie intensiver forschungsbasierter Falldarstellungen die genauen Merkmale traumatisch beeinträchtigter pädagogischer Beziehungen. Hierbei muss nicht nur das vergangene Leid der Kinder und Jugendlichen bedacht werden, sondern auch ihre aktuellen zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Erfahrungen, die die Grundlage ihres Erlebens darstellen. Mit dieser Verknüpfung von Forschung und Praxis lassen sich zentrale Elemente gelingender traumapädagogischer Arbeit in der Schule herausarbeiten. Abschließend werden Schlussfolgerungen für LehrerInnenbildung und die Institutionsgestaltung aufgezeigt.