Die zentrale Lage der Oberpfalz in der Mitte Europas zeigt sich bis heute in der Kreuzung zweier Eisenbahn- und dreier Autobahnmagistralen von internationalem Rang. Schon seit vorgeschichtlicher Zeit verliefen hier wichtige überregionale Handelswege. Landwirtschaftliche Produkte, Bauholz und Eisenwaren trieben auf langen Flößen der Donau zu. Fromme Pilger und riesige Ochsenherden durchzogen die Region, laufende und reitende Boten hielten die Kommunikation aufrecht, und wagemutige Fuhrleute transportierten Waren des täglichen Bedarfs sowie begehrte Luxusprodukte. Alte Wege haben bis heute ihre Spuren in der Landschaft hinterlassen, doch nur wenige Relikte geben Zeugnis von ihrer einstigen Bedeutung für Kommunikation, Mobilität und Handel. Wissenschaftler und Heimatkundler dokumentieren in diesem Band die zentrale historische Funktion einstiger Verkehrs- und Kommunikationswege in der Oberpfalz, von denen einige bis in die Gegenwart ihre große Bedeutung behalten haben.
Tobias Appl Bücher


Pfalzgraf Philipp, geboren 1503 in Heidelberg, war der jüngere Bruder des späteren Kurfürsten Ottheinrich und zusammen mit ihm Regent des Fürstentums Pfalz-Neuburg. Hervorragend ausgebildet an den Universitäten Freiburg und Padua, war er ein Genussmensch und militärischer Draufgänger, dem die Verteidigung Wiens gegen die Türken 1529 wesentlich zu verdanken ist. Er wurde in Bologna zum Ritter geschlagen und nahm an der Kaiserkrönung Karls V. teil. An allen politischen und militärischen Schauplätzen der europäischen Geschichte verfolgte er seine Interessen. Auch bemühte er sich 1533 bis 1547 an den Fürstenhöfen ganz Europas um eine standesgemäße, finanziell lohnende Heirat, scheiterte aber schließlich auch am Hofe des englischen Königs Heinrich VIII., dessen erstgeborene Tochter Mary ebenfalls Philipps Werben ausschlug. In Burglengenfeld/Oberpfalz residierte Philipp von 1535 bis 1540, doch führte sein aufwendiger Lebensstil zu horrender Verschuldung, die schließlich den Verlust seines Erblandes, der „Jungen Pfalz“, zur Folge hatte. Er geht als verarmter und kranker Fürst in die Landesgeschichte ein. Philipp starb am 4. Juli 1548 in Heidelberg.