Die Initiative der „Projektgruppe Messelager“ (im Verein EL-DE-Haus e. V.) lud 1989 zum ersten Mal Überlebende von Zwangsarbeit nach Köln ein und gab damit den Anstoß für das zweimal jährlich stattfindende Besuchsprogramm der Stadt Köln. In Porträts und Biographien skizziert Sabine Würich nicht nur die Erlebnisse in Köln während der NS-Herrschaft, sondern zeigt auf, welche nachhaltigen Folgen der erzwungene Aufenthalt in Köln zwischen 1939 und 1945 für das gesamte Leben der ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter hatte und hat. Die in zweijähriger Arbeit aufgenommenen Fotografien verleihen den Einzelschicksalen ein eindringliches Gesicht.
Sabine Würich Bücher



Das Gedächtnis der Orte
- 151 Seiten
- 6 Lesestunden
Mit ihrer Kamera hat die in Bogotá geborene und in Köln lebende Fotokünstlerin Sabine Würich der nationalsozialistischen Vergangenheit anhand konkreter, genau recherchierter Tatorte in Köln nachgespürt, an denen während der Zeit des Nationalsozialismus Verbrechen begangen wurden: Inhaftierungen, Miss-handlungen, Deportationen, Tötungsdelikte. Mit ihren 100 Schwarzweiß-Fotografien legt sie eine eindrucksvolle Dokumen-tation vor, die beweist, dass der Terror nicht im Verborgenen geschah, sondern dass sich seit 1933 ein dichtes Netz von Tatorten über das gesamte Stadtgebiet einer deutschen Großstadt wie Köln legte. Durch die Kombination von Fotos und Geschichten lernt man ein neues, bislang 'geheimes' Köln kennen. Detaillierte Ortsbeschreibungen und Kartenmaterial im Anhang ermöglichen es, das Buch auch als Stadtführer zu nutzen.
Der ferne Osten
- 137 Seiten
- 5 Lesestunden
Eine Reise entlang der innerdeutschen Grenze im August 1989 war der Auftakt eines Themas, das die Fotografin Sabine Würich bis heute beschäftigt: die bauliche Umgestaltung Ostdeutschlands in den letzten 20 Jahren. Im Zentrum ihrer Arbeit steht das Dreiecksverhältnis Ort, Mensch, Erinnerung – Orte zur Orientierung im Alltag, verbunden mit Emotionen, die an bestimmte Ereignisse erinnern. Viele der hier gezeigten Orte haben diese Funktion durch den Systemwechsel verloren, architektonische Formen als Signal und Ausdruck des einstigen Gesellschaftssystems wurden hinfällig. Die Bilderreihung im Buch ist nach ästhetischen Maßstäben, weder chronologisch noch topografisch geordnet. Der so entstehende assoziative Spannungsbogen zwischen Foto und beigefügtem Text erlaubt eine virtuelle Zeitreise in die jüngere deutsche Geschichte.