Der Sammelband kombiniert die Diskussion theoretischer Konzepte mit länderübergreifenden Analysen zu Migration und Integration. Im Mittelpunkt stehen einerseits Fragen bezüglich der Grenzen klassischer Migrations- und Integrationstheorien bzw. Möglichkeiten für deren Erweiterung und andererseits empirische Fallbeispiele, welche nach den Ursachen und Folgen von Flucht- und Migrationsbewegungen fragen, den länderspezifischen Umgang mit Migration und Integration beleuchten sowie Lösungsansätze und aktuelle Migrations- und Integrationspolitiken diskutieren.
Yves Bizeul Reihenfolge der Bücher






- 2019
- 2019
Offene oder geschlossene Kollektividentität
- 446 Seiten
- 16 Lesestunden
Der Sammelband stellt die gegenwärtigen Erfolge des Rechtspopulismus in den westlichen Demokratien in den Kontext der Formation einer neuen gesellschaftlichen Konfliktlinie (cleavage), die öffentliche Debatten bestimmt, Gesellschaften polarisiert und den Parteienwettbewerb neu strukturiert. Es geht dabei um die Alternative zwischen offener und geschlossener Kollektividentität, zwischen offener, politisch integrierter Gesellschaft und geschlossener ethnisch-kultureller (Abstammungs-) Gemeinschaft, zwischen liberaler pluralistischer Demokratie und illiberaler plebiszitärer Demokratie.
- 2018
Mythos und Tabula rasa
Narrationen und Denkformen der totalen Auslöschung und des absoluten Neuanfangs
Totale Zerstörung, absolute Auslöschung, Tabula rasa: Inwiefern ist das narrative Gründungspotential des Mythischen an Vorstellungen eines unbedingten Neuanfangs gebunden? Anders als die bisherige Forschung, die stets die konstruktiven Aspekte von Gründungsmythen profilierte, zeigt der Band die destruktive, Auslöschung voraussetzende oder anstrebende Dimension des Mythos auf. Dabei soll vor allem die Frage beantwortet werden, ob es eine Seite mythischer (Gründungs-)Narrative gibt, die Konstruktionen des Nullpunkts - insbesondere in Deutungskonflikten - erfordern oder begünstigen. Die Beiträge stellen aus interdisziplinärer Perspektive historische und politische Umbruchsituationen sowie narrative Strategien in den Fokus, welche Denkformen des Kahlschlags repräsentieren und deren Relation zu mythischen Gründungerzählungen illustrieren.
- 2009
Johannes Calvin
1509-1564 : in Wort und Bild!
- 2009
Glaube und Politik
- 315 Seiten
- 12 Lesestunden
Selten besteht Politik aus rein zweckrationalem Handeln. Politische Überzeugungen entstehen nur begrenzt aus der Kraft der besseren Argumente im politischen Diskurs oder aus der Fähigkeit, gesellschaftliche Probleme zu lösen. Neben der Legitimation durch Diskurs- und Zweckrationalität spielen vor allem auch nicht reflektierte vorpolitische Auffassungen eine bedeutende Rolle sowohl bei der Stabilisierung eines politischen Systems als auch bei der politischen Mobilisierung. Dieses Buch untersucht die Relevanz des religiösen wie auch des politischen Glaubens für die Politik.
- 2006
Die in dem vorliegenden Band versammelten Aufsätze beschäftigen sich mit der politischen Philosophie Eric Weils. Diese sprengt die unter den Philosophen etablierten Trennungen zwischen Denkschulen. In Weils Veröffentlichungen finden antike und moderne Philosophie, aristotelische Klugheit und aufklärerische Vernunft einen gleichberechtigten Platz. Weil argumentiert als Neokantianer selbstverständlich mit Kant. Mit ihm werden Autonomie, universelle Vernunft und Selbstbestimmung des Einzelnen betont. In Anlehnung an Kant versucht er auch eine Fundierung der Moral zu liefern, die für den modernen Menschen einleuchtend sein kann. Er beruft sich aber auch auf die Teleologien von Aristoteles und Hegel, um die rein formale Moral zu überwinden und sein System zu vervollständigen. Weil findet somit in jedem dieser drei Autoren einen Mitstreiter für mehr Vernunft und Rationalität als Bollwerk gegen die stets drohende Gewalt. Die Gesamtphilosophie Weils besteht - vor allem infolge der traumatischen Erfahrungen des Ersten Weltkriegs und des Nationalsozialismus - aus einer tiefgründigen und einzigartigen Reflexion über Gewalt, Moral und Politik. Sie besticht durch ihre Radikalität und behandelt - trotz bzw. gerade aufgrund ihrer fortlaufenden Anlehnungen an die philosophische Tradition - zahlreiche politische Themen, die uns unmittelbar angehen.
- 2004
Das Thema Integration ist in Deutschland in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. So ist beispielsweise unter den Schlagworten „Kopftuch“ und „deutsche Leitkultur“ ein heftiger Streit entbrannt. Die Beiträge setzen sich mit der Relevanz des Begriffs der Integration, mit den gängigen Integrationskonzepten und mit den praktischen Implikationen der Integration von Migranten in Frankreich und Deutschland auseinander. Darüber hinaus erörtern sie ein alternatives Modell der Integration, das über die republikanischen und kulturalistischen Konzepte hinausgeht, die auch in vielen Ländern der sogenannten „Dritten Welt“, z. B. im hier untersuchten Indien, vorherrschend sind. Dieses von den Autoren des vorliegenden Sammelbandes bevorzugte „zivilgesellschaftliche Integrationskonzept“ wird abschließend detailliert beschrieben.
- 2000
Die Beiträge des Bandes bieten Einblicke in die "Arbeit" am politischen Mythos und den Umgang mit Ritualen in Polen, Frankreich und Deutschland. Nach einer Definition und einer allgemeinen Darstellung der Funktionen politischer Mythen und Rituale wird die Entstehung der Nationalmythologie in diesen Ländern behandelt. Die "ikonische Verdichtung" der Mythen wird anhand französischer Beispiele erörtert. Im Kontext der DDR wird gezeigt, wie politische Mythen sowohl stabilisierend als auch destabilisierend wirken können. In Polen wurden während der Wendezeit viele Symbole, Mythen und Rituale, die von früheren sozialistischen Bewegungen geprägt wurden, neu interpretiert und gegen das Regime verwendet. Der "Januskopf" dieser Mythen und Rituale, die zur Legitimierung und Destabilisierung politischer Gemeinwesen beitragen, ist auch in liberalen Demokratien präsent. Sie sind für die Etablierung solcher Systeme unerlässlich, bergen jedoch die Gefahr, zu extremen nationalistischen Ausbrüchen zu führen. Selbst republikanische Festveranstaltungen können zu inneren Spaltungen führen, wie die 200-Jahr-Feier der Revolution in Frankreich zeigt. Abschließend wird die Frage erörtert, unter welchen Bedingungen Politiker ins nationale Pantheon aufgenommen werden, am Beispiel von de Gaulle und Helmut Kohl.