Dieses Buch beschreibt die Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher und die Funktionseliten des «Dritten Reiches», die von den Alliierten des ZweitenWeltkrieges eingeleitet worden waren. Angeklagt waren führende Vertreter eines verbrecherischen Regimes, das dieWelt in einen Krieg von bis dahin nicht gekannterGrausamkeit und Brutalität gestürzt hatte. Die Autorin beschreibt die Vorgeschichte, die Abläufe und die Urteile dieser bis heute im Bewusstsein vieler Deutscher umstrittenen Prozesse.
Annette Weinke Bücher






Zwischen Aufarbeitung und Geheimhaltung
Justiz- und Behördenakten in der Zeitgeschichtsforschung
Auch nach der im Jahre 2017 erfolgten Novellierung des Bundesarchivgesetzes gelten für Akten des Bundesverfassungsgerichts und anderer Oberster Bundesgerichte sowie höherer Justizbehörden immer noch besondere Zugangs- und Benutzungsbedingungen, die die Erforschung von zentralen Problemfeldern der Justizgeschichte der BRD erschweren. °°°°Dieser Sammelband von Historikern, Juristen, Archivaren und Datenschützern - ein Gemeinschaftswerk des 'Forums Justizgeschichte' mit u. a. der Justizakademie NRW - verfolgt zwei °°°°1) Warum haben sich gerade die Bundesgerichte von den Aufarbeitungsbemühungen weitgehend abgekoppelt? Staatlich eingesetzte Historikerkommissionen und die intensivierte wissenschaftliche Erforschung der NS-Kontinuitäten nach 1945 wirkten doch als Katalysator eines erleichterten Zugangs zu sensiblen Behördenakten. °°°°2) Welche spezifischen Probleme gibt es bei der Archivierung von Justiz- und Behördenakten auf Bundes- und Landesebene und welche konkreten Konsequenzen ergeben sich daraus für die juristische Zeitgeschichtsforschung?
Schauprozesse zählen zu den typischen Erscheinungen kommunistischer Herrschaftsausübung im 20. Jahrhundert. Ein erster Höhepunkt waren die großen Moskauer Prozesse der 1930er Jahre, als sich Stalin auf diesem Wege seiner innenpolitischen Gegner entledigte. In der Ära des Kalten Krieges bedienten sich auch die meisten ostmitteleuropäischen „Volksdemokratien“ dieses Instruments, um die „Sowjetisierung“ ihrer Justizapparate voranzutreiben. Das Kuriosum, Schauprozesse gegen noch lebende, nicht anwesende Angeklagte zu veranstalten, blieb allerdings einzig und allein der DDR vorbehalten. Annette Weinke liefert eine knappe Zusammenschau zur Geschichte der kommunistischen Schauprozesse und vermittelt erste Einblicke in ein faszinierendes, noch wenig erforschtes Kapitel der kommunistischen Herrschafts- und Gesellschaftsgeschichte
Eine transnationale Diskursgeschichte des völkerstrafrechtlichen Umgangs mit staatlich organisierter Gewalt im 20. Jahrhundert. Mit dem Aufkommen des modernen Kriegsvölkerrechts im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts veränderte sich der Blick auf die verschiedenen Erscheinungsformen staatlich organisierter Gewalt. Am Beispiel politischer, rechtlicher und wissenschaftlicher Debatten um deutsche (Massen-)Gewalt, die über ein knappes Jahrhundert und in verschiedenen zeitlichen und räumlichen Zusammenhängen beleuchtet werden, geht Annette Weinke dem sich wandelnden Charakter des humanitären Völkerrechts nach und fragt nach den Verschränkungen von historischer Erfahrung, Historiographie, Recht und (Moral-)Politik. Ihre Untersuchung betritt historisches Neuland, indem sie erstmals die wirklichkeitskonstituierenden Wirkungen des Völkerstrafrechts und der Menschenrechte in eine längere zeitliche Perspektive rückt. Im Fokus stehen dabei deutsche Völkerrechtsverstöße im Ersten Weltkrieg, die nationalsozialistischen Massenverbrechen und der Holocaust sowie das Systemunrecht der DDR.
Eine Gesellschaft ermittelt gegen sich selbst
- 224 Seiten
- 8 Lesestunden
Die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltung ist diejenige Einrichtung, welche sich innerhalb der Bundesrepublik am kontinuierlichsten und nachhaltigsten der Aufarbeitung von NS-Unrecht gewidmet hat. Mit den von ihr angestoßenen Strafprozessen hat sie einen zentralen Beitrag zur Herausbildung eines pluralistischen Geschichtsbewusstseins geleistet und dadurch den demokratischen Wandel in Nachkriegsdeutschland befördert. Die Historikerin Annette Weinke schreibt die Geschichte der Zentralen Stelle anlässlich des 50. Gründungstages dieser Institution.
U-Haft am Elbhang
- 184 Seiten
- 7 Lesestunden
Die Untersuchungshaftanstalt der Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit Dresden war ein Instrument der geheimpolizeilichen Repression in der DDR. Der Band dokumentiert die Geschehnisse auf dem Gelände an der Bautzner Straße als Sitz eines NKWD-Untersuchungsgefängnisses und Tagungsortes für sowjetische Militärtribunale, als Untersuchungshaftanstalt des MfS und während der Besetzung durch Dresdner Bürger im Dezember 1989. Dabei werden Ziele, Struktur und Tätigkeit der sowjetischen und ostdeutschen Repressionsorgane im Raum Dresden dargestellt. Die Haftbedingungen werden aus Sicht ehemaliger Gefangener nachgezeichnet. Das Buch enthält außerdem eine Beschreibung der Ereignisse der friedlichen Revolution in Dresden und schildert die Diskussion um die Errichtung einer Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt.
Law, history, and justice
- 340 Seiten
- 12 Lesestunden
Since the nineteenth century, the development of international humanitarian law has been marked by complex entanglements of legal theory, historical trauma, criminal prosecution, historiography, and politics. All of these factors have played a role in changing views on the applicability of international law and human-rights ideas to state-organized violence, which in turn have been largely driven by transnational responses to German state crimes. Here, Annette Weinke gives a groundbreaking long-term history of the political, legal and academic debates concerning German state and mass violence in the First World War, during the National Socialist era and the Holocaust, and under the GDR.