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Engelbert Obernosterer

    28. Dezember 1936
    Der senkrechte Kilometer
    Zwischendinge
    Versuche eines Herrn, seiner Herr zu werden
    Nach Tanzenberg. Eine Lossprechung
    Wolke mit Henkel. Miniaturen
    Bodenproben
    • Bodenproben

      Miniaturen 1

      Dies sind Proben aus dem Boden unter den Füßen eines Schriftstellers, der irgendwo in der österreichischen Provinz lebt. Die Feldwege sind von Entfettungsläufern verunziert, der Raps wächst von Brüssel aus, Urlauber keuchen zu einer Kapelle hinauf und beessen die Landschaft, mit der Peitsche der Klolosigkeit treibt man die aus den Bussen steigenden Senioren in die umliegenden Gasthäuser, in vorauseilendem Gehorsam räumt ein Musiker sich mittels eines Strickes aus dem Weg, die Trauer trägt man als schwarzes Kostüm mit dazupassendem Täschchen. ... Registriert werden ferner: Existenzverstopfung, ehegeschädigte Gefühle, Selbstabholungen und dass die am tiefsten empfinden, die es zu den höchsten Ämtern gebracht haben

      Bodenproben
    • Engelbert Obernosterer untersucht die Strukturen seiner Umgebung, während er zwischen seiner bergbäuerlichen Herkunft und der digitalen Welt pendelt. Dabei analysiert er, wie individuelles Handeln von digitalen Zwängen beeinflusst wird, und versucht, dies sachlich zu dekonstruieren und zu verstehen.

      Wolke mit Henkel. Miniaturen
    • Nach Tanzenberg. Eine Lossprechung

      • 216 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Der Entwicklungsroman beschreibt die siebenjährigen Erfahrungen des Autors in einem katholischen Internat, das auch andere bekannte Persönlichkeiten besucht haben. Er thematisiert die Spannungen zwischen individueller Entfaltung und einer jenseitsorientierten Ordnung. Das Buch erzählt authentisch und geht den Nachwirkungen nach, während Jugenderinnerungen oft in einem verzerrten, harmonischen Licht erscheinen.

      Nach Tanzenberg. Eine Lossprechung
    • Auch im Gebirge gibt es Existentialismus. Engelbert Obernosterer (86) kommt geographisch und strukturell von dort her. In seinen neuen, wie er erklärt letzten Prosa-Miniaturen zeichnet er nach, wie die Bestandteile seiner Person, die nur für kurze Zeit zu einer Einheit verbunden waren, mit zunehmenden Jahren sich daranmachen, ihrer eigenen Wege zu gehen. Dabei zerreißt es den Autor zwischen seiner magischen Herkunft einerseits und den digitalen Systemen, denen er als Lehrer und Familienerhalter verpfl ichtet war, zwischen einem behaglichen Ruhestand einerseits und dem, was ihn unbarmherzig zum Schreibtisch treibt: einer anderen Sicht auf das anscheinend so friedvolle Leben auf dem Lande.

      Overnosterers Spätlese, (sic!)
    • Der Kampf mit dem Engel

      • 134 Seiten
      • 5 Lesestunden

      Konkret handelt es sich bei dieser Sammlung von kleineren und größeren Prosastücken um den existentiellen Kampf des Individuums gegen die übergeordneten Strukturen, wobei der Stoff vorwiegend aus der beobachtbaren ländlichen und kleinstädtischen Umgebung des Autors und seiner Lebensgeschichte entnommen ist. Die prägenden Faktoren der Erziehung und Menschenformung, großenteils an sich selbst beobachtet und studiert, ist die wichtigste Achse, um die die bohrende Neugierde kreist. Mit Händen und Füßen wehrt sich der Autor gegen diverse ihm ins Genick greifende Instanzen wie Gewohnheiten, Öffentlichkeit, Staat, Gesetz, Gott, Sprache et cetera, gespenstische Antipoden, die ihm bisweilen die Luft abschnüren. Das Schreiben gibt sich also nicht damit zufrieden, die sattsam bekannten äußeren Erscheinungen eines Provinznestes zu erfassen, sondern zeigt das durch Wiederholung stumpf Gewordene aus einem anderen Blickwinkel.

      Der Kampf mit dem Engel
    • In Bildbänden und Filmen wird oft das idyllische Bild eines hochgelegenen Tals präsentiert, das dem enttäuschten Städter intakte Natur und gesundes Bauernleben verspricht. Die Realität jedoch zeigt einen Wandel: Das Tal verändert sich vom Magischen ins Technische. Der Bauer wird zum landwirtschaftlichen Produktionstechniker, während die alten Werte und Traditionen in den Hintergrund treten. Die Natur wird zur Ware, und auch die menschliche Kultur gerät in diesen Sog. Was einst als rituelle Praxis begann, verwandelt sich in Folklore und Werbung, wobei dennoch einige unverkäufliche Aspekte erhalten bleiben. Der Fotograf meidet die Falle des Gefälligen und sucht nach dem, was das Tal einst war. Strukturell zeigen die meisten Bilder den Wandel von einer stummen, rauen Welt zu einer beredten und nützlichen. Der Schriftsteller Engelbert Obernosterer, im Tal geboren, eröffnet mit persönlichen Texten einen literarischen Zugang zur mythischen Dimension der Region. Insgesamt wird ein Versuch unternommen, der Gegend gerecht zu werden, indem auch ihre weniger bekannten Seiten beleuchtet werden. Es handelt sich nicht um eine bloße Beschreibung Kärntens, sondern um ein Paradigma des Wandels, der in vielen Alpen- und Pyrenäentälern stattfindet.

      Mythos Lesachtal