Engelbert Obernosterer untersucht die Strukturen seiner Umgebung, während er zwischen seiner bergbäuerlichen Herkunft und der digitalen Welt pendelt. Dabei analysiert er, wie individuelles Handeln von digitalen Zwängen beeinflusst wird, und versucht, dies sachlich zu dekonstruieren und zu verstehen.
Engelbert Obernosterer Reihenfolge der Bücher






- 2024
- 2023
Auch im Gebirge gibt es Existentialismus. Engelbert Obernosterer (86) kommt geographisch und strukturell von dort her. In seinen neuen, wie er erklärt letzten Prosa-Miniaturen zeichnet er nach, wie die Bestandteile seiner Person, die nur für kurze Zeit zu einer Einheit verbunden waren, mit zunehmenden Jahren sich daranmachen, ihrer eigenen Wege zu gehen. Dabei zerreißt es den Autor zwischen seiner magischen Herkunft einerseits und den digitalen Systemen, denen er als Lehrer und Familienerhalter verpfl ichtet war, zwischen einem behaglichen Ruhestand einerseits und dem, was ihn unbarmherzig zum Schreibtisch treibt: einer anderen Sicht auf das anscheinend so friedvolle Leben auf dem Lande.
- 2022
Versuche eines Herrn, seiner Herr zu werden
Fast ein Roman
- 2020
- 2019
Wie schon in früheren seiner neunzehn Prosa-Bände geht der Autor in seinem neuen Miniaturen-Band den als bekannt geltenden Vorgängen des Landlebens nach im Bestreben, die allzu fest stehenden Zustände geistig wieder locker zu stellen und für eine andere Sichtweise frei zu machen, eine meist desillusionierende, kühl registrierende, aus unmittelbarer Nähe aufgenommene. Den Stoff bezieht der Autor sowohl aus der direkten Umgebung wie auch aus der erinnerlichen Kindheit im Gebirge und den dortigen Naturereignissen, zu denen auch die Naturen einzelner Bewohner gehören. Die Achse, um die sich die Studien drehen, ist „ein schrottreifer Altpädagoge“, der sich als bedingt im Sinne von determiniert erlebt und dessen Mechanik des Verhaltens aus nächster Nähe beobachtet und durchleuchtet wird.
- 2018
- 2015
Der Kampf mit dem Engel
- 134 Seiten
- 5 Lesestunden
Konkret handelt es sich bei dieser Sammlung von kleineren und größeren Prosastücken um den existentiellen Kampf des Individuums gegen die übergeordneten Strukturen, wobei der Stoff vorwiegend aus der beobachtbaren ländlichen und kleinstädtischen Umgebung des Autors und seiner Lebensgeschichte entnommen ist. Die prägenden Faktoren der Erziehung und Menschenformung, großenteils an sich selbst beobachtet und studiert, ist die wichtigste Achse, um die die bohrende Neugierde kreist. Mit Händen und Füßen wehrt sich der Autor gegen diverse ihm ins Genick greifende Instanzen wie Gewohnheiten, Öffentlichkeit, Staat, Gesetz, Gott, Sprache et cetera, gespenstische Antipoden, die ihm bisweilen die Luft abschnüren. Das Schreiben gibt sich also nicht damit zufrieden, die sattsam bekannten äußeren Erscheinungen eines Provinznestes zu erfassen, sondern zeigt das durch Wiederholung stumpf Gewordene aus einem anderen Blickwinkel.
- 2013
Alle Behauptungen sind Schutzbehauptungen, sind Gehirnschutz vor dem, was vor ihnen war. Wer von einem Schicksalsschlag getroffen wird, ist zuerst sprachlos und findet sich nicht mehr zurecht. Schon mit den ersten Worten beginnt er eine Schutzmauer gegen das Ungeheuerliche zu errichten. Damit, dass er die Angelegenheit in den Sprachraster von Ort, Zeit und Grund einordnet, macht er sie geheuer, etwa zu einem der Todesfälle, die sodann vom Bestattungsinstitut auf bewährte Weise abgehandelt werden. Man kennt Engelbert Obernosterer seit langem als einen Kartographen der ländlichen Verhältnisse. In den vorliegenden meist kleineren, immer aber verdichteten Prosasplittern geht es ihm um das Spannungsverhältnis zwischen Sprache und der stummen Welt, eine andere Sicht mithin, aus der hervor geht, dass das System aus Zahlen und Buchstaben insgesamt ein Haus darstellt, in dem der Sprechende vor den direkten Zustoßungen der Welt geschützt ist.
- 2009
Ortsbestimmung. Eine Skandalchronik
- 102 Seiten
- 4 Lesestunden
Die Handlung spielt im Bewusstsein, wo dörfliche Strukturen und Rituale sichtbar werden. Sakrale und profane Riten werden sachlich untersucht, wodurch der Tod an Schrecken verliert. Die Darstellung dieser Rituale verleiht dem normalen Sterben eine besondere Bedeutung und Wertschätzung.