Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit dem jüngsten Buch des Kärntner Autors Josef Winkler, welches den Titel "Leichnam, seine Familie belauernd" trägt und 2003 in der edition suhrkamp erschienen ist. Den Schwerpunkt der Untersuchung bildet die Nachzeichnung des autobiographischen Prinzips auf sämtlichen Struktur- und Bedeutungsebenen des Buches, das als eine Literarische Autobiographie begriffen werden kann. Das autobiographische Prinzip kommt auf ganz unterschiedlichen Ebenen zum Tragen, etwa bei der Wahl des Buchtitels, bei der Neubewertung und ironischen Kommentierung fixer Topoi aus Winklers früherem Werk und bei der Anordnung der Miniaturen. Diese lassen sich bestimmten Textsorten (Anekdote, Satire, Kommentar usw.) zuordnen, die bei unterschiedlicher Zielsetzung auf ihre Leistung für die Literarische Autobiographie bestimmbar sind. Der "Leichnam" hat so den Charakter eines opus summum, das verschiedene literarische Stationen Josef Winklers verzeichnet, mit der Tendenz, alles bislang Erworbene und Erprobte auszustellen, ein Spektrum dessen zu bieten, was war und was noch kommen könnte. Dem Buch haftet also gleichzeitig ein resümierender Zug an wie das Flackern des Neuen. Ein transkribiertes und autorisiertes Interview, in dem sich Josef Winkler vor Studierenden der Freien Universität Berlin zum eigenen Schaffen äußert, rundet das Buch ab
Kristina Werndl Bücher






Die Analyse von Richard Wagners Parsifal beleuchtet die Kontroversen, die das Werk seit seiner Uraufführung 1882 in Bayreuth auslöste. Besonders im Fokus steht die Figur des Parsifal, die die Verbindung zwischen menschlicher Reinheit und sexueller Askese thematisiert. Diese Darstellung führte häufig zu heftigen Reaktionen und Protesten, die über die äußeren Skandale hinausgingen. Die Studienarbeit untersucht die komplexe Programmatik des Werkes und dessen Einfluss auf die Rezeption in der Öffentlichkeit.
Die Studienarbeit untersucht die komplexe Beziehung zwischen Autorschaft und Leiden in den Novellen von Thomas Mann sowie in Gottfried Benns "Marburger Rede". Ein zentrales Thema ist die Problematik des Künstlers in der Gesellschaft, die in Kapiteln wie "Künstler und Gesellschaft" und "Der Dichter als verdächtiges Subjekt" behandelt wird. Zudem wird Benns Rolle als Gefühls-Verweigerer und sein Konzept einer neuen Dichtung, das den poiesis-Begriff umfasst, analysiert. Die Arbeit bietet tiefgehende Einblicke in die psychologischen und gesellschaftlichen Dimensionen der literarischen Schöpfung.
Die Analyse beleuchtet die komplexe Rolle der Ironie in Thomas Manns Werk, insbesondere in der Erzählung "Wälsungenblut". Sie argumentiert, dass Manns Ironie nicht nur ein stilistisches Mittel, sondern auch ein Ausdruck seiner politischen und moralischen Überzeugungen ist. Durch die Untersuchung der Walküre-Szene wird aufgezeigt, wie diese Ironie als Reflexion seiner eigenen Identität fungiert und tiefere Einsichten in sein Weltverständnis vermittelt. Die Arbeit bietet somit eine tiefgehende Betrachtung der Verbindung zwischen Manns literarischem Schaffen und seinen persönlichen Ansichten.
Die Seminararbeit untersucht Thomas Bernhards literarisches Schaffen und dessen Einfluss auf die "Österreichische Komik". Sie analysiert, wie poetische Verfahren in seinen Texten eingesetzt werden und beleuchtet die Komik als rezeptionsästhetisches Phänomen. Ein besonderer Fokus liegt auf der detaillierten Analyse der Erzählung "Die Mütze", die exemplarisch für Bernhards Stil und seine sprachlichen Mittel steht. Die Arbeit bietet somit einen tiefen Einblick in die linguistischen Aspekte seiner Werke und deren humoristische Dimension.
Die Studienarbeit analysiert Robert Musils Werk "Die Schwärmer" und beleuchtet dessen innovative Struktur, in der zwei Paare in ihren Interaktionsprozessen konfrontiert werden. Musil, der die empirische Methode favorisiert, lehnt idealistische Gesamtlösungen ab und stellt stattdessen die Welt als eine fortwährende Herausforderung dar. Die Arbeit untersucht bedeutende poetologische, ideengeschichtliche und formale Aspekte des Stücks und bietet damit einen tiefen Einblick in Musils literarisches Schaffen und seine Perspektive auf menschliche Beziehungen.
Die Analyse von Ferdinand von Saars Novelle "Schloss Kostenitz" beleuchtet die Merkmale des bürgerlichen Realismus und die wesentlichen Elemente der Novellentheorie. Untersucht werden Aspekte wie Dingssymbolik, unerhörte Begebenheiten und Wendepunkte. Zudem werden Saar als literarischer Historiograph und Stilist sowie Themen wie Psyche, Krankheit und die Darstellung idealer Landschaften behandelt. Kunst wird dabei als Mittel der Sublimation betrachtet, was die vielschichtige Bedeutung und den Einfluss der Novelle unterstreicht.
Rumänien nach der Revolution
- 196 Seiten
- 7 Lesestunden
Rumänien heute: Nichts als verbrannte Erde? Ein Sammelband zu den Selbst- und Fremdbildern Rumäniens anlässlich des EU-Beitrittsjahres 2007. Wir kennen die Klischees: Karpaten und Vampire, schlechte Verkehrswege, Straßenkinder und ein blutiger Diktator namens Nicolae Ceausescu, der viele in die Emigration trieb. Aber wie sehen Rumäniens neue Identitäten nach der Revolution aus? Was macht der rumänische Film, wie steht es um den Sport, das Theater und um die gegenwärtige Verlagsszene des Landes, wie um seine Literatur? Was ist „Demokratie auf Rumänisch“? Herausgeberin Kristina Werndl setzt überkommenen Rumänien-Vorstellungen ungewohnte Bilder und neue Perspektiven entgegen und verortet das postrevolutionäre Rumänien kulturell in der politischen Gegenwart. Wie aus einzelnen Mosaiksteinen soll sich im Kopf des Lesers allmählich ein neues Bild zusammensetzen, das dem Rumänien der Gegenwart in all seiner Komplexität gerecht wird.