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Andreas Gottsmann

    Karl I. (IV.), der Erste Weltkrieg und das Ende der Donaumonarchie
    Österreich-Ungarn und Italien im Ersten Weltkrieg
    Venetien 1859 - 1866
    Staatskunst oder Kulturstaat?
    • Staatskunst oder Kulturstaat?

      Staatliche Kunstpolitik in Österreich 1848–1914

      Diente in früheren Jahrhunderten Kunst vorrangig den Repräsentationsbedürfnissen von Hof, Adel und Klerus, kam es ab Mitte des 19. Jahrhunderts in der Donaumonarchie zu einem bedeutsamen Wandel: Kunst wurde zu einem wichtigen Bereich staatlicher Kulturpolitik. Sie wurde zur Profilierung des staatlichen Prestiges nach außen und zur Stärkung des inneren Zusammenhalts eingesetzt. Erreicht wurde dies durch Förderung der kulturellen und künstlerischen Vielfalt, die in der Ringstraßenkultur und im Fin de Siècle ihren Höhepunkt erreichte. Nicht die Förderung bestimmter Kunstrichtungen war das Ziel, sondern das Entstehen einer allgemeinen künstlerischen Blüte, die zur Herausbildung eines vielfältigen österreichischen Stils und zur Identifikation mit dem gemeinsamen Staatswesen führen sollte.

      Staatskunst oder Kulturstaat?
    • In den Monaten nach dem verlorenen Krieg von 1859 sah sich Kaiser Franz Joseph gezwungen, den Forderungen der ökonomischen Eliten nach politischer Partizipation im Zentrum des Reiches und in den Ländern teilweise nachzukommen. Die neue Führungsschicht strebte einen konstitutionellen Rahmen an, um die wichtigsten liberalen Grundwerte zu verwirklichen und das Staatsganze neu zu gestalten. Die Gründung des Königreichs Italien 1861 und die wachsende italienische Nationalbewegung stellten große Herausforderungen für das multiethnische Habsburgerreich dar. Zunächst reagierte man mit repressiven Methoden, entschloss sich jedoch ab 1861, die vom Reichsrat in Wien verabschiedeten liberalen Gesetze auch in Venetien anzuwenden und rechtsstaatliche Kriterien im Kampf gegen die staatliche Opposition zu beachten. In den Bereichen Bürokratie, Landesvertretung, Kirche, Bildung, politische Opposition, Emigration, Wirtschaft und Gesetzgebung wird ein Bild des italienischen Kronlandes in den Jahren vor seiner Abtretung gezeichnet. Es zeigt sich, dass die angestrebte Integration Venetiens in das politische System der Habsburgermonarchie letztlich nicht gelang. Dennoch prägte die österreichische Verwaltung in den sechs Jahrzehnten der Zugehörigkeit Venetiens zur Habsburgermonarchie nachhaltig die Geschichte und Kultur des Landes.

      Venetien 1859 - 1866
    • Das Gedenken an den Ersten Weltkrieg vor hundert Jahren hat in Italien zu einem bisher nicht dagewesenen Interesse am „Konfliktpartner“ Österreich und über die „Grande Guerra“ hinaus an der aus der engen Nachbarschaft resultierenden gemeinsamen Geschichte geführt. In 22 Beiträgen und einer ausführlichen inhaltlichen Einleitung werden von vorwiegend österreichischen und italienischen Historikern die verschiedenen Konfliktfelder dargestellt sowie dies ich schon in den Jahren vor dem Kriegsausbruch abzeichnenden Entwicklungsstränge, die sich 1915 im österreichisch-italienischen Krieg verdichteten. Im Fokus stehen die Situation in den bei den Staaten vor Kriegsausbruch, die zentralen militärischen Ereignisse, deren propagandistische Verwertung sowie der Einfluss gesellschaftlicher Faktoren auf innenpolitische Entscheidungen und das daraus resultierende Scheitern von Konfliktlösungsstrategien. Ein besonderes Augenmerk wurde in diesem Band auch auf die Erinnerung an den Krieg– und der musealen Darstellung des Erinnerns – gelegt, denn erst in einer rückblickenden Betrachtung über Generationen hinweg wird die Bedeutung der Ereignisse im Rahmen von historischen und sozialen Prozessen sowie von Zäsuren und Kontinuitäten greifbar. Der vorliegende Band versteht sich in diesem Kontext als wesentlicher Beitrag zu einer wissenschaftlich fundierten Bewusstmachung einer zentralen Phase der österreichisch-italienischen Geschichte. …

      Österreich-Ungarn und Italien im Ersten Weltkrieg
    • Die Seligsprechung Kaiser Karls I. (1916–1918) lenkte Ende 2004 das öffentliche Interesse auf die letzten Jahre des Ersten Weltkriegs. Das Österreichische Historische Institut in Rom lud Wissenschaftler aus mehreren Ländern zur Mitarbeit an einer umfassenden Publikation über die politischen und kulturellen Entwicklungen in der Donaumonarchie ein. Der Sammelband, verfasst in Deutsch, Italienisch und Englisch, behandelt den Krieg gegen Italien, die Kriegspropaganda sowie die Situation der Italiener innerhalb der Habsburgermonarchie. Drei Beiträge analysieren die Haltung der großen politischen Lager Österreichs – Christlichsoziale, Sozialdemokraten und Deutschnationale – zum Kaiser, zum Krieg und zu den Staatsreformplänen. Auch die katholische Kirche schwankte zwischen Loyalität zur Monarchie und Unterstützung nationaler Bestrebungen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entstehung der Nationalstaaten im Gebiet der sich auflösenden Donaumonarchie, insbesondere den Versuchen Kaiser Karls, den Vielvölkerstaat durch nationalen Ausgleich zu retten. Diese Idee wurde jedoch von vielen in der deutschen und ungarischen Führung abgelehnt. Die nicht immer klare politische Linie des Kaisers trug zu einem Prestigeverlust der Monarchie und seinem erzwungenen Thronverzicht bei. Nach gescheiterten Restaurationsversuchen in Ungarn zog sich Karl von Habsburg-Lothringen ins Exil nach Madeira zurück, wo er 1922 verstarb.

      Karl I. (IV.), der Erste Weltkrieg und das Ende der Donaumonarchie