Der Begriff der Spekulation hat sich kürzlich im Bereich ästhetischer Praxis etabliert und entfaltet bemerkenswerte Wirkungen. Diese Entwicklung führt zu einer neuen Form kollektiver, risikobereiter, hybrider Praxis, die als Specology bezeichnet wird. Mit Specology als neuer ästhetischer Wissenschaft begeben wir uns auf ein produktives Tableau, das erkennende und gestaltende Praktiken, Einsichtsformen sowie Medien und Materialien umfasst. Zudem werden chronopolitische Forschungsfelder und Geisteshaltungen integriert. Ziel ist es, die Potenziale und Herausforderungen der spekulativ-ästhetischen Forschung auf verschiedenen Ebenen ästhetischer und kritischer Praxis zu erfassen. Die Publikation greift den Diskurs um spekulatives Design seit den 2000er Jahren auf, nähert sich diesem kritisch und bietet Anknüpfungspunkte für diverse Wissens- und Denkpraktiken aus künstlerischen, gestalterischen, philosophischen und kulturtheoretischen Bereichen sowie darüber hinaus. Entwickelt und kuratiert im Speculative Space, wurde die Publikation von den Forschungskompliz:innen Haarmann, Lagaay, Bieling, Körschkes, Ivanova, Bohaumilitzky und Scholz in Zusammenarbeit mit distaff studio und Stephan Kraus realisiert.
Anke Haarmann Bücher



»Artistic Research« ist in aller Munde - ein Modewort der Gegenwartsdebatte, das Vereinnahmungen ebenso provoziert wie Zurückweisungen. Doch was meinen wir, wenn wir von der Kunst als Forscherin sprechen? Kann Kunst als eine Einsichten generierende, reflexive Praxis angesehen werden, die sich in ästhetischen Artikulationen formuliert? Welche Einsicht über welche Welt könnte sie bereitstellen? Eine umfassende epistemologische Ästhetik, die sich dem künstlerischen Forschen als Methode und Praxis annimmt, gibt es bisher nicht. In diesem Grundlagenwerk stellt sich Anke Haarmann den Fragen nach den originären Methoden, historischen Vorläufern, spezifischen Artikulationsformen und konkreten Handlungsweisen künstlerischen Forschens.
Lasso
- 159 Seiten
- 6 Lesestunden