Beslan war Untergang. Am 4. September 2004 starben mehr als 200 Kinder und vermutlich auch mehr als 100 Erwachsene bei einem Terroranschlag auf die Schule Nummer 1 in der nordossetischen Kleinstadt Beslan. Das letzte Tabu - die in jeder Kultur und Religion verankerte Unantastbarkeit von Kindern - war gebrochen worden. Das Böse war nach Beslan gekommen und hatte alles vernichtet, woran Menschen glauben müssen, wenn sie leben wollen: Menschlichkeit, Mitleid, Achtung, Demut. Eine ergreifende und zukunftsweisende Begegnung mit Überlebenden und eine Homage an diejenigen, für die es keine Hilfe mehr gibt.
Andrea Jeska Bücher






Simbabwe – Agonie oder Aufbruch?
- 163 Seiten
- 6 Lesestunden
Wie konnte es so weit kommen, dass Simbabwe nach der kolonialen Befreiung zu einem unfreien Staat mit einer korrupte Elite wurde? Andrea Jeska kennt das Land gut. Ihr Buch erklärt die Hintergründe für den politischen und wirtschaftlichen Niedergang der einstigen Kornkammer im südlichen Afrika. Sie berichtet von ihren Begegnungen mit Menschen, die ihr, der Journalistin aus Deutschland, die Stimmung des Landes zwischen Agonie und Aufbruch vermitteln: Denn Simbabwe ist nicht Mugabe – und seine Macht ist brüchig. Hinter den Kulissen findet längst eine Entwicklung ohne ihn statt.
„Um ehrlich zu sein“, sagt Tulani immer dnn, wenn er wichtige Dinge erklären oder seinen Willen durchsetzen möchte. Um ehrlich zu sein, ist Tulani ein bisschen verrückt, ein bisschen liebenswürdig und manchmal eine wahre Zumutung. Der junge Zulu gibt sich alle Mühe, die Wesensart seines Volkes zu erklären und dabei die Nerven seiner drei weißen Begleiterinnen zu ruinieren. Mit ihren beiden Töchtern im Schlepp begibt sich Andrea Jeska auf eine Reise durch das Land der Zulus, um einen afrikanischen Alltag jenseits von Adis, Kriegen und Katastrophen zu finden. Bei skurielen Begegnungen mit Missionaren, Wunderheilern, Stammeschefs und Ältesten verliert sie bald den Glauben an die überlegene Logik ihrer eigenen Kultur - und bei Ziegengulasch mit Haaren, geplatzten Verabredungen und undurchschaubaren Strukturen so manches Mal auch die Fassung. Mitten in der südafrikanischen Provinz Kwazulu Natal, an einem beileibe nicht von allen guten oder bösen Geistern verlassenen Ort, lässt sich die Frage, wessen Kultur eigentlich irrwitziger ist, immer schwerer beantworten.
Dies ist eine Geschichte von Mut und Gradlinigkeit, Zuversicht und Gottvertrauen. Am Rande der Wüste pflanzt ein Mann seit 30 Jahren tausende Bäume und auf einmal findet er tausende, die fasziniert von seinem Vorbild, ihm nacheifern.
'Wer drei Stunden vor dem Spiegel braucht, hat bei der Bundeswehr nichts zu suchen.' Seit fast zehn Jahren dürfen Frauen bei der Bundeswehr Dienst an der Waffe leisten. Mehr als 16.300 Soldatinnen sind derzeit im Einsatz bei Heer, Luftwaffe, Marine, im Bereich Streitkräfte Basis und im Sanitätsdienst. Was sind das für Frauen? Welche Rolle haben sie innerhalb einer bislang von Männern dominierten Welt? Und was bewegt sie, wenn sie zu Auslandseinsätzen berufen werden? BRIGITTE-Autorin Andrea Jeska schreibt über ein hochbrisantes Thema — über junge Frauen, die wissen: Soldatin sein heißt auch, in den Krieg zu ziehen. Für Hauptfeldwebel Sonja Cole, Ausbilderin beim III. Luftwaffenregiment, zählen Disziplin und Treue. Coles Erwartungen orientieren sich an dem, was sie selbst zu geben bereit ist, und das ist im Ernstfall alles. Die Bundeswehr ist schließlich kein Mädchenverein. Frauen, die sich für die Bundeswehr entscheiden, müssen an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gehen, manchmal besser als die Männer sein und gegen Vorurteile kämpfen. Hinzu kommt, dass die Bundeswehr heute de facto Krieg in Afghanistan führt und im Golf von Aden Piraten bekämpft, die ihrerseits schwer bewaffnet sind. Andrea Jeska hat Soldatinnen u. a. am Horn von Afrika in Aktion erlebt. 'Krieg nicht ausgeschlossen', das ist eine Entwicklung, die vielen Frauen zu schaffen macht. Erstmalig berichten Frauen in der Bundeswehr von ihren Einsätzen.
Lesereise Simbabwe
Die Sehnsucht des Schlangengottes
In den Hügeln von Matopos wohnen Stimmen in Felsen, im Kariba-See hat der Schlangengott Nyaminyami Sehnsucht nach seiner Frau und im Park von Hwange baden Elefanten im Swimmingpool. Über sprühenden Wassern spannen sich Regenbogen, Engel werden im Flug nass und verwegene Männer fürchten sich nicht vor Löwen. Wo die Ahnen und die Geister hausen, wo Götter verrückt spielen und Menschen gegen alle Widrigkeiten einen vitalen Optimismus bewahren, wo die Natur grandios und die Umstände manchmal haarsträubend sind, da ist Simbabwe. Das Land der Steine, des Sambesis und der größten Wasserfälle der Welt. Andrea Jeska beschreibt die Morgendämmerung in dem ein Jahrzehnt lang in Chaos und Niedergang versunkenen Land. Ihr auferstehendes Simbabwe ist voller Kraft und Schönheit, Hoffnung und Witz. Sie berichtet von einer der größten Elefantenherden der Welt, den letzten Relikten des Empire in Bulawayo und Victoria Falls, vom Kampf der Tonga um neue Identität und von den Geheimnissen des Kariba-Sees. Sie war mit Elefantenflüsterern, Echsenbeschwörern und Löwenbezwingern unterwegs und gewöhnte sich bis zum Schluss nicht an ein simbabwisches Grundnahrungsmittel: klebrigen Maisbrei.
Johanna Uthgenannt taucht in Afganistan unter. Sie investiert zweitausend Dollar in ein Taxi und ein Leben mit neuer Identität, immer auf der Suche nach einem Ort, an dem ihre Seele gesund werden kann. Ihr Mann Götz hört in Deutschland von einem Flugzeugabsturz in Afganistan. Er ahnt, dass Johanna nie zu ihm zurückkehren wird. Statt Schmerz spürt er Erleichterung - denn längst schon ist seine Geliebte bereit, ihm neues Glück zu bieten. Andrea Jeska findet glasklare Worte für Leidenschaft und Schmerz, die in ihrer Intensität unter die Haut gehen. Sie erzählt von der Liebe und ihrem Scheitern, von Hingabe und Rücknahme, von gebrochenen Versprechen und getäuschten Erwartungen.