Der Nachlass von Walter Langer beleuchtet die junge Theaterszene der 1950er Jahre in Wien, die von Zensur und schwierigen Lebensbedingungen geprägt war. Trotz der Herausforderungen gründeten junge Künstler mutig kleine Bühnen und präsentierten innovative, politisch brisante Stücke, die eine kulturelle Wende einleiteten.
Der vorliegende Band behandelt Grenzen. Er handelt von ihrem Entstehen, ihrem Vergehen, ihrer Geschichtlichkeit, ihrer Notwendigkeit, ihren Ein- und Ausschlüssen und den Mühen ihrer Überwindung. Mit dem Entstehen einer Außen(staats)grenze engstens verbunden - und in diesem Band durch fundierte Einzelstudien dargestellt - sind Themenkomplexe wie: Passwesen und Staatsbürgerschaft (Hannelore Burger), Heimatrecht, Armenwesen und Schub (Harald Wendelin), Bewegung und ihre Kontrolle (Andrea Geselle), Umgang mit einer Grenze (Svjatoslav Pacholkiv), Fremdenrecht und Fremdsein (Zdenka Stoklóskóva), Grenze als Lebensraum (Pavel Cibulka) und ökonomische Grenzen (Andrea Komlosy). Die einzelnen Beiträge beinhalten grundlegende rechtshistorische Darstellungen, instruktive Fallstudien, statistische Auswertungen und historisch-semantische Analysen, wobei Grenze hier vornehmlich nicht mehr in ihrer geopolitisch-strategischen, sondern in ihren sozio-ökonomischen und symbolisch-kulturellen Dimensionen aufgefasst wird.
Die Entwicklung der modernen Burokratie nahm im Zuge der Aufklarung ihren Ausgang. Im josephinischen Jahrzehnt wurden durch eine reiche Anzahl von Gesetzen und Verordnungen entscheidende Massstabe gesetzt, die Beamten an den Universitaten juristisch ausgebildet, die Mechanismen des Apparates festgeschrieben. Das Kraftespiel zwischen Staat und burokratischer Institution wurden damit bestimmt - allerdings nicht immer im Sinne der Staatsgewalt! Diese schlagkraftige Institution Burokratie mit ihren Akteuren, den gut ausgebildeten Beamten, trieben im absolut regierten Staat die Rechtssaatlichkeit voran, sozial entwickelten sich die Beamten zu entscheidenden Tragern eines Bildungsburgertums, die die Kultur der Stadte pragten. Sie blieben - bei allen Mangeln, die ihnen anhafteten - Vertreter des aufgeklarten Gedankenguts - auch in Zeiten eines rigiden Absolutismus.
Genderfragen und Identitätskonstruktionen stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Forschungsbandes, der die Entwicklung und politische Kraft der internationalen Frauenbewegung innerhalb der österreichisch-ungarischen Monarchie darstellt. Diese Zeit war stark geprägt von nationaler Solidarität und einem drohenden Zerfall in ethnisch-nationale Einzelteile. Ein besonderes Augenmerk gilt den Frauenbewegungen in den Kronländern, ihren intellektuellen und praktischen Vorstellungen sowie ihrer Bedeutung im Zusammenhang mit anderen emanzipatorischen Bewegungen, die oft von Männern getragen wurden. Welche nationalen und internationalen Loyalitäten leiteten die Vertreterinnen der Frauenbewegung? Welche Weiblichkeitsbilder waren für sie maßgeblich? Vom Feuilleton des Ungarischen Loyd bis zum Kronprinzenwerk, von der psychoanalytischen Bewegung bis zur Jurisdiktion wird untersucht, wie verschiedene Textgattungen und kulturelle Praktiken weibliche Rollen konstruieren und welche Strategien zur Marginalisierung oder Entmachtung von Frauen angewendet werden. Die Diskrepanz zwischen modernen emanzipatorischen Entwürfen und patriarchalen Praktiken wird eindrucksvoll nachgezeichnet, sodass ein lebendiges, von Brüchen geprägtes Bild der Frauenfrage in der späten österreichisch-ungarischen Monarchie entsteht.