Auf der Suche nach der idealen christlichen Gemeinschaft entstanden im Mittelalter religiöse Bewegungen, die neue, „alternative“ Lebensformen erprobten. Christoph Auffarth schildert anschaulich die unterschiedlichen Gruppierungen und erklärt, warum Katharer, Waldenser, Templer und andere von einer machtbewußten Kirche zu Ketzern erklärt und verfolgt wurden und wie die Franziskaner diesem Schicksal entgingen.
Christoph Auffarth Bücher






Mystik
- 503 Seiten
- 18 Lesestunden
Das Jahrbuch untersucht die mystischen Elemente in der Bibel sowie deren Rezeption und analysiert das Potenzial der Mystik für eine zeitgemäße Biblische Theologie. Es beleuchtet, wie mystische Erfahrungen und Interpretationen das Verständnis biblischer Texte bereichern können und welche Relevanz dies für die heutige theologische Diskussion hat.
Bildung gilt als zentrales Thema unserer Gegenwart. Dieser Band geht nicht schwerpunktmäßig von erziehungswissenschaftlichen und philosophischen Perspektiven aus, sondern er macht deutlich: Bildung ist von der Sache selbst her ein Thema der Theologie. Das beginnt bereits im Alten Testament und zieht sich durch die gesamte Geschichte des Christentums hindurch (Judentum und Christentum als Buchreligion; kirchliche Bildungstraditionen; Reformation als Bildungsbewegung (u. a.). Der Schwerpunkt liegt jedoch bei neuzeitlichen Entwicklungen, bei denen der Bildungsbegriff explizit thematisiert wird. Das Verhältnis von Bildung und Theologie betrifft jedoch auch systematische Zusammenhänge: Menschenbild, Menschenwürde und Gottebenbildlichkeit, die Personalität des Menschen, seine Bestimmung sowie Fragen der Ethik lassen sich von einem theologisch vertieften Bildungsbegriff her vieldimensionaler fassen und im Gespräch über Gegenwartsfragen profilierter zum Ausdruck bringen. Schließlich wird auch der Zusammenhang von Glaube und Bildung zur Sprache gebracht. Das Buch entfaltet in allgemeinverständlicher Sprache Bildung aus historischer, systematischer und praktischer Sicht und ermöglicht so den Diskurs über aktuelle Fragen
Irdische Wege und himmlischer Lohn
Kreuzzug, Jerusalem und Fegefeuer in religionswissenschaftlicher Perspektive
- 320 Seiten
- 12 Lesestunden
Im Zentrum des Mittelalterbildes der Romantik steht die Vorstellung, dass alles Denken der Menschen auf das Leben im Jenseits gerichtet gewesen sei. Doch sie wussten sehr wohl zwischen dem irdischen und dem Himmlischen Jerusalem zu unterscheiden. Im Unterschied zum apokalyptischen Saeculum des Spätmittelalters und der Reformation motivierte die Menschen im »Zeitalter des Glaubens« jedoch eher eine Kontinuität zwischen dem irdischen und dem künftigen Reich denn eine Umkehr. In der genauen Beobachtung der Medien und der sozialen Stellung der Adressaten wird deutlich, dass das Weltbild der Apokalypse durch die Schrift und die theologische Arbeit der Kommentare zwar weitergetragen, in der Pragmatik der Rituale – in den Osterspielen, bei Bestattungen, auf den Kreuzzügen – aber präsentisch ausgelegt wird: eine unapokalyptische Lesart der Apokalypse. Christoph Auffarth nimmt als Historiker und Religionswissenschaftler die Problemstellung der Mentalitätsgeschichte auf, weitet sie aber – in bewusster Anknüpfung an die großen Entwürfe um 1900 – zu einer Kulturwissenschaft aus. Mit diesen Untersuchungen liegt nicht weniger als ein Modell für das Programm einer Europäischen Religionsgeschichte vor.
Der drohende Untergang
"Schöpfung" in Mythos und Ritual im Alten Orient und in Griechenland am Beispiel der Odyssee und des Ezechielbuches
- 655 Seiten
- 23 Lesestunden
Die Herausforderung religionsgeschichtlicher Forschung besteht darin, die Erschließung von Quellen in ihren Kontexten und ihre theoriegeleitete Erklärung mit einer historisch-kritischen Reflexion der Wissensproduktion selbst zu verknüpfen. Die Reihe Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten (RGVV) will dieser Komplementarität von historischer Kontextualisierung, theoretischer Verdichtung und disziplinärer Positionierung Rechnung tragen. Studien zu kulturspezifischen Sachzusammenhängen stehen neben vergleichenden Arbeiten, in Form von Monographien oder thematisch fokussierten Sammelbänden.
Religion auf dem Lande
Entstehung und Veränderung von Sakrallandschaften unter römischer Herrschaft
- 271 Seiten
- 10 Lesestunden
Als die einschneidendste Änderung, die die römische Herrschaft für die Provinzen mit sich brachte, galten schon in der Antike die Urbanisierung und die Urbanität. Die Stadtkultur und ihre Ideologie, in deren Kontext die meisten der heute noch greifbaren antiken Zeugnisse entstanden, prägen bis heute das Bild des Imperium Romanum. Den Römern selbst galt das Land als rückschrittlich und resistent. Auch aus religiöser Perspektive – denn das Christentum, das sich in der urbanen Kultur des Kaiserreiches ausgebildet hatte, war eine städtische Religion. Pagani, das Schimpfwort gegen die Hinterwäldler auf dem Lande, übertrugen die Römer daher seit dem vierten Jahrhundert auch auf die Anhänger der alten , heidnischen‘ Kulte und verliehen der Stadt/Land-Ideologie eine religiöse Dimension. Das Schwerpunktprogramm der DFG „Römische Reichsreligion und Provinzialreligion“ setzte sich die Religion auf dem Lande in den unterschiedlichen Teilen des Imperium Romanum zum Thema einer Tagung, deren Beiträge zu überraschenden Ergebnissen kommen.
Opfer
Eine Europäische Religionsgeschichte
Das Ende des Opfer gilt als ein Meilenstein in der Entwicklung der Menschheit. Der Illusion der Moderne, die Gewalt und ihre sakrale Rechtfertigung uberwunden zu haben, stellt diese Kulturgeschichte dieses Selbstbild geradezu auf den Kopf. Die Moderne ist entfesselt von der religiosen Zuruckhaltung der Totung von Tieren und Menschen. Zudem ist das Opfer ein Zeichen der Anerkennung sowohl Gottes als auch Gottes gegenuber den Menschen als Geschenk. In einer zupackenden Sprache versteht es der Autor, sowohl historische Kulturen und Entwicklungen zu charakterisieren als auch vom konkreten Beispiel ausgehend grosse Bogen und Vergleiche zu schlagen: So beschreibt er das Opfer als Fest in der griechisch-romische Antike. Die judisch-christliche Entwicklung sei nicht Abbruch ("das Ende des Opfers"), sondern Mutation vom sakralen Ritual zur Innerlichkeit und Verkorperung. Das Opfer im Islam. Das christliche Verstandnis des Lebens als Leiden und Selbstopfer ermoglicht in der Europaischen Religionsgeschichte die Metapher, die Toten in den Nationalkriegen als Hingabe fur die Nation zu bewerten bis hin zur Benennung des Genozids an den Juden als Holocaust. Geschichte dient als Basis der Gegenwartsanalyse.
Religiöser Pluralismus im Mittelalter?
- 168 Seiten
- 6 Lesestunden
„Religiöser Pluralismus im Mittelalter“ - das scheint nur auf den ersten Blick befremdlich. Ist doch bis heute das Bild mittelalterlicher Religiosität geprägt durch die seit der Romantik vorherrschende Vorstellung einer katholisch-lateinischen Einheitskultur. Im vorliegenden Auftaktband der Reihe „Religionen in der pluralen Welt“ rücken der Religionswissenschafler Christoph Auffarth und seine Mitautoren dagegen gerade die religiöse Vielfalt des Mittelalters in den Mittelpunkt und schaffen so überraschende neue Einblicke in eine bis heute wirkmächtige Epoche Europäischer Religionsgeschichte.
Das vollständig neu verfaßte Wörterbuch der Religionen orientiert mit rund 2600 Stichwörtern über die Manifestationen des Religiösen - in Gesellschaft und Wirtschaft, im privaten Verhalten, im Umgang mit dem Tod, in der Erwartung von Heil und Gefährdung, in der Erfahrung des Göttlichen, in der Strukturierung von Raum und Zeit, in religiösen Gruppierungen, Kulten und Festen, in Theologie, Dogma und Kritik, in religiösen Symbolen und Mythen sowie schließlich in der Religionswissenschaft. Es informiert über die wichtigsten Namen und Sachbegriffe der Religionen der Welt von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Zugleich weist es den Leser in die Betrachtungsweise der modernen Religionswissenschaft ein, die christlich oder antichristlich geprägte Grundbegriffe kritisch überprüft und die Religionen außereuropäischer Kulturen deren eigenem Verständnis entsprechend zu erfassen sucht. Siebzig speziell für die einzelnen Religionen und Bereiche zuständige Autorinnen und Autoren des Lexikons garantieren für zuverlässige Information aus erster Hand.
Von den Afroamerikanischen Religionen über Christentum, Islam bis zum Zen-Buddhismus - 120 Einträge vermitteln das Wissen über die Religionen der Welt. Der Kompakt-Band öffnet zugleich einen leichten Zugang zur Vielfalt der Traditionen. Damit man Religionen und Religiosität besser versteht.