Rudolf Habringer Reihenfolge der Bücher






- 2024
- 2023
Lebenswege kreuzen sich, Menschen begegnen einander, und wenn der Zufall mitspielt, entstehen Geschichten wie die von Rudolf Habringer. Sie sind lebendig, überraschend, raffiniert, manchmal schockierend, böse und traurig. Die Protagonistinnen und Protagonisten dieses Erzählbandes teilen einen gemeinsamen Lebensraum im „Hügelland“ an der Donau und sind schicksalhaft miteinander verbunden – nur wissen nicht alle davon. Sie kämpfen mit ihrem Alltag, ihren privaten und beruflichen Beziehungen. Einige haben etwas zu verbergen, tragen ein Geheimnis mit sich oder haben sich schuldig gemacht. Sie sind verzweifelt Liebende, Einsame, psychisch Kranke, orientierungslose Jugendliche, die an der Abwesenheit von Glück laborieren und am Unvermögen, ihr Leben aktiv zu gestalten. Einer betrügt seine Frau, ein anderer seine Firma; einer begeht ein Verbrechen, während ein anderer ein solches deckt. Eine Frau wird zur Erpresserin, die nächste macht sich schuldig, um ihre Tochter zu schützen. Blitzlichtartig lassen uns die Figuren an ihrem Leben teilhaben – sie halten an, zeigen einen Ausschnitt ihres Alltags und reisen weiter. Dass Leser*innen um ihre Geheimnisse wissen und einem Rätselspiel gleich ihren Verbindungen nachspüren wollen – darin liegt der Reiz dieses Erzählbandes
- 2021
Gregor Leirichs Leben gerät aus den Fugen. Eine Fremde spricht ihn an und eröffnet ihm, dass er einen Halbbruder hat, von dessen Existenz er bisher nichts wusste. Leirich, der es sich als Historiker am Institut für Zeitgeschichte gut eingerichtet hat in seinem Leben, reagiert in höchstem Maß erschrocken. Mit wem soll er sich austauschen? Mit seinen Schwestern? Seiner Exfrau? Seiner Tochter? Er beginnt zu recherchieren und erfährt, dass der Halbbruder ganz in der Nähe lebt. Warum hat er sich nicht zu erkennen gegeben? Warum haben die, die von ihm wussten, über Jahrzehnte geschwiegen? Und vor allem – warum hat der Vater nie etwas erzählt von seinem ersten, im Krieg gezeugten Kind? Plötzlich muss sich der Historiker seiner eigenen Familiengeschichte stellen. Unversehens gerät die Auseinandersetzung mit dem unbekannten Bruder zu einer Beschäftigung mit Leirichs Kindheit, dem lange schon verstorbenen Vater und einem Schweigen, das zum Teil der Persönlichkeit des Vaters geschuldet ist, zum anderen Teil den gesellschaftlichen Bedingungen der Nachkriegszeit. Mit Leichtigkeit und Intensität zugleich erzählt Rudolf Habringer von der Scheu eines Mannes, der sich erst nur zögerlich vorwärtstastet, schließlich aber die Begegnung wagt und ein Familientreffen arrangiert. Ein starker Roman, der an Tabus rührt und unangenehme Fragen Wie sicher sind die Wahrheiten, auf denen unser Leben steht?
- 2016
Witzig und schräg gewährt der Autor in seinem sechsten Satirenband wieder Einblicke in das österreichische (Un-)Wesen. Seine Figuren sind Monologisierer, Bramarbaseure und Suderanten: schrullig und verrückt, borniert, blasiert oder auch einfach nur komisch, immer aber aus dem prallen Leben gegriffen. So treffen wir auf den Imbißstammgast Heinz Mechenschwendtner, der sich darüber erregt, dass in Brüssel das Fördergeld nicht abgeholt wird und es deshalb bei uns keine Skihallen gibt. Auf Kurt Vytlacil, Mikel Ngobo und den Mühlviertler Kellner Fritz Hofstadler, die in widersprüchlicher Weise einen Parkplatzunfall vor einem Andreas Gabalier-Konzert bezeugen. Auf den Dauercamper Sunzinger, der schon immer gewusst hat, was passiert, wenn fremde Wiener ins Revier eindringen. Spielerisch schlüpft Habringer in verschiedene Sprachwelten und macht sich über menschliche Schwächen lustig, ohne zu denunzieren: Skurril, mit schwarzem Humor. Eine schräge Landvermessung tragikomischer Abgründe unseres Alltags.
- 2014
Verena, Psychotherapeutin in Regensburg, hat ihren Mann durch einen unsinnigen Mord verloren. Ihr Leben und das ihrer beiden Kinder gerät komplett aus den Fugen – auch nach Monaten kann sie nicht von der Suche nach dem Mörder ablassen. Katharina, Politikerehefrau in Linz, hat zwei große Geheimnisse: Ihre Tochter Sandra ist ein 'Kuckuckskind', und sie hatte bis vor Kurzem eine Affäre mit ihrem Jugendfreund – bis dieser getötet wurde. Sandra wiederum stellt ihrerseits Nachforschungen an und kommt den Geheimnissen der Mutter auf die Spur. Und im tschechischen Krumau rätseln ein Musiker und eine Kellnerin, was hinter den Besuchen mehrerer deutsch sprechender Touristen steckt. Bruchstücke von Leben, Menschen, die flüchtig betrachtet nichts miteinander zu tun haben, verwebt Rudolf Habringer kunstvoll zu einem vielstimmigen Gesamtbild, das dennoch lückenhaft bleiben muss. Sie alle leben in ihrer eigenen, brüchigen Welt mit Geheimnissen, Ahnungen und nicht gestellten Fragen.
- 2013
Ein schräger und satirischer Mix aus Szenen, Monologen, Parodien und Liedernrund um brennende Weihnachtsbäume, unschuldige Engerl, illuminierteTurmbläser, ahnungslose Hirten und fl exible Nikoläuse. Unter dankenswerterMitwirkung von Karl Heinz Grasser, Walter Meischberger, Giovanni Trappatoni, Herbert Prohaska, Bert Brecht und vielen anderen bekannten und unbekanntenHirtenspielern – unter ihnen auch Felix Baumgartner. Alle Jahre wieder präsentiert Rudolf Habringer um die Weihnachtszeit satirische und ironischeTexte über die sogenannte stillste Zeit im Jahr. Dieser Band versammelt Texte aus seinen Programmen „Heute brennt schon wieder der Baum“und „Christbaumbrände und andere Bescherungen“ zum Nachlesen.
- 2011
Durch Zufall trifft Arnold Walter, ein Universitätsprofessor in Regensburg, seine Jugendliebe Katharina wieder. Beide sind längst verheiratet und haben sich, mehr oder weniger zufrieden, in ihren Leben eingerichtet. Bei Arnold löst die flüchtige Begegnung aber eine Obsession aus, und er setzt alles daran, Katharina wiederzusehen – weshalb er den Privatdetektiv Seisenbacher engagiert, sie zu finden. Während es Arnold auf diese Weise gelingt, den Kontakt mit Katharina wieder aufzunehmen, und eine zarte Affäre beginnt, wird er plötzlich erpresst. Ohne Katharina davon in Kenntnis zu setzen, macht Arnold sich auf, den Erpresser zu stellen, was für alle Beteiligten ungeahnte Konsequenzen mit sich bringt. Wiederauflebende Gefühle, eine geheime Romanze und ein Privatdetektiv, der seine eigenen Interessen verfolgt, entwickeln in Rudolf Habringers neuem Roman eine Dynamik, die bald außer Kontrolle gerät: Nach und nach verweben sich die Geschichte des Privatdetektivs und jene des Paares und erzählen ein menschliches Drama, in dessen Zuge man an diesen 'Engeln zweiter Ordnung' immer wieder das Besondere, das Verletzliche, aber auch das Skurrile entdeckt.
- 2010
Fritz wird als Einjähriger der Mutter wegen angeblicher Vernachlässigung der Sorgepflicht weggenommen. Die Fürsorge weist ihn einer Familie in einem obersteirischen Kinderdorf zu. Dieser Roman ist die „Nacherfindung“ seiner dort verbrachten Kindheit und Jugend. Langsam, aber stetig ergibt sich der neue Vati dem Alkohol und „Mutti“ versucht mit aller Kraft die Fassade der heilen Familie aufrechtzuerhalten. Verständnislos steht sie den nur allzu normalen Verhaltensweisen von Kindern gegenüber, weiß nichts über die Sorgen und Ängste von Fritz. Als dieser durch einen bösen Streich seines Freundes denunziert wird, schlägt sie ihn, droht mit der Erziehungsanstalt, lässt ihn von nun an im Keller schlafen. Rudolf Habringer schildert bestürzend präzise das Heranwachsen eines Kindes in der Kälte kleinbürgerlicher Normen. Ein Leben geprägt von enttäuschter Liebe, seelischer Einsamkeit und Misshandlung. Eva Oberleitner, Neue Wiener Bücherbriefe
- 2008