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Bookbot

Ralf Forsbach

    Medizin im "Dritten Reich"
    Die medizinische Fakultät der Universität Bonn im "Dritten Reich"
    Die 68er und die Medizin
    Internisten in Diktatur und junger Demokratie
    Die Medizinische Fakultät der Universität zu Köln in der NS-Zeit
    Alfred von Kiderlen-Wächter (1852 - 1912)
    • Die Kölner Universitätsmedizin war in der NS-Zeit an Unrecht und Verbrechen beteiligt. So wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ideologischen Gründen entlassen und verfolgt, in Frauenklinik und Chirurgischer Klinik tausende Menschen zwangsweise sterilisiert. Auch Zwangsabtreibungen sind dokumentiert. Das Anatomische Institut profitierte von den Hinrichtungen politischer Häftlinge im Gefängnis „Klingelpütz“. Opposition war selten, auch die Studierenden passten sich dem Regime an. Dieses Buch schildert die Biographien wichtiger Akteure, etwa der Klinik- und Institutsdirektoren sowie des städtischen Gesundheitsdezernenten Carl Cörper, erinnert aber auch an die Verfolgten. Dabei bleiben die Strukturen an der Medizinischen Fakultät nicht im Dunkeln: Trotz Gleichschaltung und Gewaltregime gab es durchaus Spielräume für humanes Handeln. Der Band ist reich bebildert und mit Personenregister und mehreren Übersichtstabellen z. B. zu den Parteimitgliedschaften ausgestattet.

      Die Medizinische Fakultät der Universität zu Köln in der NS-Zeit
    • Internisten in Diktatur und junger Demokratie

      Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin 1933-1970. Herausgegeben von Cornel Sieber, Ulrich R. Fölsch und Maximilian G. Broglie

      • 459 Seiten
      • 17 Lesestunden

      Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) ist eine der größten und traditionsreichsten Fachgesellschaften. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde auch sie Teil des Unrechtssystems. Viele als Juden Verfolgte sahen sich gezwungen, die DGIM zu verlassen. Der gewählte Vorsitzende Leopold Lichtwitz wurde 1933 durch den NS-Aktivisten Alfred Schittenhelm ersetzt. Einzelne Mitglieder leisteten gegen die NS-Diktatur Widerstand, allerdings ohne Unterstützung ihrer Fachgesellschaft. Das Buch zeichnet auf breiter Quellenbasis individuelle Schicksale ebenso nach wie die Nazifizierung der DGIM und deren Neukonstituierung nach 1945. In der jungen Bundesrepublik gelang es, frühere Nationalsozialisten und einst Verfolgte um den Preis des Verschweigens der Vergangenheit zu integrieren. Mit umstrittenen Reformideen, die mit der Jahreszahl 1968 in Verbindung stehen, deutete sich eine Bewusstseinsänderung an. 

      Internisten in Diktatur und junger Demokratie
    • Die 68er und die Medizin

      Gesundheitspolitik und Patientenverhalten in der Bundesrepublik Deutschland (1960–2010)

      Die 68er-Studentenbewegung wurde bisher meist als Ganzes betrachtet, wobei die Philosophischen Fakultäten im Vordergrund standen. Doch wie verlief die Rebellion an der Medizinischen Fakultät? Historiker Ralf Forsbach untersucht die Auswirkungen des Aufbegehrens einer neuen Ärztegeneration auf die Medizin. Dabei beleuchtet er Veränderungen im Arzt-Patienten-Verhältnis, den Umgang mit Sexualität und den Konsum harter Drogen. Die jungen Medizinkritiker wiesen das Gehabe der „Halbgötter in Weiß“ zurück und strebten Reformen in der Psychiatrie an. Ihre Bemühungen um Wandel waren begleitet von einer neuen Kritik an der Medizin während der NS-Zeit und deren Protagonisten, die teilweise noch in Ämtern waren. Auch die Auswüchse der Reformbewegung, wie das „Sozialistische Patientenkollektiv“ und dessen Verbindungen zur späteren RAF, werden thematisiert. Die Studie reicht bis in die Gegenwart und analysiert die Folgen grundlegender Veränderungen, wie die Stärkung der präventiven Medizin und die zunehmende Medienpräsenz medizinischer Themen.

      Die 68er und die Medizin
    • Noch vor wenigen Jahren war die Beschäftigung mit der nationalsozialistischen Geschichte der Medizinischen Fakultäten ein absolutes Tabu. Nun zeichnet erstmals ein Autor die Entwicklung einer Medizinischen Fakultät monographisch nach. Am Bonner Beispiel stellt Ralf Forsbach die höchst unterschiedlichen Akteure in den Instituten und Kliniken vor. Zugleich stehen die internen Strukturen im Blickfeld, vor allem aber Möglichkeiten und Grenzen des Agierens in dem komplexen Wissenschaftsgefüge des „Dritten Reichs“. Forsbachs akribische Studie macht deutlich, dass sämtliche Mediziner der Universitätskliniken und -institute durch ihre Arbeit das nationalsozialistische Gesundheitssystem stützten. Selbst oppositionelle Klinik- und Institutsdirektoren glaubten sich an nationalsozialistischen Medizinverbrechen wie der Zwangssterilisierung oder dem hemmungslosen Umgang mit den Leichen Hingerichteter beteiligen zu müssen. Die Problematik um die nicht immer klaren Grenzen zwischen Opposition, Widerstand, Anpassung, Mitläufertum und explizitem Bekenntnis zur NS-Medizin erhellt zu haben, gehört zu den Verdiensten des Buchs, das weit über die Qualität einer Lokalstudie hinausreicht. Ausgezeichnet mit dem Forschungspreis zur Rolle der Ärzteschaft in der Zeit des Nationalsozialismus.

      Die medizinische Fakultät der Universität Bonn im "Dritten Reich"
    • Medizin im "Dritten Reich"

      • 202 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Die mit dem Schutz schwachen menschlichen Lebens verbundenen Fragen werden wieder rege diskutiert. Maßgebliche Gründe hierfür liegen in den neuen Möglichkeiten der Medizin und dem in immer größeren Bevölkerungskreisen formulierten Willen, Anfang und Ende eigenen und fremden Lebens (mit)bestimmen zu dürfen. Wie in vielen aktuellen Debatten wird auch in den Kontroversen um Präimplantationsdiagnostik, Sterbehilfe und Abtreibung häufig ein geschichtlicher Bezug hergestellt. Nicht selten stößt bereits ein solcher Vergleich auf Widerspruch, selbst wenn er keine Gleichsetzung impliziert. Darüber hinaus haben geschichtspolitische Argumentationen Konjunktur.

      Medizin im "Dritten Reich"