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Nadja Capus

    Öffentlich - privat
    Strafjustiz zwischen Anspruch und Wirklichkeit
    Ewig still steht die Vergangenheit?
    Die Fragmentierung der Kriminalitätskontrolle
    • 2006

      Ewig still steht die Vergangenheit?

      Der unvergängliche Strafverfolgungsanspruch nach schweizerischem Recht

      • 121 Seiten
      • 5 Lesestunden

      Soll die Strafverfolgung bestimmter Verbrechen ohne zeitliche Beschränkung möglich sein? Die Autorin dieses Buches erörtert die Problematik, indem sie die Entwicklung der Debatte über den unvergänglichen Strafverfolgungsanspruch ausführlich dokumentiert, die Regelung unvergänglicher Strafansprüche in anderen Ländern betrachtet und einschlägige Argumente heranzieht, die für oder gegen die Verjährbarkeit bestimmter Verbrechen vorgebracht wurden. Es wird der Widerstand gegen die Unverjährbarkeit von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit geschildert und die Konsensbildung nachgezeichnet, welche in der Schweiz aufgrund ihrer historischen, politischen und kulturellen Verhältnisse besonders schwierig war. Dabei zeigt sich, dass die gesetzliche Regelung eine Sache ist, die tatsächliche Verfolgung aber eine ganz andere. Als exemplarisches Beispiel wird dargelegt, dass in der Schweiz vermutlich unverjährbare Verbrechen am Volk der Jenischen begangen wurden, die bis heute ungeahndet geblieben sind.

      Ewig still steht die Vergangenheit?
    • 2002

      Private Akteure - Bürgerpatrouillen, kommerzielle Sicherheitsfirmen oder betriebsinterne Sicherheitsabteilungen - treten mehr und mehr als zusätzliche Sicherheits-Akteure im öffentlichen Raum auf, neben der Polizei, und erheben Anspruch, für Sicherheit und Ordnung und bei der Bekämpfung von Kriminalität mit Verantwortung zu tragen. In ihrer Untersuchung zeigt Nadja Capus, dass dieser Vorgang weniger auf eine Privatisierung als auf eine Fragmentierung der Kriminalitätskontrolle hinausläuft und sich letztlich nur aus Veränderungen der Gesellschaft, des Staates, des Straf- und Polizeirechts erklären lässt. Capus untersucht auch, wie sich der Wandel auf die Rolle des Bürgers und der Polizei auswirkt. Dabei wird deutlich, dass er Ausdruck des vorherrschenden Versicherungsdenkens ist, welches das Verhältnis zwischen Zivilgesellschaft und Staat massgeblich prägt, und wie zugleich die Verantwortlichkeiten neu verteilt werden. Auf knappem Raum gelingt der Autorin eine engagierte und kritische Rekonstruktion des ganzes Wandlungsprozesses, der ohne Zweifel zu den bedeutendsten neueren Entwicklungen der Kriminalitätskontrolle zählt, bisher aber nur in Einzelalspekten thematisiert worden ist.

      Die Fragmentierung der Kriminalitätskontrolle