»Berlin war vermutlich immer schon so schön wie es auch scheiße war. Aber ich habe noch nie so gut und wahr darüber gelesen« (Marion Brasch, radioeins) Der gebürtige Berliner Björn Kuhligk möchte nirgends wohnen, außer in Berlin. Aber dieser ewig lange Winter, die unzähligen Autos, der dysfunktionale Nahverkehr, der Müll, dieser Geruch. Und: Waren Sie schon mal auf dem Amt? ... Berlin ist es wert, maximal beschimpft zu werden. Wunderbar beschreibt Kuhligk seine Zuneigung zur Hässlichkeit, sein Hadern mit dieser Kaputtheit, die Hassliebe zu den unzähligen Touristen und die Abneigung gegen immer neue Malls. Sollen die Provinzler doch ihr ahnungsloses Berlin-Bashing betreiben, aber was hier wirklich los ist, könnte niemand besser formulieren als Björn Kuhligk, in dessen Venen 100 Prozent Berliner Suppe pumpt. In Szene gesetzt wird der Text vom Berliner Illustrator Jakob Hinrichs, der seinen Humor und seine Genialität schon in etlichen Publikationen unter Beweis gestellt hat. Auf der Shortlist der "Schönsten deutschen Bücher" von der Stiftung Buchkunst.
Björn Kuhligk Reihenfolge der Bücher






- 2024
- 2023
An einem Morgen im März
Langgedicht
Björn Kuhligk erweist sich erneut als politischer Lyriker und verfasst ein Langgedicht über das Jahr 2020 in dem die Normalität unseres Alltags zusammenbrach. Zwei Jahre nach dem ersten Lockdown wagt Björn Kuhligk das Unaussprechliche und präsentiert den genervten Pandemieprofis in uns ein Langgedicht über die Erfahrung, die alle mehr verändert hat, als wir ahnen. Die Leere / vor mir und mich selbst im Rückspiegel / mit der Leere hinter mir, so beginnt die Reise durch den Zyklus jenes Jahrs, in dem sich die Chance der Ruhe in Starre verwandelte, in dem die Grenzen nur noch für die Spargelstecher aus Rumänien geöffnet wurden und Selfies irgendwann Räudigkeit, Hilflosigkeit und Bedürftigkeit ausstrahlten. Mit sozialkritischem Blick und dem Gespür eines Fotografen bannt Kuhligk Empfindungen und Beobachtungen in Momentaufnahmen mit Langzeitwirkung.
- 2022
Müller ist vierundvierzig, ohne Selbstvertrauen, neurotisch und voller Ängste. Sein Job, seine Affäre, seine Wohnung, einfach alles in seinem Leben ist halbherzig und glanzlos. Die Nachricht vom Tod seines älteren Bruders Thomas, der seit vielen Jahren in Kolumbien und ohne Kontakt zu Müller lebte, trifft ihn überraschend hart. Er löst sich aus seinem trägen Alltag, nimmt seinen Jahresurlaub und steigt in den Flieger nach Cartagena. In der karibischen Hafenstadt erwarten ihn Thomas’ attraktive Freundin Laura, ein halbes Jugendstilhaus, ein kleines Vermögen und die große Frage, wer sein Bruder eigentlich war. Nach und nach gleitet er in das Leben, das Thomas zurückgelassen hat. Gibt es für Müller in Kolumbien eine Chance auf mehr Herz und Glanz? »Der Landvermesser« ist ein atmosphärischer Roman über Entfremdung und Identität, Entfernung und Nähe und eine brillante Beschreibung zweier Landschaften, die Kolumbiens und die seiner Hauptfigur.
- 2022
Überall Nachbarn
Wie ich auf dem Mauerweg das alte West-Berlin umrundete
Björn Kuhligk hat sich aufgemacht, auf dem Mauerweg das alte West-Berlin zu umrunden. Unterwegs auf der 160 Kilometer langen Strecke erinnert er sich an seine Erlebnisse in der geteilten Stadt, an Gummitwist bei Regen, an Fahrradtouren am Wannsee. In Gesprächen mit radelnden Rentnern, engagierten Schriftstellern und redseligen Currywurstverkäufern erfährt er mehr über eine Stadt, die es nicht mehr gibt, ihre Bewohner und die Grenze, die sie umgab. Eine Lektüre voller Witz und zugleich ein literarischer Begleiter für alle Berliner und Neugierigen.
- 2020
In Björn Kuhligks Geschichten und Reportagen wird Berlin zur Hauptfigur. Er schildert Begegnungen mit Fußball-Fans, Taxifahrern und Fotografen, erkundet verlassene Orte und nimmt an Veranstaltungen teil. Mit Witz und Biss fängt er die vielfältigen Alltagsmomente der Stadt und ihrer Menschen ein.
- 2019
Schöne Orte
Fotografien
Eine leere Bowling-Bahn, der traurigste Raucherraum der Welt, eine hässliche Küchenzeile, ein Parkdeck mit dem Hinweis zu einer Minigolf- Anlage, eine Tür, die nicht zu öffnen ist, gestapelte Kaffeetassen in einer Kantine, ein hellblaues Schwimmbad. Björn Kuhligk fotografiert mit seinem Smartphone seltsame Orte in Berlin und postet sie auf Instagram und Facebook. Auf seinen fotografischen Streifzügen betritt er Hinterhöfe und schaut sich die Rückseiten von Gebäuden genauer an, mehr oder weniger unerlaubt. Dort entstehen Aufnahmen, die kein Google Street View einfangen kann. Menschen sind nicht zu sehen, nur ihre verblichene Anwesenheit und ihre Hinterlassenschaften. Fotos wie Bühnenbilder, wie seltsame Tatorte oder Bildgeschichten. „Schönheit gibt es überall. Man muss sie nur erkennen! Björn Kuhligks Blick ist so milde wie weit und schult die Würdigung des Alltags.“ Elke Schmitter
- 2017
Cartagena
Ein Reisebericht
Sie wollen von Bogota nach Cartagena, überhaupt kein Problem. Björn Kuhligk nimmt sie in „Cartagena“ auf eine literarische Reise mit, an einen Ort, nicht real, der zum Kindermachen und Sterben bestimmt ist. Aber auch in diesem Paradies stecken „no go areas“, Armut und Anmut gehen hier Hand in Hand.
- 2017
»Der Rhein ist der Fluss, von dem alle Welt redet und den niemand studiert, den alle Welt besucht und niemand kennt.« Victor Hugo, 1854 Im Frühsommer 2016 haben Tom Schulz und Björn Kuhligk auf einem Schiff den Rhein bereist, seine Landschaften, Städte und Menschen erkundet: Von Düsseldorf, Köln und dem Siebengebirge bis nach Basel. Vorbei an Bonn, Koblenz, der Loreley. Entlang zauberhafter Orte am Mittelrhein wie Bacharach und Bingen. Schlieβlich nach Mainz, Worms, Mannheim, Speyer und Rüdesheim sowie nach Straßburg und dem Kaiserstuhl. Das besondere Porträt einer einmaligen Landschaft. Wer glaubt, vom Rhein wäre das meiste bereits bekannt, hat recht. Und doch: Was wissen wir schon darüber, wer die Menschen sind, die an den Ufern dieses majestätischen Flusses leben? Was ist es, was den Rhein so einzigartig macht, dass er jedes Jahr weit über eine Million Gäste anzieht? Die Autoren erzählen die Mythen und Legenden, die der Rhein erschaffen hat, beschreiben die Geschichte des Weinbaus und der Schifffahrt, der Kunst und Kultur, erleben staunend die Schönheit der Auen, Inseln und Gebirge.
- 2016
Die Sprache von Gibraltar
Gedichte
Björn Kuhligks lyrische Stimme war noch nie so klar wie in diesem Band. In seinem Zentrum steht das Langgedicht, das dem Buch seinen Namen gibt. 2014, als es noch leichtfiel, all die Menschen auf der Flucht als Problem der Mittelmeeranrainer zu verdrängen, ließen Björn Kuhligk die Berichte vom berüchtigten Grenzzaun von Melilla nicht mehr los. Er reiste dorthin, um sich ein Bild zu machen und eine Sprache für das zu finden, was er sehen würde. Mit diesem Band meldet sich ein politischer Mensch zu Wort und zeigt, was ein Gedicht vermag: Es greift uns an, weil es Bilder in uns erzeugt, die wir nicht wegwischen können, es trifft mit seinem rauen Ton ins Mark und duldet doch keine bloß emotionale Reaktion.
- 2014
Berlin ist die Protagonistin in Björn Kuhligks Alltagsbeobachtungen, die er zwischen Lankwitz und Spandau, zwischen Müggel- und Schlachtensee macht. Kuhligk läuft mit seinen Kindern durch die Stadt, fährt Taxi, besucht Kneipen und entdeckt die Berliner Stadtmusikanten. In seinen Reportagen begleitet er Zeitungszusteller, 1. Mai-Demonstranten und Rummelbesucher. Und nicht zuletzt beschreibt er die Veränderungen einer Ostberliner Arbeiterkneipe. Kuhligk schildert den U-Bahn-Bettler, der seit Jahren von Astronautennahrung lebt, den Typen in der Eckkneipe, der für 20 Euro Wind machen würde, schwere Melancholiker, die musizieren und Lars Eidinger, der Theaterbesucher anpöbelt. Er erzählt von spätpubertierenden Hipstern in Mitte, einer unsicheren Malerin in ihrem Atelier, einem Besuch im Bürgeramt, einem Kleinverleger, der mit 100 Bücherkisten umzieht, dem Bambus-Gott im Zoo und drei Mädchen, die beim Klauen erwischt wurden.


