Muße, Faulheit, Nichtstun - das fehlende und fehlschlagende Handeln ist Thema der russischen und europäischen Literatur seit der Aufklärung. Von den glücklichen Müßiggängern des 18. Jahrhunderts bis zu den Müdigkeitsdiskursen einer desillusionierten Moderne zeichnet dieser Band eine Geschichte der Skepsis gegenüber dem Tun.
Lev Šestov (1866-1938), der sich selbst zum Außenseiter stilisiert, steht dennoch im Zentrum der europäischen Moderne. Albert Camus schätzte ihn. In dieser Studie wird das Gesamtwerk Šestovs im Kontext der abendländischen Philosophie auf sein Verhältnis zu Nietzsche untersucht. Gleichzeitig Nietzscheaner und Apologet des Christentums, greift Šestov auf die unterschiedlichsten Quellen zurück, die von der antiken Tragödie bis zur zeitgenössischen Psychiatrie reichen, um seinen eigenen Weg zu gehen und den blinden Glauben an die Allmacht der Vernunft zu bekämpfen.
Transformationen in der europäischen Literatur des 18. Jahrhunderts
206 Seiten
8 Lesestunden
Wie verhält sich Emotionalität zu Wissen und Erkenntnis? Wie beeinflussen sie unseren Umgang mit dem Wissen, unsere Orientierung in der Welt? Die hier versammelten Beiträge nähern sich dem 18. Jahrhundert als einer Zeit, die auf diese Fragen originelle und bis heute wegweisende Antworten fand. Behandelt werden Themen wie der Einfluss der Emotionen auf die Wahrnehmung oder die Bedeutung der Narrativität für den Umgang mit Emotionalität bei sich und anderen, für Selbstbeherrschung und -therapie, aber auch Fremdkontrolle und Manipulation.
In vielen Texten aus Osteuropa geht es um das Reisen – ob mit dem Zug, mit dem Auto, der Kutsche, zu Fuß oder zu Pferd. Und es scheint fast eine Selbstverständlichkeit, dass man, um zu reisen, zunächst einmal aufbrechen muss. Ein Aufbruch aber ist durchaus mehr als bloß der Start auf einer Strecke von A nach B. Wer aufbricht, lässt los, lässt Dinge hinter sich und eröffnet zugleich einen neuen Raum des Ungewissen – einen Raum, in dem die Aktion des Aufbrechenden Reaktionen hervorrufen wird, die nicht zu berechnen und nicht vorauszusehen sind. Dieses Zusammenspiel erzeugt das Abenteuer, das jedem Aufbruch, jeder Reise innewohnt. Im Werk der Jubilarin Andrea Zink sind viele solcher Aufbrüche und neuen Wege zu verzeichnen, und eben diese Offenheit für das Neue, das Abenteuer, das Inkommensurable spiegelt sich auch in den Beiträgen dieses Bandes.