Die Novellierung des Behindertengleichstellungsgesetzes des Bundes lenkt den Fokus erneut auf das Barrierefreie Bauen. Die Normenreihe DIN 18040 legt fest, welche Anforderungen Gebäude erfüllen müssen, um Menschen mit Behinderungen den Zugang und die Nutzung zu erleichtern. In der Praxis zeigen sich jedoch technische Detaillösungen, die oft im Widerspruch zu bestehenden bautechnischen Normen stehen. Während Neubauten durch vorausschauendes Planen und geeignete Bauprodukte umsetzbar sind, gibt es im baulichen Bestand häufig erhebliche Schwierigkeiten, die zu funktional und baukonstruktiv mangelhaften Ausführungen führen. Die Autoren teilen in diesem Buch ihre langjährigen Erfahrungen im Barrierefreien Bauen. Sie schildern aus der Perspektive von Sachverständigen, was in bereits genutzten Objekten und nachgerüsteten Anlagen passiert, wenn bauliche Barrierefreiheit unzureichend berücksichtigt wird. Das Buch bietet Fachplanern Unterstützung, um Fehler zu vermeiden, indem es Konflikte zwischen den Anforderungen an die Barrierefreiheit und den konstruktiven/bauphysikalischen Vorgaben aufzeigt und geeignete Sonderlösungen entwickelt. Zudem hilft es Sachverständigen, bei der Beurteilung von Mängeln und Schäden alle funktionalen und konstruktiven Aspekte umfassend zu erkennen und zu berücksichtigen.
Nadine Metlitzky Bücher





Die neue Norm praxisgerecht aufbereitet mit zahlreichen Bildern und Richtlinien sowie zahlreichen Übersichten zu den neuen Maßen und Toleranzen Das Thema barrierefreie Mobilität besitzt bereits eine hohe und zunehmend wachsende Bedeutung. Architekten und Stadtplaner sind der Mobilität aller Menschen verpflichtet, besonders der von behinderten Menschen, und sollen deren Mobilität fördern. Die neue Norm DIN 18040-3 beinhaltet Grundregeln wie Maße für benötigte Verkehrsräume mobilitätsbehinderter Menschen, Grundanforderungen zur Information und Orientierung, wie das Zwei-Sinne-Prinzip, Anforderungen an Oberflächen, Mobiliar im Außenraum oder Wegeketten. Die Norm beruht weitgehend auf dem so genannten Performance-Konzept. Darunter ist ein Normungskonzept zu verstehen, das es dem Anwender überlässt, wie und mit welchen Mitteln er die Anforderungen erfüllen kann. Technische Festlegungen sind vorzugsweise in Form von Schutzzielbeschreibungen mit Beispiellösungen formuliert. Mit dem abschließenden Teil 3 wird die bereits aus dem Jahr 1998 stammende und inhaltlich überholte DIN 18024-1 (und damit der letzte Teil der alten Normen zum barrierefreien Bauen) ersetzt. In diesem Fachbuch wird die Norm für den Anwender praxisnah mit vielen Bildern und Anwendungsbeispielen aufbereitet. Zudem bietet es fundierte Hintergrundinformationen zum Thema Barrierefreies Bauen im öffentlichen Raum.
Eine barrierefreie Stadtplanung fokussiert sich auf „Kernstädte“ mit kurzen Wegen, klaren Orientierungen, gemischten Nutzungen und kulturellen Höhepunkten. Dies verbessert die individuelle Mobilität und steigert die Attraktivität der Stadt, was die Identifikation der Bevölkerung fördert. Eine starke Identifikation kann der Abwanderung und dem Kontraktionsprozess entgegenwirken. Die barrierefreie Gestaltung der Infrastruktur prägt den Charakter der Stadt und konsolidiert die urbane Struktur. Strukturelle Orientierungssysteme sichern die individuelle Mobilität in der Zukunft und fungieren als Bindeglied zwischen heutiger Bauleitplanung und barrierefreier Stadtentwicklung. Am Beispiel von Mühlhausen in Thüringen wird die Entwicklung von Orientierungssektoren theoretisch dargestellt, wobei Stärken und Schwächen aufgezeigt werden. Bestehende Leitsysteme sind oft nur für Menschen ohne Behinderungen konzipiert, während taktile Systeme ausschließlich für Blinde gedacht sind. Eine logische und einheitliche Orientierungshilfe ist entscheidend für die Benutzerfreundlichkeit. Einheitlichkeit und Geschlossenheit machen ein System anwendbar, ohne dass immer kostspielige Sonderanfertigungen nötig sind. Das E-Book wurde 2014 um zwei Kapitel zu Bodenindikatoren erweitert, die im Printprodukt durch einen Download-Link zugänglich sind.
Wesensmerkmal der besonderen Bedürfnisse des behinderungsspezifischen Wohnens und damit Lebens ist der Anspruch auf mehr Bewegungsraum und häufig auf Veränderungen vorhandener bautechnischer Barrieren. Die derzeit existierenden Regelwerke beziehen sich fast ausschließlich auf das Bauen im öffentlich zugänglichen Bereich und beschreiben den Individualbereich nur unzureichend. Deshalb muss der Sachverständige die individuellen Anforderungen aus dem Fähigkeitsprofil bzw. Krankheitsbild der behinderten Person ableiten und in die Planung und Kostenschätzung mit einbeziehen. Das Buch ist nicht nur ein praktisches Nachschlagewerk für Planer, Architekten und Sachverständige, sondern eine exemplarische Schritt-für-Schritt-Erläuterung einer konkreten Berechnung. Den aufgeführten Kostentabellen zu besonderen Ausstattungen und Einrichtungen können Preise zur Ermittlung des Mehrbedarfs entnommen werden.