Die Berliner Familie Wieland zieht mit ihren Kindern Ronja und Max aufs Land in die Uckermark. Sie möchten der Großstadt entfliehen, wünschen sich ein naturnahes und entschleunigtes Leben. In einem kleinen Dorf an der Oder scheinen sie am Ziel ihrer Wünsche angekommen zu sein. Bald jedoch stellen sie fest, dass im Dorf eine Gruppe völkischer Siedler wohnt. Nach zahlreichen Konfrontationen spitzt sich die Situation zu, bis es schließlich zur Eskalation kommt.
Die Geschichte spielt in einem ukrainischen Dorf, wo die Hochzeit von Julia und Herrmann gefeiert wird, bevor der Erste Weltkrieg ihre Welt erschüttert. Während Herrmann für den Zaren kämpft, wird Julia von Deportationen verschont, verliert jedoch ihr Zuhause und flieht nach Ostpreußen. Dort gründen sie eine Familie, doch das Schicksal bleibt grausam: Herrmann stirbt, und ihre Söhne fallen im Zweiten Weltkrieg. 1945 muss Julia erneut fliehen, wobei sie nur einen alten Koffer aus Wolhynien als Erinnerung mitnimmt. Die Erzählung thematisiert Verlust, Heimat und Überleben in turbulenten Zeiten.
März 1945 – Der siebzehnjährige Heinrich flieht vor der nahenden Roten Armee und der Einberufung zum Wehrdienst aus seiner Heimatstadt Schwedt an der Oder nach Schleswig-Holstein, kommt in britische Gefangenschaft und geht dann nach Hamburg. Im Frühjahr 1946 lernt er in einem Tanzlokal auf der Reeperbahn die lebenslustige Regina kennen. Ihr Sommer der Liebe findet ein jähes Ende, als Heinrich zurück in die sowjetische Zone muss. Die Lebenswege der Liebenden zeigen die Unterschiedlichkeit der beiden deutschen Staaten: hier der reale Sozialismus, dort das Wirtschaftswunder – beides mit seinen menschlichen Verwerfungen und Sehnsüchten im Alltag. Jahre nach der Wende folgt er den Spuren der Vergangenheit und findet Regina wieder, seine Hamburger Liebe, die er nie vergessen konnte.
Der Roman erzählt die Geschichte einer späten Liebe vor dem Hintergrund nicht nur der jüngeren deutschen Geschichte, die immer wieder ihre Schatten auf die Gegenwart wirft. Marlene Winter lebt mit ihrer Familie seit der Wende in Niedersachsen. Nach dem Tod ihres Mannes wird sie mit einer schockierenden Tatsache konfrontiert und flieht in ihre alte Heimat Brandenburg zu Oppe, ihrem Geliebten aus der Zeit der Wende. Doch es stellt sich heraus, dass es auch dort Geheimnisse gibt. So hat jeder seine Leichen im Keller, auch wenn er sie nicht selbst dort abgelegt hat. Die Handlung beginnt wie ein Krimi – das Böse lauert anscheinend hinter biederen Fassaden. Dann sind da noch die Unterschiede zwischen Ost und West, die fast dreißig Jahre nach der Wende immer noch bestehen und es sieht so aus, als sei der Graben zwischen den beiden Landesteilen tiefer geworden. Marlene und Oppe ziehen nach achtundzwanzig Jahren Bilanz. Es geht ihnen nicht nur um ihr Leben, sondern auch um den Zustand des Landes. Wollten wir das 1989, fragen sie sich. Oder wollten wir etwas ganz anderes? Wussten wir überhaupt, was wir wollten? Haben wir eine historische Chance vertan?
Der Notstand der Altenpflege ist ein aktuelles Thema, das in den Medien und von Politikern oft angesprochen wird. Doch wer kennt sich wirklich aus? Ein tiefes Verständnis wird durch einen Einblick in ein Hamburger Pflegeheim vermittelt, das als durchschnittlich gilt, jedoch einen hohen Preis für die Pflegekräfte fordert. Diese sind bereits physisch und psychisch stark belastet und arbeiten bis an ihre Grenzen, um den chronischen Personalmangel auszugleichen. Zentrale Themen sind die persönlichen Beziehungen zwischen Bewohnern und Pflegekräften, die für eine menschenwürdige Pflege unerlässlich sind. Trotz des erbärmlichen deutschen Pflegesystems finden diese Beziehungen statt, wie die Begegnung zwischen Britta Wiese und der Bewohnerin Frau Knoll zeigt, die zu einer dramatischen Situation führt. Die Handlung spielt 2005 und schildert den Pflegealltag detailgetreu aus der Perspektive einer Fachkraft. Was vor dreizehn Jahren noch mit Engagement möglich war, ist heute nicht mehr umsetzbar. Die Geschichte zeigt den Beginn einer Entwicklung, in der Pflege, ein wertvolles Kulturgut, zur Ware degradiert wurde. Pflegekräfte wurden überlastet, gaben auf oder erkrankten chronisch. Wer hat je nach ihren Gefühlen und Empfindungen gefragt? Dies ist eine weitere Facette des Romans.