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Marie Rotkopf

    Diese Autorin, Künstlerin und Kulturkritikerin beschäftigt sich mit zeitgenössischer Kunst und Kultur. Ihre Arbeit schöpft aus internationalen Erfahrungen und Reflexionen, die sie durch ihr Studium in Paris und ihr Leben in Hamburg gewonnen hat. Durch ihre Kunst und ihr Schreiben widmet sie sich interdisziplinären Projekten und kritischen Analysen. Ihre künstlerische Laufbahn umfasst die Gründung einer Künstlergruppe und Beiträge für führende Kunstzeitschriften.

    Fetzen
    Deutschland über alles
    • Deutschland über alles

      Die deutsche Mentalität und der Krieg

      1915 veröffentlichte der Soziologe Émile Durkheim sein letztes Buch, das auch mehr als hundert Jahre später nichts an Brisanz und Aktualität verloren hat. Es ist ein verfemter Text, in dem er Deutschland und die Deutschen erkundet und den Ursprung des Ersten Weltkrieges ergründet. Dabei vertritt er eine kompromisslose Ablehnung des Nationalismus und fordert seine Leser auf, über Souveränität, Demokratie und Freiheit zu reflektieren. Marie Rotkopf lädt uns ein, diesen Text wiederzuentdecken, setzt in ihrem leidenschaftlichen Essay diese Reflexion fort und kommt zu dem Schluss: Hätten wir Durkheim genauer zugehört, wäre die Geschichte vielleicht einen anderen Weg gegangen. Sie stellt sich der Frage, warum dieser Text, der das Denken eines der weltweit wichtigsten Gründer der Soziologie zusammenfasst, kaum rezipiert wurde, obwohl Durkheim uns damit ein erschütternd-aufschreckendes Buch geschenkt hat: Ein visionäres Buch, dem vor allem vor dem aktuellen Hintergrund der deutschen Aufrüstung neue Bedeutung zukommt. In Deutschland über alles denken Durkheim/Rotkopf über ein Jahrhundert hinweg ohne Denkverbote über Europa, die EU und den Krieg nach.

      Deutschland über alles
    • Fetzen

      Für eine Philosophie der Entschleierung

      Eine Schriftstellerin und ein Philosoph tun sich zusammen, um sich zu fetzen? Der vorliegende Text jedenfalls ist ein Gewebe aus Sprachfetzen, die auf verschiedenen Ebenen miteinander kommunizieren. Motive wie Macht, Gewalt, Sex, Liebe, Angst, Schmerz spiegeln sich in einem Satz des Psychoanalytikers Jacques Lacan: »Jede wahre Liebe mündet auf den Hass.« Es sind Geschichten von Paaren, die zusammen gehören wie Greta Thunberg und Pierre Casiraghi, Carolin Emcke und die CIA, Jacques Derrida und Marguerite Duras. Schlussendlich machen sich Rotkopf und Steinweg an die Dekonstruktion der French Theory. Sie weigern sich, in dieser faszinieren- den, so offenen wie entschiedenen Komposition sich verschränkender Aphorismen, Gedanken und Gedichte die unversöhnlichen und widersprüchlichen Anteile von Wirklichkeit auszuschließen. So aktivieren sie den Entschleierungsprozess des poetischen wie philosophischen Denkens, um festzustellen, dass der Schleier oft nichts verbirgt, weshalb die Philosophie der Entschleierung feststellt: Die Masken haben ihre Brauchbarkeit verloren. Die Masken sind gefallen.

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