Die beschädigte Kindheit
Das Krippensystem der DDR und seine Folgen





Das Krippensystem der DDR und seine Folgen
Mit dem vorliegenden Band wird das Ziel verfolgt, Lernen und Bildung unter Bedingungen kultureller Pluralität zu untersuchen. Abseits einer interkulturellen Bildungsforschung, welche sich ausschließlich auf Migrationsphänomene beschränkt, wird davon ausgegangen, dass mit kultureller Pluralität Erfahrungsansprüche einhergehen, die potentiell für alle Mitglieder moderner Gesellschaften Anlässe für Lernen und Bildung bereitstellen können. Wie solche Lern- und Bildungsprozesse beginnen, sich fortsetzen und stabilisieren, wird in einem Wechselspiel aus empirischen Rekonstruktionen und theoretischen Reflexionen erschlossen.
Die Transformation von Selbst- und Weltverhältnissen steht seit jeher im Zentrum sowohl bildungstheoretischer als auch von kulturtheoretischer Reflexionen. Gleichzeitig findet seit geraumer Zeit auf beiden Seiten im Zuge von Debatten um unterschiedliche Gesellschaftsdiagnosen eine Auseinandersetzung mit Konzepten von dezentrierter Subjektivität, Pluralität, Mehrdimensionalität, Agonalität und Hybridität statt. Ausgehend von diesen gemeinsamen Bezugspunkten untersucht der Band produktive Wechselspiele und Verbindungen zwischen Bildungs- und Kulturtheorie.
Empirische Rekonstruktionen und bildungstheoretische Reflexionen
Ausgangspunkt dieses Bandes ist ein Bildungsbegriff, der die Transformation von Selbst- und Weltverhältnissen aus der Perspektive einer Theorie der Praxis in den Blick nimmt. Auf der Grundlage von vierzehn biographischen Interviews werden typische Phasen von Bildungsprozessen rekonstruiert, um so Einblicke in die Mikrostruktur von Habituswandlungen und Habitustransformationen zu erlangen. In einem Wechselspiel zwischen empirischen Rekonstruktionen und bildungstheoretischen Reflexionen werden zudem Möglichkeiten ausgelotet, eine bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung an eine empirisch informierte Gesellschaftstheorie anzuschließen. Ein innovativer Ansatz, der die Kluft zwischen Bildungstheorie und empirischer Bildungsforschung überwindet und den Feld-Begriff als Komplement zum Habitus-Begriff für die Analyse von Bildungsprozessen erschließt.
Ein Beitrag zur rekonstruktiven Schul- und Jugendkulturforschung
Ausgehend von einer Theorie der Praxis und mit den methodologischen Mitteln der rekonstruktiven Sozialforschung untersucht der vorliegende Band empirisch das Verhaltnis von kollektiven Handlungspraxen jugendlicher Peerbreak groups in ihrer Auseinandersetzung mit der Schule. Dabei konnten drei unterschiedliche Habitusformen rekonstruiert werden, deren Differenz sich vor allem durch unterschiedliche Distinktionspraktiken gegenuber zwei zu unterscheidenden sozialen Feldern innerhalb der Schule ergab.Dipl. Pad. Florian von Rosenberg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur fur allgemeine Erziehungswissenschaft, insbesondere systematische Padagogik an der Helmut-Schmidt-Universitat Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Bildungstheorie und Bildungsforschung, Schul- und Jugendforschung sowie die Theorie und Methodologie der rekonstruktiven Sozialforschung.