Norbert Kössinger Reihenfolge der Bücher






- 2015
- 2009
Otfrids "Evangelienbuch" in der frühen Neuzeit
Studien zu den Anfängen der deutschen Philologie
Die Studie beschäftigt sich mit der Wiederentdeckung und Geschichte der Erforschung des Evangelienbuchs Otfrids von Weißenburg vom Ende des 15. bis zum ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, also in der Zeit vor der Institutionalisierung und Etablierung der Germanistik als universitäre Disziplin. Den zeitlichen Rahmen bilden die Erwähnungen Otfrids in den Schriftstellerverzeichnissen des Johannes Trithemius (1494/95) und der Otfridartikel von Karl Lachmann in Erschs und Grubers Allgemeiner Encyclopädie (1836). Im Zentrum der Untersuchung stehen die Wiederentdeckungen der Überlieferungsträger, Aspekte kodexgebundener Rezeption (Abschriften, textkritische Arbeiten, Handschriftenbeschreibungen) sowie editorische und interpretatorische Bemühungen um den Liber Evangeliorum, von den Ausgaben durch Matthias Flacius Illyricus (Basel 1571) und Johann Schilter (Ulm 1726) bis hin zur ersten, nach modernem Verständnis kritischen Edition durch Eberhard Gottlieb Graff (Königsberg 1831). Ein umfangreicher Anhang macht darüber hinaus Materialien verfügbar, die bislang nur schwer zugänglich waren. Das Buch leistet damit an einem konkreten Fallbeispiel einen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte der Germanistik in der frühen Neuzeit.
- 2008
Nur wenigen ist heute noch der karolingische Gelehrte bekannt, der aufgrund seiner umfassenden schriftstellerischen Tätigkeit und seiner herausragenden Rolle als Vermittler spätantiken und mittelalterlichen Wissens den Ehrennamen „Praeceptor Germaniae“ – „Lehrer Deutschlands“ erhielt. Die in diesem Band versammelten Beiträge informieren in einer Mischung aus essayistischen und wissenschaftlichen Beiträgen über die Biographie Hrabans, über kulturgeschichtliche Zusammenhänge, in denen sein Leben, seine Tätigkeit als Lehrer und sein literarisches Schaffen zu sehen sind. Brückenschläge von jener Epoche, die vielen als das ‚dunkle Mittelalter’ gilt, zur Gegenwart waren dabei ausdrücklich erwünscht. Am Ende des Bandes steht ein Beitrag zur Geschichte des Missionsseminars von St. Ottilien, das den Grundstein für das spätere Rhabanus-Maurus-Gymnasium der oberbayerischen Erzabtei bildete.