The title of this series of drawings references an inn along Andreas Seltzer’s route to school in Frankfurt am Main, a gathering spot for boozers, tricks from the nearby brothel lane Breite Gasse, and river boatmen dreaming of transatlantic journeys. This series employs a cartographic approach similar to Seltzer's earlier works on Jules Verne’s "Journey to the Center of the Earth," where he explored concentric circles leading into the earth’s interior. In contrast, this collection features particles of bodies and fragmented objects transformed into hybrid beings or rendered in near-unrecognizable detail. The formations exhibit a playful quality, set against a densely patterned backdrop that jumbles various graphic elements and adds depth. Dominated by red, black, grey, and white, these works do not adhere to a predetermined plan but respond to impulses of densification, separation, and dissolution. The resulting narratives possess carnivalesque and circus-like traits, presenting riddles and puzzle-like images that balance or display clumsiness. This interplay invites suspense, encouraging viewers to engage as players in the unfolding stories.
Andreas Seltzer Bücher






Katalog anlässlich der gleichnamigen Ausstellung in der Städtischen Galerie Waldkraiburg. Mit 44 Abbildungen von Andreas Seltzer und einem einführenden Text von Elke Keiper.
Andreas Seltzers Arbeiten über die „Hitze in Paris“ reflektieren den Rekordsommer 2003 und entwerfen visionäre Pläne, in denen das Ordnungsgefüge der Stadt schmilzt. Dies eröffnet neue Perspektiven auf die Geschichte von Revolten, grotesken Zwischenfällen, erotischen Verwicklungen und Alltagskatastrophen. Die Publikation entstand anlässlich einer Ausstellung in der Laura Mars Gallery, Berlin, und enthält zahlreiche Abbildungen, die kunst- und kulturhistorisches Material situativ platzieren. Dazu gehören Fundstücke aus der „Sammlung Seltzer“ – Fotos, Postkarten, Handzettel, Zeitungsausschnitte, Reklamegrafiken und andere skurrile Objekte mit überraschendem Bezug. Der Band besticht durch eine assoziative Auswahl kurzer Textpassagen von Autoren wie Gustave Flaubert, Émile Zola, Louis-Ferdinand Céline und vielen anderen, die Seltzer zur Vertiefung seines Themas heranzieht. Ergänzt wird das handliche Buch durch drei Abbildungen von Seltzers gleichnamiger Zeichnungsserie, die als innere Stadtpläne des Künstlers interpretiert werden können. In diesen Zeichnungen wimmelt es zwischen einem komplexen Wegenetz von miniaturhaften Architekturen, Masken sowie tierischen und menschlichen Szenarien. Eine Legende, die kaum lesbar ist, lässt die Form für sich sprechen: durchgearbeitet, manisch und faszinierend.
Der Sendermann
- 127 Seiten
- 5 Lesestunden
In den Wintermonaten des Jahres 1972 tauchten in den Bezirken Tempelhof und Schöneberg die ersten Mitteilungen des sogenannten Sendermanns auf. Bis zum Jahre 1978 überzog er die Innenstadt von Westberlin mit einer ganzen Reihe von Inschriften. Der Berliner Künstler Andreas Seltzer hat damals auf der Suche nach Inschriften des Sendermanns die Stadt durchwandert und in einer Fotoserie festgehalten, was er gefunden hat. In Zeiten, in denen die Aufdeckung diverser Geheimdienstüberwachung zur Tagesaktualität gehört, muten die Warnungen des Sendermanns wie frühe Prophezeiungen an. ... Die Inschriften des Sendermanns entwickeln eine anarchische Vitalität ... (K. H. Bohrer, FAZ) ... Seltzer zeigt das Wirken eines Mannes, der schon früh vor der unsichtbaren Kontrolle und Bewusstseinsmanipulation durch Sender warnte ... (Dirck Möllmann, MANSON, Katalog, Kunsthalle Hamburg) ... Wie in John Carpenter‘s „They Live“ hat der Sendermann mehr gesehen als die meisten von uns. Ihm war irgendwie klar geworden, dass man nicht nur abgehört, sondern auch manipuliert wird. ... (Claudia Basrawi, TAZ) ... an act of revolt! ... (Andrea Hill, Artscribe)
Andreas Seltzers Endoskopien führen in die Kleinwelt des Hausrats, der Kleidung und all der Dinge, mit denen wir uns heimisch fühlen. Der Nahbereich, den Seltzer mit einem Endoskop und dem angeschlossenen Lichtprojektor auskundschaftet, das sind die Dinge seiner nächsten Umgebung: ein Portomonnaie, der Nähkasten seiner Mutter, die Jackentasche seiner Freundin, eine Spielzeugtüte… Die Suche nach neuen Sichtweisen aufs Altbekannte, der spielerische Gestus und die Freude am Entdecken gehören zu den Grundelementen seiner Arbeit. Und es war ein glücklicher Umstand, daß Andreas Seltzer, bei einem Gang über den Flohmarkt, das fast gleichgroße Verhältnis zwischen den runden, mittig gesetzten Ausstanzungen alter Schallplattenhüllen und jenen kreiszentrierten Endoskopien auffiel, sowie die Verwandtschaft und die Kombinationsmöglichkeit dieser Elemente häuslicher Intimität erkannte. (Textauszug Stefan Vogler „Im Nahbereich“)