Bd. 2: Revolution und Reaktion: 1848 bis 1853 Frühling der Anarchie: Der zweite Teil dieses Readers enthält Texte der Revolutionszeit. Krieg den Palästen! Straßenkampf und Barrikaden! Aussteigen statt Einsteigen! Nunmehr zeigten Anarchisten und Anarchistinnen ihr wahres Gesicht. Sie offenbarten ihr skandalöses Doppelleben: Nämlich gegen etwas zu sein und für etwas zu sein, gegen Unterordnung und Herrschaft, und für Selbstbestimmung, Selbstverwaltung und Autonomie. Dieser Band verdeutlicht, wie vielgestaltig und wirkmächtig Anarchistisches während der Revolutionszeit auch im deutschsprachigen Feld war, insbesondere auch den nachhaltigen Einfluss Pierre-Joseph Proudhons. Training des aufrechten Gangs. Erstens: Demokratisierung der Demokratie. Zweitens: Von Demokratie zu Anarchie.
Olaf Briese Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2021
Findbuch archivalischer Quellen zum frühen Anarchismus
Beiträge zur Erschließung von Akten aus Berliner Archiven über die „Freien“ (1837–1853)
- 2020
Vormärz-Handbuch
- 1054 Seiten
- 37 Lesestunden
Die umfassende Analyse des Vormärz-Handbuchs beleuchtet die vielfältigen Aspekte der Zeit von 1815 bis zur bürgerlichen Revolution 1848/49 in Deutschland. Es behandelt zentrale Themen wie Geschichte, Politik und Ökonomie sowie kulturelle Strömungen in Literatur, bildender Kunst und Musik. Zudem wird die Rolle von Philosophie, Pädagogik und Theologie in dieser prägenden Epoche untersucht, wodurch ein tiefes Verständnis für die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen jener Zeit vermittelt wird.
- 2018
Für des Staates Sicherheit
Das Löschwesen im 19. Jahrhundert und die Gründung der ersten Berufsfeuerwehr Deutschlands in Berlin 1851
Im Zuge der „inneren Staatsbildung“ zogen fast alle europäischen Regierungen im 18. Jahrhundert Feuerschutz- und Löschbelange an sich und versuchten, diese zu normieren. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts, mit dem Ausbau einer institutionalisierten Polizei, verstetigte sich dieser Prozess; Polizei und Feuerschutz waren eng miteinander verbunden. Vor diesem Hintergrund erscheint die Geschichte der 1851 gegründeten Berliner Berufsfeuerwehr in anderem Licht – und bisherige Forschungen zum Thema nicht nur ergänzungs-, sondern auch korrekturbedürftig. °°Diese institutionengeschichtlich angelegte Darstellung thematisiert die Entstehung jener ersten Berufsfeuerwehr Deutschlands und ihren spezifischen Sicherheitsauftrag. Olaf Briese bettet die Entwicklungen in Berlin im nationalen und internationalen Kontext ein, insbesondere auch mit Blick auf die ab ca. 1840 in den deutschen Staaten entstehenden Freiwilligenvereine. Und er fragt: Wem oder was hatte die erste deutsche Berufsfeuerwehr eigentlich zu „wehren“ und was sollte sie in erster Linie bewahren? Staatliche Ruhe und Ordnung? Mobiles und immobiles Eigentum? Menschliches Leben?°°
- 2015
Das zweite Drittel des 19. Jahrhunderts war die Zeit einer sich verstärkenden religiösen Dynamik. Sie kann geradezu als Experimentalphase angesehen werden, die von mitunter überraschenden Konstellationen geprägt war. In der Forschung gibt es, bis auf das reiche Feld von Detailstudien, allerdings keine zusammenhängenden Untersuchungen, die verschiedenen Aspekten dieses „Experimentalfelds“ vergleichend nachgehen. So bleibt es bei einem Nebeneinander von literaturwissenschaftlichen, philosophischen, theologischen und historischen Arbeiten, die sich methodisch und theoretisch zu wenig befruchten. Allein aufgrund dieses Forschungsdefizits scheint ein ausdrücklich interdisziplinär angelegtes Jahrbuch zu dieser Thematik legitimiert. Die Ausgangsthese dieses Jahrbuchs ist dagegen, dass die Epoche durch eine „Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen“ gekennzeichnet war. Befanden sich soziale, politische und religiöse Emanzipationsdiskurse keinesfalls in Einklang, vermischten sich darüber hinaus gerade auf religiösem Gebiet ‚Vormärzliches‘ und ‚Biedermeierliches‘ (bzw. Restauratives) sowie ‚Emanzipatives‘ und ‚Traditionelles‘ auf eine Weise, die nicht Übersichtlichkeiten, sondern Unübersichtlichkeiten beförderte.
- 2015
Das wissenschaftliche Interesse am Phänomen ‚Apokalypse’ hat bis heute nicht nachgelassen und ist breit gestreut. Gleichwohl hat man noch immer nicht zu einer differenzierteren Begrifflichkeit gefunden, mit der seine Komplexität angemessen beschrieben, gedeutet und historisch eingeschätzt werden könnte. Der Band schlägt deshalb zum einen eine systematisierende Perspektive auf die strukturelle Vielfalt von Apokalyptik vor (in der Unterscheidung u. a. von Erfüllungs- und Erlösungsapokalypse, inverser oder prospektiver Warnapokalypse, partieller oder universeller Belehrungsapokalypse, Verhinderungs- und Rettungsapokalypse, Verneinungs- und Untergangsapokalypse). Zum anderen verdeutlicht er aus der Perspektive ganz unterschiedlicher Disziplinen, wie Apokalyptisches – als Alltags- und Spielfigur von Apokalyptik – mittlerweile in allen kulturellen Gegenwartssphären präsent ist.
- 2011
Steinzeit
- 411 Seiten
- 15 Lesestunden
Mauern sind schwer, unbeweglich, starr, manchmal auch aus elastischem Metall oder knospendem Grün. Ausgehend von Berlin erzählt Olaf Briese eine Kulturgeschichte der Mauern. In seinem materialreichen und mitreißend erzählten Buch spannt er den Bogen von ersten steinzeitlichen Siedlungen bis hin zu modernen Sicherheitsregimes. Mauern werden zu ebenso verborgenen wie souveränen Regenten, die den Menschen verändern. Diesem Aufstand der Dinge entspringt eine verkehrte Welt, der bewegte Themenpark der Moderne, der permanente Karneval der Kulturen. Die siebzehn Abschnitte, die Gartenund Ghettomauern ebenso behandeln wie Friedhofs- und Fabrikmauern – bis hin zur berühmten Berliner Mauer –, schildern, wie die versteinerten Verhältnisse selbst ihr Lied spielen, wie Mauern ihren Eros entfalten und wie sie fallen und ständig neu erschaffen werden.
- 1998
Die Macht der Metaphern
Blitz, Erdbeben und Kometen im Gefüge der Aufklärung
Dass Naturmetaphern seit 1750 die politischen Diskurse verstärkt auch in Deutschland bestimmten und die geschichtlichen Vorgänge charakterisierten, ist mittlerweile hinreichend bekannt. Dennoch, und das wurde bisher weitgehend vernachlässigt, war in solchen Metaphern immer auch ein bestimmtes Verständnis von Natur präsent. Sie bewirkten nicht nur eine Meisterung geschichtlicher Problemlagen, sondern politische Blitz-, Erdbeben- und Kometenmetaphern dienten dazu, die als bedrohlich empfundenen Elemente selbst zu bezwingen. Im Sinne einer »historischen Semantik« und mit reichem Zugriff auf neue aussagekräftige Quellen arbeitet der Autor entsprechende metaphorische Verschiebungen vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts heraus. Eingebettet in einen mentalitätsgeschichtlichen Ansatz zeigt sich: Die im 18. Jahrhundert verbreitete Ästhetisierung der Natur weicht politisierenden Aneignungsmustern, welche die unberechenbaren natürlichen Elemente noch offensiver in einen menschlichen Verfügungsraum ziehen.
- 1998