Der Debatte um verpflichtende Besuche in KZ-Gedenkstätten für alle deutschen Schülerinnen und Schüler fehlt häufig etwas Grundsätzliches: Grundlegende Ergebnisse zum Lernerfolg solcher Schulfahrten.Auf Basis erstmals ausgewerteter Quellen untersucht Christian Kuchler schulische Auschwitz-Besuche der letzten vier Jahrzehnte. Deutlich wird dabei, wir Schülerinnen und Schüler ihre Zeit am historischen Ort wahrnehmen und bis in die Gegenwart reflektieren. Thematisiert werden beispielsweise die Ängste der Schülerinnen und Schüler im Vorfeld ihrer Ankunft in Oświęcim und der Umgang der Lernenden mit den von der Gedenkstätte ausgelösten Emotionen.Neben der Wahrnehmung der Gedenkstätte unmittelbar nach dem Besuch nimmt der Autor auch den langfristigen Lernerfolg des Aufenthalts am "Lernort Auschwitz" in den Blick. Ergänzt wird die Untersuchung zur Rezeption des historischen Orts um Überlegungen zur Einbeziehung von virtuellen Angeboten in den Schulunterricht: Können sie künftig sogar Besuche an Gedenkstätten wie Auschwitz-Birkenau ersetzen?Aus den Befunden für die weltweit größte Holocaust-Gedenkstätte werden Thesen abgeleitet, die künftige Schulexkursionen zu Orten des NS-Terrors anregen sollen.
Christian Kuchler Bücher






Lernort Auschwitz
Geschichte und Rezeption schulischer Gedenkstättenfahrten 1980-2019
Der Debatte um verpflichtende Besuche in KZ-Gedenkstätten für alle deutschen Schülerinnen und Schüler fehlt häufig etwas Grundsätzliches: Grundlegende Ergebnisse zum Lernerfolg solcher Schulfahrten.Auf Basis erstmals ausgewerteter Quellen untersucht Christian Kuchler schulische Auschwitz-Besuche der letzten vier Jahrzehnte. Deutlich wird dabei, wir Schülerinnen und Schüler ihre Zeit am historischen Ort wahrnehmen und bis in die Gegenwart reflektieren. Thematisiert werden beispielsweise die Ängste der Schülerinnen und Schüler im Vorfeld ihrer Ankunft in Oświęcim und der Umgang der Lernenden mit den von der Gedenkstätte ausgelösten Emotionen.Neben der Wahrnehmung der Gedenkstätte unmittelbar nach dem Besuch nimmt der Autor auch den langfristigen Lernerfolg des Aufenthalts am "Lernort Auschwitz" in den Blick. Ergänzt wird die Untersuchung zur Rezeption des historischen Orts um Überlegungen zur Einbeziehung von virtuellen Angeboten in den Schulunterricht: Können sie künftig sogar Besuche an Gedenkstätten wie Auschwitz-Birkenau ersetzen?Aus den Befunden für die weltweit größte Holocaust-Gedenkstätte werden Thesen abgeleitet, die künftige Schulexkursionen zu Orten des NS-Terrors anregen sollen.
Kirche und Kino
Katholische Filmarbeit in Bayern (1945-1965)
Welche Qualität hat der Fachunterricht in unseren Schulen? Ist er wirksam? Erreicht er seine Ziele? Die Buchreihe «Wirksamer Fachunterricht» schöpft aus der Expertise der Fachdidaktiken und der Fachpraxis der Schulfächer, um die Frage zu beantworten, was einen wirksamen Fachunterricht auszeichnet. Mit Hilfe von strukturierten Interviews werden Expertinnen und Experten der unterschiedlichen Schulfächer nach ihrer fachlichen Expertise befragt, die angelehnt ist an die wichtigsten Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen aus dem jeweiligen (Schul-)Fach. Die Zusammenschau aller Beiträge der Expertinnen und Experten des jeweiligen Faches wird zu einer verdichteten Beantwortung der Frage führen, was einen wirksamen Fachunterricht ausmacht.
Ausgehend von den Überlegungen einer kulturhistorisch ausgerichteten Mediengeschichte zeigen die Aufsätze des Bandes aus verschiedenen Perspektiven, wie Lernen mithilfe von historischen Zeitungen gelingen kann. Diese eignen sich als Quellenmaterial für den Geschichtsunterricht vor allem, weil in ihnen eine breite Vielfalt an Themenaspekten verhandelt wird: Neben der klassischen politikgeschichtlichen Perspektive ermöglichen sie eine vertiefte Bearbeitung von wirtschafts-, sozial-, alltags-, kultur- oder auch mentalitätsgeschichtlichen Fragestellungen. Neben Fragen nach Materialauswahl und thematischen Schwerpunkten problematisieren die Autoren domänenspezifische Kompetenzen, die durch den Einsatz von Zeitungen im Geschichtsunterricht gefördert werden können.
Das 20. Jahrhundert aus lokaler Perspektive
Osterhofen im Zeitalter der Extreme
NS-Propaganda im 21. Jahrhundert
Zwischen Verbot und öffentlicher Auseinandersetzung
- 238 Seiten
- 9 Lesestunden
Der Umgang mit den Relikten nationalsozialistischer Propaganda ist insbesondere in der Bundesrepublik Deutschland heftig umstritten; dies zeigen gerade die Diskussionen um eine wissenschaftliche Edition von Hitlers 'Mein Kampf'. Die Aufsätze des Bandes beschäftigen sich mit verschiedenen Propagandamedien des Nationalsozialismus sowohl im Hinblick auf ihre historische Wirksamkeit als auch vor dem Hintergrund ihrer Relevanz im heutigen geschichtskulturellen Diskurs über die Vergangenheit. Neben Hitlers Schrift 'Mein Kampf' und deren Rezeption in den Nachkriegsgesellschaften der Bundesrepublik, den Niederlanden und Israel widmen sich die einzelnen Aufsätze der nationalsozialistischen Tagespresse, verschiedenen Spielfilmproduktionen, der umstrittenen Ausstellungspraxis von NS-Sachzeugnissen und den von bundesrepublikanischen TV-Dokumentationen genutzten Ausschnitten aus den NS-Wochenschauen. Der Band resümiert, welchen Ort diese Relikte des Nationalsozialismus in der europäischen Erinnerungskultur einnehmen und wie sich der schmale Grat zwischen Aufklärung und Anziehungskraft in den vergangenen 70 Jahren wandelte.
Vor 80 Jahren brannten in ganz Deutschland die Scheiterhaufen. Auch in Regensburg gab es auf dem Neupfarrplatz am 12. Mai 1933 eine Bücherverbrennung, initiiert durch die örtliche Hitlerjugend. Die Ereignisse des Jahres 1933 erscheinen wie ein Fanal für die weitere Entwicklung eines verbrecherischen Regimes. Die Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gipfelte im millionenfachen Mord und der Verwüstung nahezu eines gesamten Kontinents. Vor diesem Hintergrund erscheint das vielzitierte Wort Heinrich Heines aus seiner 1823 erschienen Tragödie „Almansor“ als besonders weitblickend, ja geradezu prophetisch: „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“
(mit Praxisbeiträgen von Christan Bunnenberg, Martin Clauss, Andreas Hidasi und Friederike Hübner) Historische Orte können im Geschichtsunterricht als vielschichtige Quellen genutzt werden, die Schülerinnen und Schülern einen multisensorischen Zugang zum Fach Geschichte eröffnen. Der Band stellt dar, wie nachhaltig Lernende profitieren, wenn Exkursionen zu Schauplätzen von geschichtlichen Ereignissen oder zu Orten, an denen Strukturen der Vergangenheit oder Veränderungen im Verlauf der Zeit sichtbar werden, durchgeführt werden. Geschichtsunterricht am historischen Ort bereichert also das historische Lernen. Neben einer fundierten theoretischen Einbettung des historischen Lernens an historischen Orten stellt der Band ausführlich Methoden vor, die im schulischen Rahmen ertragreiches Arbeiten ermöglichen. Ausgewählte Beispiele aus allen historischen Epochen belegen, wie Lernen an historischen Orten gelingen kann. Der praxisbezogene Band ergänzt die geschichtsdidaktischen Literatur zum außerschulischen Lernen um den wesentlichen Aspekt des multisensorischen Lernens und erschließt den „spatial turn“ der Geisteswissenschaften für den Geschichtsunterricht.