Das Jahrbuch untersucht die mystischen Elemente in der Bibel sowie deren Rezeption und analysiert das Potenzial der Mystik für eine zeitgemäße Biblische Theologie. Es beleuchtet, wie mystische Erfahrungen und Interpretationen das Verständnis biblischer Texte bereichern können und welche Relevanz dies für die heutige theologische Diskussion hat.
Die Untersuchung beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen religiösen Denkweisen und rechtlichen Konzeptionen. Sie analysiert, wie religiöse Überzeugungen das Verständnis von Recht und Gerechtigkeit prägen und umgekehrt, wie rechtliche Rahmenbedingungen religiöse Praktiken beeinflussen können. Der Autor geht auf verschiedene historische und kulturelle Kontexte ein, um die komplexen Beziehungen zwischen Religion und Recht zu verdeutlichen und bietet einen interdisziplinären Ansatz zur Betrachtung dieser Thematik.
Was Schwebe bedeutet, haben viele Menschen in den Corona-Jahren verstärkt erlebt: Termine in der Schwebe, gewohnte Sicherheiten unsicher, gefordert, auf Sicht zu leben. Ottmar Fuchs geht aus von solchen Erfahrungen und zeigt, wie sie ähnliche Erfahrungen in Glaube und Spiritualität verstärken. Es sind Erfahrungen, die Bisheriges stoppen und innehalten lassen: ein Blick zum Sternenhimmel, Erlebnisse der Natur, in Träumen und Räuschen, in Kunst und Musik, in Liebe und Freundschaft, aber auch im Leid und Mitleiden - sie können zeitenthobenes Schweben auslösen. Spirituell gibt es die Erfahrungen traumnahen, meditativen Schwebens. Diesen mystischen Anteil im Glauben charakterisiert Karl Rahner als »Schwebe zwischen Ja und Nein«. Sind es Spuren der Transzendenz für fassungslose Geheimnisse, die in der Schwebe bleiben, aber darin zumindest einen zerbrechlichen Ausdruck finden? Gibt es so etwas wie eine Spiritualität der Schwebe, die am Ende alle Sicherheiten an einen Anderen abgibt? Wirklich alle?
Religionen werden nicht selten als Räume der Unfreiheit und Nötigung erlebt. Entweder die Menschen fügen sich ein oder sie sind draußen - und damit diesseitigem und jenseitigem Unheil überlassen. Es gibt aber auch andere religiöse Traditionen. Darin ist Gott so groß und weit, dass allen Menschen unermessliche Liebe und Freiheit zugedacht wird. Auch die Bibel hat diese Anteile. Eine japanische Auto-Werbung nimmt seit Jahrzehnten Anleihe an der biblischen Formulierung: „Nichts ist unmöglich!“ Ihr Ursprung ist zurückzuholen. Dass für Gott alles möglich sei, befördert die gerade auch im Christentum mögliche und nötige postkoloniale Transformation. Wo ein grenzenlos solidarischer „Gott“ ins Spiel kommt, gewinnt unbegrenzt solidarisches Handeln eine wichtige spirituelle Ressource.
Dieses Buch ist eine Hommage von 13 Autoren und Autorinnen an ihren langjährigen Lektor Heribert Handwerk. Es schreiben: Ulrike Bechmann Rainer M. Bucher Ottmar Fuchs Hans-Joachim Höhn Erich Garhammer Michael Gmelch Andreas Knapp Joachim Kügler Willi Lambert Ludwig Mödl Veit Neumann Barbara Nichtweiß Matthias Sellmann Die Beiträge sind nicht nur eine Erinnerung an eine fruchtbare Zusammenarbeit, sondern zeigen, wie gut auch heute noch persönliche Bindungen einem kreativen und harmonischen Miteinander tun.
Annette von Droste-Hülshoffs "Geistliches Jahr". Eine theologische Entdeckung
Vor etwa zehn Jahren kam ich nach Meersburg und besuchte das Museum Annettes Furstenhausle. Ich spurte eine Anziehungskraft, ohne zu durchschauen, warum dies so war. Ich wusste, dass ich Annette von Droste-Hulshoff intensiver begegnen musse. Und meine ersten Ahnungen haben sich bewahrheitet, mit einer Kombination von wachsender Begeisterung und Erschutterung. Diese Begegnung mit ihren Texten dokumentiert Ottmar Fuchs in seinem Buch. Er zeigt, wie ihre Spiritualitat - verwurzelt und gebrochen im Umgang mit Natur, Mensch und Gott - eine faszinierende Richtungsanzeige fur unsere Gegenwart und Zukunft sein kann. In dieser Perspektive ist es uberaus lohnend, das Geistliche Jahr, das Werk, das Droste am meisten am Herzen lag, in das Gesprach mit gegenwartigen Sorgen, Verlusten und Hoffnungen zu bringen. Mit diesem ebenso fachlichen wie personlichen Buch liegt die erste Monografie zu Annette von Droste-Hulshoff vor, in der diese Frau als spirituell wegweisende und kirchenlehrende Theologin gewurdigt wird.
Wenn der Theologe Fuchs und der Kater Mauzi über die Welt nachdenken, führt das zu erstaunlichen Einsichten. Denn Katzen, im alten Ägypten selbst als Götter verehrt, können uns in vielen Dingen des Lebens beschenken. Ihre Weisheit kann die Augen öffnen: zugunsten der Freiheit gegen Unterdrückung, zugunsten des kreativen Chaos gegen beklemmende Eindimensionalität, zugunsten des vitalen Lebens gegen seine beengende Moralisierung, zugunsten des Eigensinns gegen jede Art von Dressur, zugunsten der Faulheit gegen permanenten Leistungsstress, zugunsten frei-kreativer Charismen gegen dogmatistische Fundamentalismen, zugunsten der Geheimnisaura der Geschöpfe gegen ihre Durchschaubar- und Verstehbarkeit.
und andere Kraftquellen von Menschen in der Pflege
Wo finden Menschen in der Pflege die Kraft für ihre Arbeit? Wo und wie fließt ihnen die notwendige Energie zu? Was macht sie glücklich in ihrer Arbeit? Wo finden sie in ihr Ressourcen? Wo außerhalb? Welche „Spiritualität“ trägt sie? Seit vielen Jahren gehen Ottmar Fuchs und Menschen in Pflegeberufen diesen Fragen in regelmäßigen Treffen nach. Denn über die Notwendigkeit hinaus, sich über die Probleme und Belastungen des Berufs auszutauschen und nach Möglichkeiten der Konfliktlösung zu suchen, gilt es vor allem, die je eigenen Kraftquellen aufzuspüren und sie für sich lebendig werden zu lassen. Der vorliegende Band dokumentiert die dabei zwischen Kochen, Tanzen und Beten zum Vorschein kommende Vielfalt und zeigt, wie hilfreich diese Suche für die Menschen, die in ähnlichen Berufen tätig sind, sein kann, damit sie darin aushalten, standhalten können und nicht im Burnout „enden“.
Ein pastoraltheologischer Zwischenruf zu Firmung und Ordination
Wenn einem Menschen die Hände aufgelegt werden, ist dies nicht nur im
christlichen Bereich etwas Besonderes. Irgendwie ereignet sich dabei eine
Gabe, die zugleich eine Aufgabe ermöglicht. Ottmar Fuchs unternimmt es, dieses
Irgendwie im Zusammenhang einer Gnadentheologie für Firmung und Ordination,
bei denen die Handauflegung im liturgischen Akt zentral ist, genauer zu
entschlüsseln. Was bedeutet es, wenn beide Sakramente konsequent von ihrem
Gabe und Geschenkcharakter her verstanden werden? Welche Aufgabe lässt sich
daraus begründen? So ergeben sich ungewohnte, brisante Einsichten für
Theologie und Pastoral.