'To Axion Esti', das Hauptwerk von Odysseas Elytis, ist ein Himmelsstürmer: In dieser 'Bibel der griechischen Nation' – so Mikis Theodorakis, der große Teile davon vertonte – stellt der Dichter das Schicksal seines Landes und den Weg zu einer neuen Freiheit dar. Er greift dabei auf keine geringeren Quellen zurück als die Dichtung der Antike, die Psalmen der Bibel, die orthodoxe Liturgie und die melische Dichtung der Byzantiner. Er schafft damit eine religiöse, ja mystische Atmosphäre. 'To Axion Esti', das 'Gepriesen Sei', mit dem das Loblied der Gottesmutter eingeleitet wird, durchzieht wie ein roter Faden dieses monumental anmutende Werk. Elytis gelingt es, traditionellen Bildern neues Leben einzuhauchen und sie mit Elementen aus der balkanischen Volksdichtung und der westeuropäischen Moderne zu einem geheimnisvollen Mosaik zusammenzusetzen – so geheimnisvoll und neu wie die Welt, in die das lyrische Ich des Textes seine Zuhörer einlädt. Die dunklen Wolken von Krieg und Frieden in seinem Land sind vorübergezogen – was bleibt, ist das klärende und verlockende Licht des Neubeginns.
Odysseas Elytis Bücher
- Οδυσσέας Ελύτης






Odysseas Elytis' Werk ist im deutschen Sprachraum vor allem durch die Suhrkamp-Bände bekannt. Der fünfte Band "Ox petra" (1991) gilt als Höhepunkt seines Schaffens und thematisiert einen positiven Tod, der mit Unendlichkeit verbunden ist. Zudem enthält er Elegien, die sich mit der Übersetzung des Nicht-Sagbaren beschäftigen.
Neue Gedichte. Neugriechisch und deutsch
- 211 Seiten
- 8 Lesestunden
Elytis, Nobelpreisträger von 1979, hat eine Auswahl neuerer und neuester Gedichte aus verschiedenen Einzelbänden getroffen. Dabei zeigt sich ein verstärkter Pessimismus und ein Übergang zu gleichnishaften Visionen, ohne die mediterrane Qualität der Lyrik zu beeinträchtigen.
In der vorliegenden Fassung bieten Odysseas Elytis' Essays zur Kultur und Lyrik nicht allein Erklärungen, sie bilden zugleich auch eine notwendige und grundlegende Ergänzung zu seiner Poesie, die diese, die meist übersinnlich erscheint, sinnlich an das Erleben und Erlebte ihres Autors bindet. Sie können als seine wichtigsten Arbeiten über das Dichten betrachtet werden, da sie zudem Theorie und Praxis in einem oder vielmehr Präpraxis, das heißt eine Vorbereitung und Ausbreitung der Werkzeuge des Dichters, eine Anrufung seiner Dichterfreunde als Zeugen und Miterzeuger seiner Dichtung sind und somit Zeugnisse des Inhalts und Antriebs seiner Dichtung. - Aus dem Nachwort von Giorgis Fotopoulos.