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Bookbot

Anton Unterkircher

    Ich hab gar nichts erreicht
    Literaturvermittlung und Kulturtransfer nach 1945
    • 2020

      Nach der Überwindung der nationalsozialistischen Diktatur nahm der Innsbrucker Publizist Ludwig von Ficker im August 1946 seine aktive Tätigkeit mit der Veröffentlichung der XVI. Nummer seiner Kunst- und Kulturzeitschrift „Der Brenner“ wieder auf. Ficker repräsentiert eine Generation von Kulturvermittler*innen, die nach 1945 einen Neuanfang wagten und beständig am Wiederaufbau von Netzwerken arbeiteten, deren transnationale und transkulturelle Verbindungen in der Nachkriegszeit bedeutend waren. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen, ausgehend von verschiedenen Vermittlerpersönlichkeiten, die komplexen kulturpolitischen Prozesse der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und kontextualisieren die Verdienste des „Brenner“-Herausgebers in kulturellen, politischen und sozialen Bereichen. Es wird deutlich, dass die vielfältigen Tätigkeiten der Literatur- und Kulturvermittler*innen in ständigen Selektions-, Produktions- und Rezeptionsprozessen ihren Niederschlag fanden, wobei ein wesentliches Spannungsfeld zwischen restaurativen und progressiven Kräften besteht. Ein Blick auf die Literaturvermittler*innen verdeutlicht die Machtverhältnisse und ideologischen Konflikte, die nach 1945 die Literaturvermittlung und den Kulturtransfer prägten. Die Synopse zeigt die Vielfalt, Dynamik und Komplexität der diskursiven Praktiken dieser Zeit.

      Literaturvermittlung und Kulturtransfer nach 1945
    • 2013

      Ich hab gar nichts erreicht

      Carl Dallago 1869–1949

      • 420 Seiten
      • 15 Lesestunden

      Sonderling, Rebell, Anarchist, Naturapostel: Diese Begriffe versuchen, die komplexe Persönlichkeit von Carl Dallago (1869–1949) zu fassen. Der wohlhabende Bozner Kaufmann und Familienvater brach 1900 mit der bürgerlichen Scheinwelt und lebte fortan als freier Schriftsteller und Lebensphilosoph. Während die deutschnationalen, antiklerikalen Jung-Tiroler seinen „Aussteiger“-Status begrüßten, war politische Agitation nicht sein Ziel. Dallago, geprägt von einer tiefen Liebe zur Schöpfung, strebte ein einfaches Leben an, um dem Verfall der Welt entgegenzuwirken. Trotz seiner scharfen Kirchenkritik, die ihn isolierte, pflegte er bedeutende Kontakte zu Persönlichkeiten wie Albin Egger-Lienz und Karl Kraus. Die 1910 von Ludwig von Ficker gegründete Zeitschrift „Der Brenner“ bot ihm zeitweise eine geistige Heimat, doch zunehmende Kritik und Verbitterung führten zu seiner Isolation. Sein Individualismus machte ihn misstrauisch gegenüber totalitären Regimen, und seine Kritik an Mussolini zwang ihn 1926 zur Emigration nach Nordtirol. 1932 engagierte er sich in einer Zeitschrift, die die Machtübernahme Hitlers verhindern wollte. Diese umfassende Biographie beleuchtet Dallagos Leben und Werk im Kontext seiner Zeit und bietet eine neue Perspektive auf Ludwig von Fickers „Brenner“.

      Ich hab gar nichts erreicht