Die Beziehung zwischen Besatzungssoldaten und deutschen Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg wird als komplexes Zusammenspiel von nationaler Identität, sozialen Ordnungen und Moral untersucht. In dieser Analyse kollidieren verschiedene Staatsformen und Ideologien, während kulturelle Konfrontationen hinsichtlich Weiblichkeit und Männlichkeit thematisiert werden. Annette Brauerhoch stützt sich auf Militärdokumente, Presseberichte und Filme, um die Rolle des "Fräuleins" in der deutsch-amerikanischen Nachkriegsgeschichte zu rekonstruieren und deren Bedeutung als zentrale Figur zu etablieren.
Der filmische Raum war seit den späten 1970er Jahren Gegenstand intensiver Diskussionen der feministischen Filmtheorie. In der feministischen Filmwissenschaft galt lange das Hollywoodkino als Untersuchungsgegenstand für Rauminszenierung. Erst allmählich beginnt sich die Forschung auch den Filmemacherinnen mit der Frage nach Räumen in den Filmen von Frauen zuzuwenden. Welche Perspektiven eröffnen sich auf Räume, wenn der Tiefenillusion nicht gefolgt wird, wenn sie nicht erobert und kontrolliert werden? Räumlichkeit, die aus der Distanz in die Nähe rückt, kann auf andere Weise angeeignet werden. Räumlichkeit, die in ihrer Nicht-Einheit anerkannt wird, spricht andere Formen der Wahrnehmung an. „Frauen und Film 70“ widmet sich diesen Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven, wobei filmische und außerfilmische Räume weiblicher Arbeit wie auch weiblicher Phantasie den Schwerpunkt bilden – vom Wasser als Imaginationsraum bis zum Archiv als Raum für die Erforschung der Filmarbeit von Frauen. Auf das Verhältnis von öffentlich und privat in den Filmen wie ihren Räumen richtet sich ein besonderes Interesse zu einer Zeit, in der die Räume um uns herum eng geworden sind. Ebenso stellt sich auch die Frage nach Räumen der Flucht und der Migration im Zwischenreich von Einschließung und Ausgrenzung.