»Demokratie kann auch von innen zerstört und ausgehöhlt werden.« Der Neoliberalismus prägt seit dem Ende des Kalten Krieges die Gesellschaften der westlichen Welt. Wendy Brown analysiert, dass Neoliberalismus mehr ist als eine Wirtschaftspolitik oder Ideologie; es handelt sich um eine umfassende Neuordnung des Denkens, die alle Lebensbereiche und den Menschen selbst nach ökonomischen Maßstäben transformiert – mit verheerenden Folgen für die Demokratie. Alle Lebenssphären werden wirtschaftlichen Kriterien unterworfen: Politik, Recht, Kultur, Bildung, Familie und Geschlechterrollen. Das europäische Ideal des homo politicus, der sich für das Gemeinwesen engagiert, wird durch das des homo oeconomicus ersetzt, der sich als Humankapital versteht und seine Wettbewerbsfähigkeit optimieren soll. Dadurch wird das Volk als Grundlage der Demokratie entwertet und letztlich die Demokratie selbst gefährdet. Trotz zahlreicher Wirtschafts- und Finanzkrisen schreitet die neoliberale Aushöhlung der Gesellschaften unaufhaltsam voran, wie Brown anhand von Fallbeispielen, etwa der neoliberalen Umstellung des Arbeitsrechts oder des Bildungssystems, verdeutlicht. Ist die Demokratie noch zu retten? Ein kritisches, aufwühlendes Werk.
Wendy Brown Bücher
Wendy L. Brown ist eine amerikanische politische Theoretikerin, deren Werk konventionelle Vorstellungen von Macht und Herrschaft in Frage stellt. Sie erforscht die Auswirkungen des Neoliberalismus auf Subjektivität, Kultur und das politische Leben und untersucht, wie die Marktlogik unsere Wünsche und Identitäten neu gestaltet. Browns rigorose Analyse bietet kritische Einblicke in die Kräfte, die die zeitgenössische Gesellschaft prägen.






Mauern
Die neue Abschottung und der Niedergang der Souveränität
Warum bauen immer mehr Staaten eine Mauer, wo doch zugleich im Zeichen von Globalisierung und digitaler Vernetzung seit Jahren eine Welt ohne Grenzen beschworen wird? Die amerikanische Politikwissenschaftlerin Wendy Brown geht in ihrem preisgekrönten Buch dieser paradoxen Entwicklung auf den Grund. Ein US-Präsident, der verspricht, eine Mauer zwischen den USA und Mexiko zu bauen; rechtspopulistische Parteien, die die »Festung Europa« gegen Flüchtlinge absichern wollen; gewaltige Mauerbauprojekte zwischen Israel und Palästina, Südafrika und Zimbabwe, Indien und Pakistan oder Irak und Saudi-Arabien: Eine neue Abschottung hat weltweit Konjunktur, obwohl das Ausmaß globaler Vernetzung es illusorisch erscheinen lässt, durch den simplen Bau einer Mauer die Probleme der Gegenwart lösen zu können. Diese neuen Mauern gleichen für Brown daher eher theatralischen Inszenierungen und sind Ausdruck eines Bedürfnisses nach Übersichtlichkeit und einfachen Lösungen in einer immer komplexer werdenden Welt. Sie markieren einen schmerzhaften Niedergang nationaler Souveränität.
Nihilistische Zeiten
Denken mit Max Weber | Plädoyer gegen die Entwertung von Wahrheit, Wissen und politischer Verantwortung
»Eine meisterhafte Interpretation Webers als auch ein dringend notwendiger Eingriff in den politischen Diskurs.« Rahel Jaeggi Warum ist die Politik heute ein Laufsteg eitler Demagogen und die Universität ein ideologischer Kampfplatz? Und was ist dabei aus der Wahrheit geworden? In ihrem neuen Buch entdeckt Wendy Brown den modernen Nihilismus als Ursache dieser Probleme: Er entzieht allen Werten einschließlich der Wahrheit die Grundlage; er hyperpolitisiert das Wissen und reduziert die politische Sphäre auf die Zurschaustellung von Narzissmus. Der Nihilismus macht das Tiefgründige trivial, die Zukunft egal und die Korruption banal. Auf der Suche nach Lösungen wendet sich Brown Max Webers berühmten Vorlesungen über Wissenschaft und Politik als Beruf zu, die dieser am Ende des Ersten Weltkriegs hielt. Darin beklagt nämlich schon Weber selbst die Auswirkungen des Nihilismus auf das wissenschaftliche und politische Leben in der Moderne und fordert eine Wiederherstellung der Wahrheit in der Wissenschaft und der Integrität in der Politik. Im Anschluss an Weber plädiert Brown dafür, das Wissen aus der Hyperpolitisierung zu befreien, und denkt über neue Wege verantwortlichen politischen Handelns nach. Vor allem aber fordert sie die Linke auf, ihrer Verpflichtung zu kritischem Denken gerecht zu werden, und entwirft eine radikaldemokratische Vision, die eine charismatische Führung nicht scheut.
Focusing on contemporary political and cultural challenges, this collection of essays by Wendy Brown delves into topics such as post-9/11 politics, the constraints of feminist studies, and the critique of neoliberalism's impact on democracy. Each piece examines pressing issues like dissent against U.S. foreign policy and the diminishing revolutionary potential within feminism. Brown reinterprets critique as a means of fostering public reflection and political renewal, highlighting its role in addressing societal injustices and stimulating meaningful discourse.
Helen and Wendy invite readers to explore a nostalgic journey through Australia's past, highlighting the values of hard work and the importance of family and friendships. The narrative captures the challenges and rewards of life in a simpler era, offering a heartfelt reflection on community and resilience.
Exploring the concept of 'tolerance,' Wendy Brown presents a provocative analysis that uncovers its complex history and inherent ambiguities. The book critically examines the politics surrounding this liberal virtue, positioning it within the broader discussions of multiculturalism, cosmopolitanism, and democratic pluralism. As a rigorous contribution to the discourse on tolerance and its limitations, it is essential reading for those seeking a deeper understanding of contemporary societal dynamics.
Undoing the Demos
- 296 Seiten
- 11 Lesestunden
Political theorist Wendy Brown opens her brilliant and incisive new book, Undoing the Demos, with a clarion call: Western democracy is imperiled. According to Brown, democracy has grown gaunt as a consequence of an ascendant political rationality that, like an ideological autoimmune disorder, has assaulted its very fiber and futureDemocracy is the crux of the issueand by focusing on how it's been diminished Brown has written a book that deserves to be widely read. - Astra Taylor, Bookforum
Politics Out of History
- 204 Seiten
- 8 Lesestunden
Looks at qustions, such as: What happens to left and liberal political orientations when faith in progress is broken, when both the sovereign individual and sovereign states seem tenuous, when desire seems as likely to seek punishment as freedom, when all political conviction is revealed as contingent and subjective? schovat popis
Authoritarianism
- 160 Seiten
- 6 Lesestunden
In the Ruins of Neoliberalism
- 264 Seiten
- 10 Lesestunden
Wendy Brown explains the hard-right turn in Western politics. She argues that neoliberalism's intensification of nihilism coupled with its accidental wounding of white male supremacy generates an apocalyptic populism willing to destroy the world rather than endure a future in which this supremacy disappears.
