Brusina, die nicht mehr ganz junge Katzendame mit dem längsten Rücken der Welt, ist fast immer glücklich. Das liegt an ihren Freunden. Und wenn sie nicht glücklich ist, liegt es auch an ihren Freunden. Wenigstens ab und zu. – Manchmal aber geht es ihr richtig schlecht, und sie weiss beim besten Willen nicht, weshalb. Was allerdings gegen die unguten Gefühle helfen würde, weiss sie ganz genau. Jedenfalls ein bisschen.
Sprachkunst und Vergänglichkeit der Welt: eine lyrische Umkreisung des Endlichen, eine Annäherung an den Kern unseres Daseins Was tun mit sterbenden Käfern? Wir hören das Bersten des Panzers, das Knacken und Krosen. Das Echo kindlicher Grausamkeit im Kopf, gibt der Erzähler dem Käfer das letzte Geleit zwischen Jetztnoch und Nichtmehr. Organisches – Körperliches und sich Auflösendes – wird mit Worten seziert, wird worthaft. Das Wettermachen ist programmatisch: Schauer, Gewitter und Graupel, heiteres Blau. Das Wetter wird zum eigenen Innersten, das nun Bezeichnungen dafür finden muss. Und die Mehrsprachigkeit dient als Abgrenzung und Annäherung zugleich, mit jedem sich formulierenden Gedanken. Das Mundartliche ist dabei das Erdige, Ursprüngliche. Das Leben erfasst in Tönen, Gerüchen und Geschmäckern, in Formen, Linien, in Kreuchen und Fleuchen Andreas Neeser zeigt mit diesem Gedichtband einmal mehr, was synästhetisches Schreiben bedeutet. Wie Form- und Formlosigkeit, Experiment und klassische Schemata in diesem Band ineinanderfließen und sich zu großer lyrischer Kunst und Kraft verbinden. Sinnlichkeit, Zerfall, Augenzwinkerndes und Ungeheures: Der Autor schafft eine schier unglaubliche Verflechtung literarischer Vielseitigkeiten; schafft Gedichte, die uns mit dem Außen verbinden, unser Innerstes zusammenbringen mit all dem, das um uns geschieht, das vorbeizieht, sich windet und erblasst.
DIE GRENZEN DER SPRACHE SIND DIE GRENZEN DER WELT
Mona steht mitten im Leben. Von Pierre hat sie sich getrennt, ihre Tochter Noëlle geht zunehmend eigene Wege. Ganz am Anfang hingegen ist die BEZIEHUNG ZU IHREM VATER JOHANNES. Die beiden sind sich schon viel zu lange fremd – dabei GEHT SEIN LEBEN LANGSAM DEM ENDE ZU. An seinem dreiundachtzigsten Geburtstag umarmen sie sich zum ersten Mal. Da fasst Mona einen Entschluss: SIE MÖCHTE IHREM VATER ENDLICH NÄHERKOMMEN. Doch wie soll sie Zugang zu diesem spröden, gebrochenen Mann finden?
REDEN BIS DIE WOLKEN ZIEHEN: EINE BERÜHRENDE VATER-TOCHTER-GESCHICHTE
Die Leere zwischen Mona und ihrem Vater MACHT SIE EINANDER FREMD. Doch solange Zeit ist, will Mona mit ihm ins Gespräch kommen. Sie bittet ihn, seine GESCHICHTE AUF EIN DIKTIERGERÄT ZU SPRECHEN. Mit präziser Erzählkunst spannt Neeser den weiten Bogen von Johannes’ Kindheit, in der er als Verdingbub auf dem Bauernhof seines Onkels schuftet, bis in die Gegenwart, in der seine Tochter sich BEHUTSAM EINEM ALTEN, KRANKEN MANN ANNÄHERT. Welche Seele denkt und fühlt in diesem Menschen? Was für ein Leben hat ihn so werden lassen? Und WIE WÄRE ES MÖGLICH, EINANDER DOCH NOCH LIEBEN ZU LERNEN?
Andreas Neeser erzählt davon, WAS SÖHNE UND TÖCHTER MIT IHREN VÄTERN VERBINDET – und was sie voneinander trennt. Dabei spürt er dem widersprüchlichen STREBEN NACH ECHTER ZUGEHÖRIGKEIT nach. Wie kann man sich näherkommen, ohne einander zu erdrücken, wie unabhängig sein, ohne sich völlig zu distanzieren? EIN FEINSINNIGER FAMILIEN- UND GENERATIONENROMAN: leise und voll poetischer Kraft.
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Pressestimmen:
„Gefühle nicht nur in Worte packen, sondern auch zwischen die Zeilen zu stellen – das kann Andreas Neeser hervorragend.“
Buchkritik. at, Sabine Breit
„Andreas Neesers Sprache ist von großer Klarheit und Poesie.“
Neue Zürcher Zeitung, Andrea Lüthi
Mit «Fokus Schreiben» liegt erstmals ein Schreib-Lehrmittel vor, das die vier insbesondere für die Sekundarstufe II zentralen Textsorten Kurzgeschichte, Gedicht, Erörterung und Geschäftsbrief ausführlich und vertiefend ins Zentrum rückt. Neben theoretischen Grundlagen bietet der erfolgreiche Schriftsteller und Gymnasiallehrer Andreas Neeser zahlreiche anregende und spielerische Schreibaufgaben sowie umfangreiche Kommentare. «Fokus Schreiben» eignet sich gleichermassen für den Klassenunterricht wie für das Selbststudium.
"ich wachse durch Risse nach innen und schmecke in Spalten | das ewige Gras | kann man riechen, und hör, zwischen blühenden Sätzen im Sommer, und hör, wie die Bilder sich reiben": ANDREAS NEESERS GEDICHTE SIND ÜBERAUS SINNLICH - er gestaltet die Welt zu Sprachlandschaften aus Licht und Geschmack, Farbe und Duft, aus Berührung und Klang.In seinen preisgekrönten, u.a. beim Feldkircher und beim Meraner Lyrikpreis ausgezeichneten Gedichten tritt Andreas Neeser in einen sensiblen und zugleich aufwühlenden Dialog mit dem In der Begegnung mit der Landschaft, mit der Erinnerung, mit der Liebe, mit dem Du und mit dem Ich. So fasst er die Fülle des Lebens und Erlebens in FACETTENREICHE SPRACHKUNSTWERKE VOLLER KLANG UND RHYTHMUS - "was er schreibt, ist alles reinste Poesie." (St. Galler Tagblatt)
DIE BERÜHRENDE GESCHICHTE VON LIEBE UND ABSCHIED IN DER BRETAGNEDie Welle ist da, bevor man sie sieht ? und nichts ist mehr, wie es war. Ein Paar pflückt Muscheln auf den Granitfelsen von Feunteun Aod in der Bretagne, als unvermittelt eine mächtige Brandungswelle vor den beiden aufsteigt. Véro wird unwiederbringlich ins offene Meer hinausgetragen, der Mann überlebt wie durch ein Wunder. Und genau das ist sein Problem. Die körperlichen Verletzungen lassen sich kurieren ? wie aber das Schicksal des Überlebenden annehmen?Ein Jahr nach dem Unfall reist der Zurückgebliebene erneut in das kleine bretonische Küstendorf. Hier will er Abschied nehmen, sich mit dem Meer und sich selbst versöhnen. Die Dorfbewohner helfen ihm dabei ebenso wie sein Freund Max, der sich eine ganz besondere Therapie für ihn ausgedacht hat ? EMOTIONAL, MITREISSEND UND LEBENSECHTIn seinem neuen Roman findet Andreas Neeser eine beeindruckende Sprache für die existenziellen Fragen nach Schicksal, Zufall und Schuld. Er lässt uns die Kraft der Natur am bretonischen Atlantik erfahren ? und erzählt zugleich die berührende Geschichte einer großen Liebe, die über den Tod hinweg lebendig bleibt.
Isabelle Meisters Leben verläuft in geordneten Bahnen. Ihre Ehe mit Simon ist solide, ihr Job abwechslungsreich, und auch der Traum vom eigenen Haus mit Garten und Kinderschaukel scheint bald schon Wirklichkeit zu werden. Da begegnet ihr am Bahnsteig ein smarter Musiker mit graumelierten Schläfen, dessen leidenschaftliche Avancen sie zunächst faszinieren. Der Flötist aber entpuppt sich als obsessiver Erotomane, der die lebensfrohe Isabelle verfolgt und bedroht. Verletzt und verunsichert in ihrer gesamten Existenz, geht sie dennoch weiter ihren Weg auf dem schmalen Grat zwischen Selbstverlust und Autonomie, Angst und Zuversicht. Andreas Neeser legt einen packenden Roman vor, der exemplarisch die Fallhöhe des Glücks vorführt und mit beeindruckender Tiefenschärfe die Suchbewegungen einer jungen Frau auslotet. Einmal mehr beweist Neeser darin sein Gespür für eine subtile Dramaturgie der Innerlichkeit. Nicht zuletzt ist Fliegen, bis es schneit ein Buch, das bei aller Abgründigkeit Lust macht auf den Reichtum des Lebens
Andreas Neeser erzählt von rastlosen Zeitgenossen: Büchersammler, Stadtstreuner, Reiseberater, Fußballer, Klippenwanderer und Immobilienmakler. Sie alle sind auf der Suche – auf der Suche nach den eigenen Denk- und Lebbarkeiten jenseits aller vorgefertigten Wahrheiten. Entlang von zarten Vergangenheitsfäden bewegen sie sich zurück in ihre Erinnerungen, in die Gerüche, Geschmäcker und Gefühle ihrer Kindheit, wo sie Antworten erhoffen auf die Vieldeutigkeiten des Lebens. Doch das Haus der Erinnerungen steht auf dem unsicheren Grund von Ahnungen, Möglichkeiten und Konjunktiven. So sind es die kleinen Schritte, denen es sich zu stellen gilt. Neesers Figuren tun es ohne jedes Selbstmitleid oder Pathos, und wir gehen ebenso fasziniert wie berührt ein Stück des Weges mit. Mit außergewöhnlicher sprachlicher Sensibilität gestalten die Erzählungen Andreas Neesers eine vielschichtige Topografie der alltäglichen Gefährdung und der Sehnsucht nach dem eigenen Ich – und versammeln sich zu einem wunderbar hellen Buch.