In „Patagonien“ von Carolina Schutti begegnen fünf Menschen am äußersten Rand Patagoniens der Einsamkeit und der Natur. In einer abgeschiedenen Landschaft, die im Sommer hell und im Winter düster ist, beginnt für sie ein neues Leben, während sie mit ihrer Vergangenheit und dem Ende ihrer Geschichten konfrontiert werden.
Carolina Schutti Bücher




Eine junge Frau verliert die Kontrolle über ihr Leben, ihre Gefühle, ihre Sprache und ihren Körper. Zugleich sind ihre Wahrnehmungen gestochen scharf wie die Scherbe, die sie sich unter die Haut drücken will. In einer »Anstalt« soll sie ihre Wutausbrüche in den Griff bekommen. Während ihre einzige Bezugsperson, Mark, kurz vor seiner Entlassung steht, denkt sie vermehrt über einen Aufbruch nach.Ina, die zweite Figur der Geschichte, ist bereits aufgebrochen, nach Sibirien. Dort möchte sie an einer Winterstraße eine Raststätte betreiben, doch stehen ihr zuerst ein raues Leben und Abenteuer mit dem undurchsichtigen Boris bevor. Dass sie in eine Falle getappt ist, merkt sie zu spät.Auf den ersten Blick scheinen beide Frauen grundverschieden, jedoch schälen sich langsam Berührungspunkte heraus. In einer poetischen und zugleich kraftvollen Sprache thematisiert der Roman unterschiedliche Konzeptionen von Freiheit und Identität.
Einmal muss ich über weiches Gras gelaufen sein
- 144 Seiten
- 6 Lesestunden
Nach ihrem beeindruckenden Debüt legt Carolina Schutti nun ihren zweiten Roman vor. Die Geschichte handelt von Erinnerung, Verlust und Wiederfinden. Maja, als kleines Kind zu ihrer Tante in ein abgelegenes Dorf geschickt, fühlt sich einsam. Ihre Erinnerungen an ihre Mutter, eine Weißrussin, sind schwach, und ihr Vater verlässt sie nach dem plötzlichen Tod der Mutter. Obwohl sie bei ihrer Tante gut versorgt ist, spürt Maja eine tiefe Sehnsucht nach etwas, das sie nicht benennen kann. Marek, ein ehemaliger polnischer Zwangsarbeiter, der nie zurückkehrte, bietet ihr Wärme und Geborgenheit und weckt Erinnerungen an ihre eigenen Wurzeln. Der Klang seiner polnischen Muttersprache erinnert sie an die verlorene Sprache ihrer frühesten Kindheit. Als junge Frau zieht Maja in die Stadt, wo sie die Liebe zu Erich und Bert, dessen Kind sie erwartet, erlebt. Doch Sprachlosigkeit und unausgesprochene Geheimnisse verfolgen sie weiterhin. Sie nimmt ihre Tochter und begibt sich auf eine Reise, um ihre verlorene Herkunft zu finden. Schutti beschreibt in klarer, atmosphärisch dichter Sprache die ungewöhnliche Geschichte einer jungen Frau, in der Vergessen und Verschweigen nicht das letzte Wort haben.
Meeresbrise
Roman
Ein Dorf in den späten 80er Jahren: Zwei Töchter wachsen ohne Väter auf, denn der eine hat sich von einer Brücke gestürzt und der andere ist nach dem gewaltsamen Zeugungsakt über alle Berge; die Mutter der beiden stockt das Sozialgeld mit Telefonsex und dem Verkauf von Secondhand-Sachen auf. Es könnte alles besser sein … Mit Märchen, Lügen und geschickter Manipulation versucht die Mutter, ihre Kinder von der Außenwelt abzuschirmen und gleichzeitig an sich zu binden. Hand in Hand geht sie mit ihren beiden kleinen Prinzessinnen durchs Dorf, wobei sie eigentlich »respektlose kleine Monster« sind, die sich teils biestig durch den Alltag schlagen. Die gruselig-märchenhafte Isolation der Mädchen bekommt Risse, als die Ältere der beiden die Kraft der Neugierde entdeckt und zu ahnen beginnt, dass die Welt mehr für sie bereithält als nur dieses kleine, mühsam zusammengeflickte Leben.