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Bookbot

Carolina Schutti

    15. Juli 1976
    Meeresbrise
    Wer getragen wird, braucht keine Schuhe
    Einmal muss ich über weiches Gras gelaufen sein
    Der Himmel ist ein kleiner Kreis
    Patagonien. Roman
    Eulen fliegen lautlos
    • 2023

      Ein Dorf in den späten 80er Jahren: Zwei Töchter wachsen ohne Väter auf, denn der eine hat sich von einer Brücke gestürzt und der andere ist nach dem gewaltsamen Zeugungsakt über alle Berge; die Mutter der beiden stockt das Sozialgeld mit Telefonsex und dem Verkauf von Secondhand-Sachen auf. Es könnte alles besser sein … Mit Märchen, Lügen und geschickter Manipulation versucht die Mutter, ihre Kinder von der Außenwelt abzuschirmen und gleichzeitig an sich zu binden. Hand in Hand geht sie mit ihren beiden kleinen Prinzessinnen durchs Dorf, wobei sie eigentlich »respektlose kleine Monster« sind, die sich teils biestig durch den Alltag schlagen. Die gruselig-märchenhafte Isolation der Mädchen bekommt Risse, als die Ältere der beiden die Kraft der Neugierde entdeckt und zu ahnen beginnt, dass die Welt mehr für sie bereithält als nur dieses kleine, mühsam zusammengeflickte Leben.

      Meeresbrise
    • 2021

      Eine junge Frau verliert die Kontrolle über ihr Leben, ihre Gefühle, ihre Sprache und ihren Körper. Zugleich sind ihre Wahrnehmungen gestochen scharf wie die Scherbe, die sie sich unter die Haut drücken will. In einer »Anstalt« soll sie ihre Wutausbrüche in den Griff bekommen. Während ihre einzige Bezugsperson, Mark, kurz vor seiner Entlassung steht, denkt sie vermehrt über einen Aufbruch nach.Ina, die zweite Figur der Geschichte, ist bereits aufgebrochen, nach Sibirien. Dort möchte sie an einer Winterstraße eine Raststätte betreiben, doch stehen ihr zuerst ein raues Leben und Abenteuer mit dem undurchsichtigen Boris bevor. Dass sie in eine Falle getappt ist, merkt sie zu spät.Auf den ersten Blick scheinen beide Frauen grundverschieden, jedoch schälen sich langsam Berührungspunkte heraus. In einer poetischen und zugleich kraftvollen Sprache thematisiert der Roman unterschiedliche Konzeptionen von Freiheit und Identität.

      Der Himmel ist ein kleiner Kreis
    • 2020

      In „Patagonien“ von Carolina Schutti begegnen fünf Menschen am äußersten Rand Patagoniens der Einsamkeit und der Natur. In einer abgeschiedenen Landschaft, die im Sommer hell und im Winter düster ist, beginnt für sie ein neues Leben, während sie mit ihrer Vergangenheit und dem Ende ihrer Geschichten konfrontiert werden.

      Patagonien. Roman
    • 2018

      Nervenfieber

      Gedichte

      Gliederkälte, Schwindsucht, Bangigkeit – Krankheiten, die man unter diesen Namen nicht mehr kennt: Carolina Schuttis erster Lyrikband dreht sich in sieben Zyklen um die früher so bezeichnete Erkrankung „Nervenfieber“, was im Griechischen „Dunst“ oder „Nebel“ bedeutet. Mehr als das Medizinische sind es die Assoziationsräume der Begriffe sowie einzelne Symptome, die sie in die heutige Zeit und auf andere Bereiche des Lebens überträgt. Liebe als Krankheit, Bettlägerigkeit, Angst als vermeintlich neues Lebensgefühl sind die Themen der persönlichen wie politischen Momentaufnahmen der Tiroler Autorin. Gedichte um Sartres Höllenentwurf aus seinem Stück „Geschlossene Gesellschaft“, um die verzweifelte Frage „Wird es denn nie Nacht? ...“, runden den Gedichtband um Gebrechen, Liebe und Traum ab.

      Nervenfieber
    • 2015

      Carolina Schuttis Novelle ist ein stiller, zerbrechlicher Text, dessen Hauptfigur, der Bub Jakob, an der Sprachlosigkeit seiner ländlichen Umgebung scheitert. Es ist eine beklemmende Welt, in der er aufwächst: Der Vater kneift ihm zu Tisch in die Rippen und nimmt sich Kartoffeln, Käse und Milch, die Mutter blickt stumm, bevor sie einen Faden in die Runde wirft, an dem sich stockend ein Gespräch entspinnt. Das Gespräch führt in ein Kartenspiel, das Kartenspiel in die Nacht. Anderntags hört Jakob die Mutter im Gras kaum näherkommen, denn Schatten auf Schatten sieht man nicht, und erschrickt, als sie plötzlich hinter ihm steht und ihre Hand auf seine Schulter legt. Eigenwillig, subtil und hintersinnig im Umgang mit Leitmotiven und Bildern erzählt Carolina Schutti die Geschichte einer kindlichen Verstörung und zieht die Lesenden in die rätselhafte Atmosphäre einer seltsam fremden Welt.

      Eulen fliegen lautlos
    • 2012

      Nach ihrem beeindruckenden Debüt „Wer getragen wird, braucht keine Schuhe“ legt Caro-lina Schutti nun ihren zweiten Roman vor. „Einmal muss ich über weiches Gras gelaufen sein“ ist die Geschichte einer Erinnerung, eines Verlusts und eines Wiederfindens. Maja, die als kleines Kind zu ihrer Tante in ein abgelegenes Dorf kommt, fühlt sich einsam. An ihre Mutter, eine Weißrussin, kann sie sich kaum noch erinnern, und ihr Vater, bei dem sie nach dem plötzlichen Tod der Mutter leben sollte, verlässt das ihm fremde Kind eben-falls. Bei der Tante ist sie zwar gut versorgt, aber Maja spürt eine tiefe innere Sehnsucht nach etwas früh Verlorenem, das sie jedoch nicht auszudrücken vermag. Ausgerechnet Marek, ein ehemaliger polnischer Zwangsarbeiter, der nie in seine Heimat zurückgekehrt ist, vermittelt ihr Wärme und Geborgenheit und löst in ihr eine Ahnung aus von dem, was ihr fehlt. „Moje kochanie“: Der Klang seiner polnischen Muttersprache weckt in ihr die Erinnerung an ihre eigenen vergessenen Wurzeln, an die verlorene Sprache ihrer frühesten Kindheit. Maja zieht als junge Frau in eine Stadt und erlebt die Liebe zu Erich und zu Bert, dessen Kind sie erwartet. Doch Sprachlosigkeit und unausgesprochene Geheimnisse lassen sie auch hier nicht los. Sie nimmt ihre kleine Tochter und begibt sich auf eine Reise - auf der Suche nach der verlorenen Herkunft. Carolina Schutti beschreibt in einer mit allen Sinnen fassbaren, klaren Sprache, in Sätzen von hoher atmosphärischer Dichte die ungewöhnliche Geschichte einer jungen Frau, in der Vergessen und Verschweigen nicht das letzte Wort haben.

      Einmal muss ich über weiches Gras gelaufen sein
    • 2010

      Anna ist jung, 18 Jahre alt, lebt allein in einer Stadt, die sie immer wieder durchstreift, erkundet, erfühlt. Dann lernt sie Harald kennen. Er ist älter als sie, etwas verändert sich in ihr, sie fühlt so etwas wie Glück. Sie wollen die Stadt mit ihren grauen Mauern hinter sich lassen, nur für ein Wochenende ins Gebirge fahren. Als sie auf einer Wanderung von der Dunkelheit überrascht werden, finden sie in einer alten Kapelle Unterschlupf. In der Nacht, unter den Figuren der Heiligen, vertraut sie sich ihm an. Carolina Schutti erzählt die Geschichte einer jungen Frau, für die zunehmend Innen- und Außenwelt verschmelzen. Voller Melancholie, mitunter auch komisch, ist dieses Debüt ein Roman über Liebe und Einsamkeit, über Vertrauen und das alles überschattende Gefühl der Schuld.

      Wer getragen wird, braucht keine Schuhe
    • 2006

      Dass intertextuelle Anspielungen Canettis Werk geradezu prägen, ist längst bekannt. Nicht im Einzelnen untersucht worden ist bislang, wie zentral die Bibel – weit über die Geschichte Simsons hinaus – als Prätext für die Blendung fungiert. Sowohl das Alte als auch das Neue Testament sind in dem Roman geradezu omnipräsent. Nach theoretischen Vorüberlegungen (die in Hinblick auf die Bedeutung von Bildern für die Blendung auch das Problem der Intermedialität einbeziehen) wird der Bedeutung von Religion(en) in Canettis Leben und den Wurzeln seiner Bibelkenntnis nachgegangen. Das Ergebnis einer Analyse aller (in einer übersichtlichen Tabelle zusammengestellten) Bibelanspielungen im Roman ergibt erstaunlich enge Zusammenhänge zwischen Bibel und Romanstruktur sowie Bibel und Figurencharakterisierung bzw. Figurenkonstellation. Detailbeobachtungen wie die zu biblischen Zahlen erweisen sich als aufschlussreich. Dass die Bibel als Bestandteil der Bildungstradition zitiert und das (sehr präsente) Neue Testament für den jüdischen Schriftsteller Canetti persönlich als Gegengewicht zum Judentum von Bedeutung ist, sind zwei wichtige (und überraschende) Schlussfolgerungen aus dem ausgebreiteten Material. Die hier nachgewiesene Parallelisierung von Kiens Untergang mit der Leidensgeschichte Jesu ist ein bemerkenswerter Neuansatz für die Interpretation des Romans.

      Die Bibel in Elias Canettis Blendung