Aufbauend auf einer persönlichen Erfahrung erkundet Maren Wurster die Totenwache aus philosophischer, historischer und gesellschaftskritischer Perspektive. Ein wichtiger Beitrag über den Umgang mit dem Tod.
Maren Wurster Bücher






Ein persönliches, in seiner Offenheit radikales, überraschend tröstliches Buch über den Abschied von den Eltern – und der literarische Versuch, die eigene Herkunft zu ergründen.Der Vater liegt auf der Intensivstation, die demenzkranke Mutter wird in einem Pflegeheim betreut. Dazwischen steht die Tochter, selbst Mutter eines kleinen Kindes, und muss sich kümmern, weiß aber nicht, wie. Sie fängt an, sich zu erinnern: an ihre Kindheit, an das Ferienhaus in Spanien, aber auch an die Sucht des Vaters und die Unnahbarkeit der Mutter. Und während sie das Leben der Eltern vom Moment des Sterbens aus erzählt, begreift sie nach und nach, was die beiden eigentlich für Menschen waren, was für ein Mensch sie selbst geworden ist.
Das Fell
Roman
Das Ende einer Liebe, erzählt als Naturereignis Vic freut sich auf die Reise mit Karl, ein paar Tage raus aus der Stadt, nur sie beide. Doch dann fährt Karl mit seiner Ex-Freundin und der gemeinsamen Tochter an die Ostsee und reagiert nicht auf Vics Nachrichten. Das erträgt sie nicht. Sie steigt aufs Fahrrad und fährt los. Entlang von Kanälen, Seen, durch Wälder, durch eine Landschaft, die immer fremder wird. ›Das Fell‹ ist die Geschichte einer Kränkung und einer Verwandlung: Etwas verändert sich in Vic, etwas Unheimliches kommt zum Vorschein. Und ganz oben in ihrem Rucksack liegt ein Stein. In ihrem Debütroman erzählt Maren Wurster von einer jungen Frau, die mit der Eifersucht ringt.
Eine nahe Zukunft in der ländlichen Peripherie: Gesa sucht Zuflucht, will weg aus der allgegenwärtigen Digital-Abhängigkeit des Lebens in der Stadt. Mit ihrer Tochter Marie zieht sie in ein von Efeu umranktes, altes Haus. Sie schließt sich einer Landkommune an, die ihre Sehnsucht nach Ursprünglichkeit teilt und den beiden ein emotionales Zuhause verspricht. Doch irgendetwas stimmt nicht. Gesas Körper wehrt sich, als würde er vergiftet. Woher kommen die Symptome? Und was haben sie mit ihrer eigenen Mutter zu tun? Maren Wurster erzählt in hochsensibler Sprache von drei Frauen verschiedener Generationen und deren Suche nach Freiheit. »Ein sinnlicher Widerstandsroman, der nicht mehr loslässt. Eingefangen in einem beklemmenden Paradies, nimmt Maren Wurster uns dabei behutsam in die Zange – und weiß damit so gut umzugehen, dass es weh- und zugleich guttut.« Franziska Hauser »Es gibt sie wirklich, die ewige, die alte Sehnsucht, bleiben zu können, ein Zuhause zu haben. Feinnervig erzählt Maren Wurster von einer schmerzlichen Suche und dem Mut, den eigenen Weg im dystopischen Dickicht zu finden.« Gabriele von Arnim
Maren Wurster erzählt die Geschichte einer Frau, die vor ihrer Mutterschaft flieht, und die eines Jungen, der mutterlos aufwächst. „Die außergewöhnlichste Mutter-Sohn-Geschichte, die ich je gelesen habe.“ (Stefanie de Velasco) Eine Frau versteckt sich in einem Ferienhaus, aus ihren Brüsten läuft Milch, sie kauert sich zusammen, versucht die Stimme ihres Babys aus dem Kopf zu bekommen, des kleinen Jungen, der immer schreit und nie schläft. Vor ihm ist sie weggelaufen. Ein Junge lebt im Internat, seine Mutter hat er nie kennengelernt. Wenn er in der Werkstatt mit Holz arbeitet, spürt er eine wütende Energie, die er genießt und nicht versteht und die ihn antreibt, etwas im Holz freizulegen, aber was? In einer so präzisen wie unerschrockenen Sprache erzählt Maren Wurster von der Einsamkeit eines zurückgelassenen Kindes und der Verzweiflung einer Mutter, die eine radikale, gesellschaftlich geächtete Entscheidung trifft, und lässt dabei beide Perspektiven aus unterschiedlichen Richtungen aufeinander zurollen.
Verluste sind widersprüchliche Vorgänge, etwas ist abwesend und zugleich gegenwärtig. In unsere Körper ist eine Spur eingeschrieben. Zusammen mit Petra Kappler hat Maren Wurster Autor: innen gebeten, dieser oftmals schmerzhaften Spur zu folgen. So wird der Suizid eines Freundes freigelegt. Die Trauer um einen geliebten Menschen beleuchtet. Ein früheres Ich wird ausgegraben, zurückgelassen auf der Flucht. Jemand spricht, auch wenn die Sprache abhanden kommt. Ein anderer deckt Strukturen der Macht auf, um Verlorenes überhaupt erst wieder finden zu können.