"Der Traum des modernen Zeitgenossen, die Zukunft zu beherrschen, ist seit geraumer Zeit zum Albtraum geworden, wie bereits Friedrich Nietzsche im Zarathustra erkannte: Zu weit hinein flog ich in die Zukunft: ein Grauen überfiel mich. / Und als ich um mich sah, siehe! da war die Zeit mein einziger Zeitgenosse. Damit ist die Aporie unseres heutigen säkularen Zeitverständnisses auf den Begriff gebracht: nicht über die Zeit, in der wir stehen, hinauszufinden - gleich, ob es sich darum handelt, Unwettern oder Seuchen wie der Corona-Pandemie ausgeliefert zu sein oder wie beim Abzug der westlichen Truppen aus Afghanistan gegen globale Zeitläufte ankämpfen zu müssen. Um die Zeichen dieser Zeit zu deuten, führt bloße Zeitgenossenschaft nicht weiter. Es gilt, wachsam zu sein: Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde." -- Page 4 of cover
Kurt Anglet Reihenfolge der Bücher






- 2022
- 2019
"Das Kreuz Jesu Christi bildet den messianischen Wendepunkt der Geschichte, wie Jesus vor dem Hohen Rat bekennt: 'Von jetzt an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken kommen sehen.' Infolge der Selbstverabsolutierung des neuzeitlichen Menschen ändert sich jedoch die Blickrichtung: 'Alles wird zur Vergangenheit', so ein Wort Hegels, das sich in den Katastrophen des 20. Jahrhunderts bewahrheiten sollte. Gleicht die jüngste Geschichte aus historischer Perspektive einem wahren 'Höllensturz' (Ian Kershaw), so offenbart sich über allen Abgründen der Geschichte, über Tod und Untergang, die Herrschaft des am Kreuz Erhöhten: 'Denn er muss herrschen, bis Gott ihm all Feinde unter die Füßegelegt hat' (1 Kor 15,25). Von hier aus erscheint die Geschichte, so leidvoll sie ist, in einem neuen Licht, wie Kurt Anglet in seiner Abhandlung darlegt, die den Blick vom Kreuz aus auf die Wiederkunft Christi richtet - nich auf Untergang, sondern auf die Vollendung der Zeit." -- Publisher, page four of cover
- 2017
Erniedrigung - Erhöhung - Auferstehung Jesu Christi
Theologie im Zeitalter des Schweines. Zu Nietzsche und Heidegger
Gab es Schmutzigeres bisher auf Erden als Wüsten-Heilige? Um die herum war nicht nur der Teufel los - sondern auch das Schwein. So beschließt Friedrich Nietzsche den Abschnitt Vom höheren Menschen im Zarathustra. Allerdings ohne zu ahnen, dass Hildegard von Bingen in ihrem Buch vom Wirken Gottes in dessen fünfter Vision die Antwort gegeben hat. Dort spricht sie vom Abfall des Glaubens im Zeitalter des Schweines, dem letzten der Zeitalter. Den Weg dieses Abfalls im Denken Nietzsches und Heideggers - unter Berücksichtigung des jüngst veröffentlichten Briefwechsels Heideggers mit seinem Bruder Fritz - stellt Kurt Anglet eindringlich dar, sowohl im Hinblick auf unser Zeitalter als auch im Licht des Christusgeschehens: der Erniedrigung - Erhöhung - Auferstehung Jesu Christi.
- 2016
Es gehört zu den nicht geringsten Widersprüchen unserer Zeit, sich über Auschwitz zu empören und gleichzeitig den Tod zu verabsolutieren: die verborgene Geschichte der großen Stille (Martin Heidegger). „Hören Sie denn nichts? Hören Sie denn nicht die entsetzliche Stimme, die um den ganzen Horizont schreit und die man gewöhnlich die Stille heißt?“, fragt ein Jahrhundert zuvor Büchners Lenz und vernimmt so bereits, was sich vor den Krematorien in Auschwitz nach den Aufzeichnungen der jüdischen Ärztin Sima Vaisman abspielte: „und dann legte sich auf alles eine Stille, eine tiefe Stille, eine Totenstille …“ Das Dunkel jener Geschichte im Geiste der Prophetie und des Evangeliums Jesu Christi, die Konstellation von Moderne und Apokalypse zu enthüllen, bildet das Anliegen der vorliegenden Aufsätze.
- 2015
Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt." Das Heute des Psalmverses 2,7 hat der Apostel Paulus nicht auf die ewige Zeugung des Sohnes aus dem Vater vor aller Zeit, auch nicht auf die Zeugung des messianischen Kindes in der Zeit, sondern auf die Auferstehung Jesu Christi bezogen (vgl. Apg 13,32 f.).Im Lichte der Auferstehung Jesu deutet Kurt Anglet die "Offenbarung Jesu Christi" (Offb 1,1), dessen messianische Herrschaft in der Zeit der Vollendung. Dabei geht er auf ihren Widerpart ein, wie ihn der Philosoph Walter in seinem Fragment "Kapitalismus als Religion" als "Kult ohne Dogma" beschrieb - auf den Kultus des Todes, dessen Protagonist Nietzsches Übermensch verkörpert. Seine Vollendung hat er jedoch in der Philosophie Heideggers erfahren, so in der "Eschatologie des Seyns" im vierten Band der "Schwarzen Hefte (1942-1948)", deren antichristlichen Grundzug Anglet abschließend darlegt.
- 2014
Auferstehung und Vollendung
- 126 Seiten
- 5 Lesestunden
Wie kein anderer seiner Zeitgenossen erkannte Kardinal Newman bereits im Jahr 1882, die nächste und übernächste Generation werde eine furchtbare Zeit erleben. Heute, hundert Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, lässt sich Newmans prophetischer Vorausblick in eine apokalyptische Moderne bestätigen. Vor diesem Hintergrund deutet Kurt Anglet die Geschichte im Lichte der Offenbarung, anstatt das Offenbarungsgeschehen im Gefolge einer dem Historismus des 19. Jahrhunderts verhafteten Theologie historistisch zu unterlaufen, als ob es sich hierbei lediglich um die Gedankenwelt einer vergangenen Epoche handelte. Nicht zuletzt angesichts der Katastrophen unseres Zeitalters wie auch der Verherrlichung des Todes durch Denker wie Martin Heidegger erweist sich die Aktualität des Zusammenhangs von Auferstehung und Vollendung, wie sie Anglet von einschlägigen Texten des Neuen Testaments her entfaltet.
- 2013
Vom Kommen des Reiches Gottes
- 246 Seiten
- 9 Lesestunden
- 2012
Gott der Vater Jesu Christi
- 79 Seiten
- 3 Lesestunden
- 2011
- 2011
Ungeachtet der politischen und tektonischen Erschütterungen im Nahen und Fernen Osten ist der Spätmoderne nichts „ferner als Erwartung einer Endzeit, ja auch nur eines Zeitenumschwungs“, wie der Philosoph Walter Benjamin den „Ausfall der Eschatologie“ im Hinblick auf das Barockzeitalter kommentierte. Gemäß ihrer seismographischen Funktion hat dagegen die ästhetische Moderne bereits in dem Jahrhundert zwischen 1834 und 1935 aufmerksam die Umwälzungen verzeichnet, die das Bild Europas, ja der westlichen Welt grundlegend verändern sollten – Umwälzungen apokalyptischen Ausmaßes. Es handelt sich nicht um irgendwelche Epiphänomene, über die die Zeit hinwegschreitet, sondern um Zeichen der Zeit, worauf die vier vorliegenden Aufsätze Kurt Anglets verweisen: – Zeichen am Himmel – Kinder auf der Landstraße – Kinder spielen Angriff (Franz Kafka, Paul Klee) – Dialektik der Zerstreuung – Das Erkalten der Liebe




