Judas Ischariot wird in der Erzählung des Neuen Testaments als Verräter dargestellt, dessen Handlungen zur Opferung Jesu führen, die im Christentum sowohl als notwendig als auch als verpönt gilt. Maccoby untersucht die Übertragung der Schuld auf Judas als Sündenbock, der zum Symbol für das jüdische Volk wurde und im Laufe der Geschichte für Verfolgung verantwortlich gemacht wurde. Mit diesem Werk versucht der Autor, Judas zu rehabilitieren und zeigt, dass er trotz des Verräter-Mythos loyal zu Jesus war und an einer Befreiungsmission teilnahm.
Hyam Maccoby Reihenfolge der Bücher






- 2020
- 2020
Alle drei Bände der deutschen Erstübersetzungen von Hyam Maccoby im Paket: "Ein Pariavolk", "Der Antisemitismus und die Moderne", "Judas Ischariot".
- 2020
Der Antisemitismus und die Moderne
Die Wiederkehr des alten Hasses
Die neue gesellschaftliche Qualität des Antisemitismus macht eine Diskussion über seine Ursprünge und seine Entwicklung in der modernen Welt dringend notwendig. Maccoby zeigt, wie Antisemitismus über die Fähigkeit verfügt, sich neuen Rahmenbedingungen anzupassen und sich in Übereinstimmung mit den wechselnden Ideen der modernen Welt zu wandeln, ohne sein eigentliches Wesen zu verändern. Warum hielten viele führende Köpfe der so sehr bewunderten Aufklärung an ihrem virulenten Antisemitismus fest? Sind die Wurzeln des Antisemitismus religiöser Natur? Wie kommt der nahtlose Rollenwechsel zwischen Christentum und islamischer Welt zustande, nachdem der mittelalterliche christliche Antisemitismus so viel bösartiger war als die islamische Variante und nun die moderne Welt mit einer exakten Umkehr dieser Rollen konfrontiert ist? Worin liegt die paranoide Macht und die psychologische Kraft des antisemitischen Mythos, die ihm so viele unterschiedliche Ausformungen ermöglichen? Wie konnte er zum Massenmord in Europa und zu dauerhafter gewalttätiger Gegnerschaft im Nahen Osten führen? Dieses Buch ist eine wichtige Lektüre für alle, die sich mit der Entwicklung des Antisemitismus und seinen Erscheinungsformen in der heutigen Welt befassen.
- 2019
Ein Pariavolk
Zur Anthropologie des Antisemitismus
Historisch bildeten die Juden eine verachtete Kaste in der christlichen Gesellschaft, wodurch sie, ohne es zu bemerken, eine unverzichtbare Rolle spielten – vergleichbar mit jener der Unberührbaren in Indien. Die Grundlagen für diese Rolle liegen in der Erzählung des Neuen Testaments, die der Judaist Hyam Maccoby im Licht antiker Opfervorstellungen analysiert. Die Juden wurden die perfekten Ausführenden der bösen – aber unerlässlichen – Gottesopferung. Ihnen wurde anstelle der christlichen Gesellschaft die Schuld aufgeladen, sodass Christen von notwendigen, aber tabuisierten Tätigkeiten befreit waren. Das Stigma blieb an den Juden haften und wurde fortlaufend durch Mythos und Kunst bekräftigt. Obwohl die Juden nach der Aufklärung offiziell vom Pariastatus befreit waren, blieb das Stigma – wie bei den hinduistischen Unberührbaren und bei Pariagruppen in vielen anderen Kulturen. Mittels der anthropologischen Analyse liefert Hyam Maccoby eine überzeugende Erklärung für das Versagen scheinbar vielversprechender Strategien, den Status der Juden zu normalisieren. Sein wichtiges Buch liegt hiermit erstmals in deutscher Übersetzung vor.
- 2013
Der Mythenschmied
Paulus und die Erfindung des Christentums
Vorwort des Übersetzers§Vorwort des Autors§Saulus§Das Paulusproblem§Der Standpunkt dieses Buches§Die Pharisäer§War Jesus ein Pharisäer?§Warum wurde Jesus gekreuzigt?§War Paulus Pharisäer?§Angeblich rabbinischer Stil in den Paulusbriefen§Paulus und Stephanus§Paulus§Der Weg nach Damaskus§Damaskus und danach§Paulus und das Abendmahl§Die 'Kirche von Jerusalem'§Der Bruch§Paulus vor Gericht§Das Zeugnis der Ebioniten§Der Mythenschmied§Anhang§Zur Methode§Danksagungen§Nachwort zur 2. Auflage§Stellenregister§Literatur
- 2013
Jesus und der jüdische Freiheitskampf§'Als Jude hat man gewisse Vorteile, wenn man versucht, die Evangelien zu verstehen...' - so beginnt Maccoby sein Werk, das nicht zufällig so lange vergriffen war und nun von uns wiederaufgelegt wird; und in der Tat, die im Neuen Testament so breitgetretene Feindschaft zwischen Jesus und 'den Pharisäern' erweist sich bei der einem Juden selbstverständlichen Kenntnis des Sachverhalts als völlig widersinnig und erklärungsbedürftig, ebenso wie die Merkwürdigkeit, daß in einer Zeit des heroischsten Widerstandskampfes der Juden gegen ihre römischen Besatzer letztere bei allen Aposteln so penetrant gut wegkommen...§Wie Maccoby diesen Fragen nachgeht, Schicht um Schicht aus den, wie sich erweist, haarsträubend verlogenen Evangelien die historisch plausibelste Annäherung an die Wahrheit erschließt, liest sich nicht nur spannend wie ein Kriminalroman, es wird zugleich klar, warum die 'jüdische Sekte' (wie sie von den christlichen Inquisitoren im Mittelalter genannt wurde), die angeblich den Gründer des Christentums auf dem Gewissen hat, von ihrem Ableger so barbarisch wie unbarmherzig verfolgt wurde. Wenn die Jesusfigur überhaupt einen historischen Kern hat, was keineswegs sicher ist, hat ihn Maccoby, wie ein literarischer Schliemann streng den historischen Quellen folgend, freigelegt.§Der Mythenschmied§Wo Lüdemann aufhört, fängt Maccoby erst an: Paulus war nicht nur der organisatorische Gründer der Kirche, die es ohne ihn gewiß nicht gäbe, sondern auch der alleinige Stifter der christlichen Religion, welche dem gläubigen Juden und verhinderten Messias Jesus schwerlich gefallen hätte.§Gnosis und Mysterienreligionen, welche zuvor noch niemand kombiniert hatte, verknetete Paulus mit einem gründlich umfunktionierten biblischen Substrat zu einer brisanten Mischung. Entgegen seinen eigenen Suggestionen und den Legenden der Apostelgeschichte ist Paulus im Gegensatz zu Jesus niemals Pharisäer gewesen; aber er war ein nahezu genialer hellenistischer Mythenschmied.
- 2010
Philosophy of the Talmud
- 240 Seiten
- 9 Lesestunden
The book presents a fresh interpretation of Talmudic philosophy, highlighting its relevance to contemporary philosophical discussions. While the Talmud is not a formal philosophical text, it offers insights and ideas that contribute to ongoing philosophical inquiries. This exploration invites readers to engage with the Talmud's rich intellectual tradition and its implications for modern thought.
- 2008
Early Rabbinic Writings
- 272 Seiten
- 10 Lesestunden
The book offers an in-depth exploration of early rabbinic writings, providing students with comprehensive introductions and detailed notes. It aims to enhance understanding of the historical and cultural context of these texts, making it a valuable resource for those studying Jewish literature and thought.
- 2008
The book provides a clear and accessible exploration of non-dietary ritual purity laws found in the Hebrew Bible, making complex concepts understandable for non-specialist readers. It delves into the significance and implications of these laws, offering insights into their cultural and religious contexts.
- 2006
The book explores the origins of anti-Semitism, focusing on its evolution in the modern era. Maccoby delves into the historical and social contexts that have shaped anti-Jewish sentiments, examining key factors that have contributed to its persistence and transformation over time. Through a critical analysis, the author highlights the complexities of this prejudice and its implications in contemporary society.