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Peter Marius Huemer

    Peter Huemer ist ein österreichischer Autor, dessen Werk sich vor allem auf Prosa und literaturwissenschaftliche Artikel konzentriert. Er hat seine Schriften in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht und ist auch durch die Organisation von Lesungen und Konzerten literarisch aktiv. Huemers Stil befasst sich mit tiefgreifenden Themen, und sein literarisches Schaffen wird für seinen unverwechselbaren Ansatz zur Literatur geschätzt.

    Die Bewässerung der Wüste
    Dies unfassbare Ding
    Die Bibliothekarin
    • „Du stehst um acht Uhr auf. Um neun Uhr sitzt du an deinem Tisch und betätigst den Hebel. Der Arm legt ein Buch auf den Tisch. Du siehst dir das Buch an und füllst die Liste aus. Du betätigst den Hebel erneut. Der Arm greift sich das Buch und stellt es zurück. Du betätigst den Hebel erneut. Wenn die Liste voll ist, lochst du sie und legst sie in den Ordner. Wenn der Ordner voll ist, stehst du auf und wirfst ihn in die Klappe. Du nimmst einen neuen Ordner aus einer der Truhen neben der Klappe. Jedes neue Blatt Papier versiehst du mit einem Raster und machst daraus eine Liste nach Vorlage derer, die ich dir soeben gezeigt habe. Du liest niemals mehr als notwendig. Das ist deine Arbeit bis acht Uhr abends. Um ein Uhr darfst du eine halbe Stunde pausieren und etwas essen. Hast du verstanden?“ In einer Welt ohne freien Himmel, einer Welt strenger Segmentierung dominiert lediglich die Pflicht. Sprache ist auf das Nötigste reduziert, das Lernen zielgerichtet und der Alltag streng geregelt. Zwischenmenschliche Kontakte gibt es nicht und Kommunikation beschränkt sich auf ein Rohrpostsystem. Die Bibliothekarin lebt in Abteilung F-23 und ihre Pflicht besteht darin, die literarischen Werke der Vergangenheit, das kulturelle Erbe einer anderen Zeit zu katalogisieren. Lesen darf sie die Werke nicht – das liegt nicht im Rahmen ihrer Pflicht und was nicht der Pflichterfüllung oder dem Überleben dient, ist verboten. Sie hat sich mit ihrem Dasein abgefunden, kennt nichts anderes, bis sie in den Sog der Sprache gerät, in den Sog von Menschlichkeit, Kommunikation und Nähe.

      Die Bibliothekarin
    • Ein verlassenes Hochhaus am Rande der Stadt soll abgerissen werden. Ein maroder mittelständischer Familienbetrieb kann sich diesen monumentalen Auftrag sichern und schickt Sprengmeister Johannes Eichinger unter engen Zeitauflagen ans Werk. Schnell erkennt der von Schlaflosigkeit geplagte Johannes, dass sich hinter den grauen Mauern des von außen unscheinbaren Gebäudes Geheimnisse verbergen. Der vom Leben gebeutelte Sprengmeister beginnt sich auf eine investigative Irrfahrt, um den Mysterien des Turmes auf die Spur zu kommen. Der ehemalige Besitzer, der Architekt und der bankrotte Hotelier von gegenüber sollen Aufschluss geben, doch die Frage nach der ehemaligen Bestimmung des Hauses ist komplexer als Johannes hätte ahnen können. Peter Marius Huemer malt in seinem Roman das Bild einer Odyssee voll unstellbarer Fragen und ungreifbarer Antworten. In seiner Geschichte über die Vernichtung und die Dekonstruktion unfertiger Dinge stellt er uns vor die Herausforderung über das Ist der Welt hinaus zu blicken und verlangt uns den Mut ab, uns der großen weißen Wand der Wahrheit zu stellen.

      Dies unfassbare Ding
    • Vor viertausend Jahren ließ ein König die Wüste erblühen. Ein Mann, der alles Recht für sich beanspruchte, ein Krieger, ein Eroberer, ein Herrscher über das Leben und den Tod, über alles Land vom Meer im Norden bis hin zu den Salzseen im Süden. Jahrtausende später treffen in einem Staat im Herzen Europas, der sich von einem Tag auf den anderen im Krieg befindet, der Archäologe Dr. Thiel und die brillante Studentin Persephone aufeinander, der eine gelähmt durch akademischen Misserfolg, die andere durch Ambivalenz und Fremdbestimmheit. Mit einer bahnbrechenden Entdeckung der Studentin beginnt ein erbitterter Kampf des ungleichen Paares – miteinander gegen die Zeichen der Zeit und zugleich gegeneinander um Anerkennung und Deutungshoheit. „Peter Marius Huemer ist ein Autor, der noch Großes vorhat. Was er in seinen Debütroman verpackt, ist bemerkenswert. Die Stadt, in der die Handlung einsetzt, könnte das Wien von heute sein, aber hier herrscht Krieg – wer gegen wen kämpft, erfährt der Leser nicht. Stattdessen werden ihm die verzweifelten Bemühungen eines alternden, dem Alkohol verfallenen Archäologen geschildert, der in seiner Laufbahn noch eine bedeutende Entdeckung machen will. Also stiehlt er die guten Ideen einer Studentin. Am Schluss steht er tatsächlich in der Sahara und lässt von Arbeitern die Wüste ausschaufeln, um endlich seinen Fund zu machen. Die besten Szenen in dieser beißenden Satire auf den Forschungsbetrieb haben eine ähnliche Kraft und Komik wie einst Klaus Kinski als „Fitzcarraldo“, der ein Opernhaus im Dschungel errichten will. Ein vielversprechendes Debüt, das auch sprachlich überzeugt“ Sebastian Fasthuber, Der Falter

      Die Bewässerung der Wüste