Lukas Meisners Eltern flohen 1989 aus der DDR in die BRD – eine Familiengeschichte, die zum Ausgangspunkt schonungsloser Selbstbefragung wird. Fluch(t) verbindet das persönliche Erbe intergenerationeller Traumata mit gesellschaftskritischer Analyse: Wir verstehen weder die planetare Progression des Neoliberalismus noch die Prozesse globaler Faschisierung, wenn wir sie nicht in den Kontext von Ost und West einbetten. Meisner argumentiert gegen das hegemoniale Erfolgsnarrativ: Was, wenn der „Fall der Mauer“ weniger Freiheit als Enthemmung verhieß – das Einreißen aller Dämme gegen die Sintflut namens Westen? Zwischen Essay und Autobiografie, zwischen Theorie und Poesie betreibt Fluch(t) eine Untersuchung der Geister, die uns heimsuchen – vom untoten Kapital zum totgesagten Gespenst des Kommunismus.
Lukas Meisner Bücher



In "Wrackmente" wird das Schicksal der Venedig-Bewohner in einer überfluteten Stadt erzählt, wo sie als staatenlos gelten. Marlène, Leandro, Dirk und Helen kämpfen in einer Welt ohne Zukunft gegen den Untergang, während die schlimmsten Ängste Realität werden. Das Buch thematisiert den Verlust von Gemeinschaft und die Notwendigkeit neuer Erzählformen.
Im offenen Schlagabtausch und versteifter Polemik offenbart sich die heutige Debattenkultur als handfeste Krise der Öffentlichkeit. In seinem Buch »Medienkritik ist links« bricht Lukas Meisner mit dem Schweigen der Linken. Er zeigt die Risiken pauschaler Dämonisierung der Leitmedien als »Lügenpresse« und warum er die Verunglimpfung jeglicher Medienkritik als »rechtsradikal« bzw. »geistesgestört« für nicht weniger demokratiegefährdend hält. Er macht klar: Was lange fehlte und was es endlich braucht, ist eine medienkritische Linke, die, anders als rechtes Geplärr, im Sinne der Demokratie und nicht gegen sie analysiert; die den gesellschaftlichen Rechtsruck historisch-materialistisch, und damit anders als Liberale, als Ausdruck sich verschärfender ökonomischer Krisen erkennt. Diese politische Streitschrift erhebt mutig die Stimme für eine linke Medienkritik und ist ein Beleg, warum es eine medienkritische Linke braucht.