Václav Hrabě Lebenslauf
Václav Hrabě war eine Schlüsselfigur des tschechischen literarischen Untergrunds und der einzige bedeutende Vertreter der Beat Generation in der Tschechoslowakei. Seine Poesie, stark beeinflusst von Jazz und Blues, spiegelt den Geist seiner Zeit und die Suche nach Freiheit wider. Er war selbst Musiker und spielte Klarinette und Saxophon. Sein kurzes, aber intensives Leben fand ein tragisches Ende im Alter von nur fünfundzwanzig Jahren. Obwohl sein Werk zu seinen Lebzeiten nicht in Buchform veröffentlicht wurde, stellt Hrabě's Lyrik eine unverkennbare Stimme seiner Generation dar, die bis heute mit ihrer Dringlichkeit und künstlerischen Kraft nachhallt.







Der Sohn eines Eisenbahners lebte in seiner Jugend in Lochovice bei Beroun. Die Mittlere Schule besuchte er in Hořovice. Nach dem Abitur 1957 studierte er die Tschechische Sprache und Geschichte an der Pädagogischen Hochschule in Prag. 1961 trat er den Wehrdienst an. Nach der Rückkehr wechselte er oft die Arbeitsplätze. Erst im Herbst 1964 nahm er die Stelle eines Lehrers an. Seine Werke sind stark geprägt von der Entwicklung des Jazz, Blues und der Geburt des Beats in den sechziger Jahren. Hrabě selbst spielte einige Instrumente, darunter Klarinette und Saxophon. Seine Begegnung mit Allen Ginsberg schrieb er als Interview 1965 nieder. Neben Gedichten und kleineren Prosawerken schrieb er vermutlich auch ein Theaterstück, welches man jedoch nie fand. Sein erstes Werk erschien 1962 in der Zeitschrift der Karls-Universität Prag und in der Armeezeitschrift Notizbuch (Zápisník). Einige Werke wurden in Gesichter (Tváře) publiziert. Von 1965 bis 1967 nahm man seine Gedichte im Ziemlich kleinen Theater (Docela malé divadlo) in Litvínov als Grundlage für das poetische Band Stop-time (veröffentlicht 1967). Einige Gedichte wurden auch vertont, so zum Beispiel auf der Schallplatte Ein paar Töne (Pár tónů) von Vladimír Mišík.