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César Aira

    23. Februar 1949

    César Aira ist ein argentinischer Autor, der für seine Avantgarde-Ästhetik gefeiert wird, die durch einen „Vorwärtsdrang“ gekennzeichnet ist, der improvisierte Auswege aus narrativen Zwängen findet. Sein produktives Schaffen erforscht beständig ein Kontinuum der Vorwärtsbewegung und vermischt dabei oft populäre Kultur und „subliterarische“ Genres. Aira widersetzt sich häufig konventionellen Endungen und hinterlässt seine Fiktionen offen und reich an Genre-Experimenten. Seine Werke bewegen sich zwischen Surrealismus, Fantasie, historischen argentinischen Schauplätzen und spielerischen Auseinandersetzungen mit exotischen Stereotypen, während er gleichzeitig eine einzigartige Form der Selbstironie und Parodie anwendet.

    Die nächtliche Erleuchtung des Staatsdieners Varamo
    Wie ich Nonne wurde
    Die Prinzessin Primavera
    Duchamp in Mexiko
    Was habe ich gelacht
    Eine Episode im Leben des Reisemalers
    • Der Augsburger Maler Johann Moritz Rugendas erreicht 1837 zusammen mit dem Maler Robert Krause Lateinamerika. Als Landschafts- und Naturmaler soll er die Forschungen des Entdeckers durch Illustrationen unterstützen. Auf dem Weg von Chile nach Buenos Aires passieren sie einen unheimlich anmutenden Landstrich, bald zieht ein nachtschwarzes Gewitter auf und entlädt sich über ihnen. Rugendas wird vom Blitz getroffen. Er überlebt, doch er verfängt sich im Steigbügel und das erschreckte Pferd bricht aus und schleift ihn mit sich. Auch diese Tortur überlebt er, aber sein Gesicht wird aufs Fürchterlichste entstellt. Von nun an im Morphiumrausch, um die Schmerzen zu ertragen, malt er Bilder von atemberaubender Wucht. Auf seiner Jagd nach immer spektakuläreren Motiven wagt er sich eines Tages ins Zentrum eines echten Indianer überfalls, doch diesmal scheint seine Obsession zu weit zu gehen.

      Eine Episode im Leben des Reisemalers
    • Ist das Lachen nicht bloßer Reflex, gedankenloses Schafsblöken, das der komplexen Tragikomik des Lebens nicht gerecht wird? Ein sinnentleerter Epilog, der auf eine gute Geschichte folgt? Aira eröffnet in dieser überraschend intimen Erzählung, die mal Autofiktion, mal wilde Fabel ist, einen Raum zwischen Witz und Gelächter, jenen Spalt, der oft zwischen dem eigenen Bewusstsein und der Gegenwart des Moments klafft: Darin finden wir Träume, Erinnerungen, einen Ozean der Wehmut - und schließlich auch das Lachen. Eigensinnig und doppelbödig zeigt sich der argentinische Ausnahmeautor hier in seiner ganzen weltliterarischen Größe.

      Was habe ich gelacht
    • »Duchamp in Mexiko« versammelt drei zentrale Essays César Airas, die ihn erstmals nicht nur als genialen Autor von Novellen und Romanen zeigen, sondern ihm die Möglichkeit geben, sein eigenständiges und stilistisch virtuoses Nachdenken über Kunst und Literatur zu entdecken. Ausgehend von Marcel Duchamp über de Chirico bis Lezama Lima entwickelt Aira in den Texten eine eigene Theorie der modernen Kunst und reicht dem Leser unter der Hand zudem einen Schlüssel für seine eigenen Texte. Mit »Duchamp in Mexiko« überführt César Aira die Avantgarde nun auch konzeptionell ins neue Jahrhundert.

      Duchamp in Mexiko
    • Auf einer paradiesischen Insel vor Panama lebt die arbeitsame Prinzessin Primavera. Sie bangt um ihre berufliche Zukunft, doch es kommt schlimmer als erwartet : Am Strand legt die Kriegsflotte ihres Erzfeinds General Winter an, in dessen Gepäck sich neben Raketenwerfern und allerlei Kriegsgerät auch noch ein sadistischer Weihnachtsbaum befindet. Eine Invasion scheint unvermeidlich, und im Gegensatz zu den Unterhaltungsromanen, mit deren Übersetzung sich die Prinzessin verdingt, ist der Lauf der Dinge ganz und gar nicht vorhersehbar. Ein toter Pianist, ein blindes Schaf sowie ein Eis in der Waffel bekleiden die Schlüsselpositionen in diesem hakenschlagenden Märchen voller Fallen, Täuschungen und Wurmlöcher. Mit hinreißendem Charme hebelt Aira die Mechanismen der Literatur aus : Metaphern und Symbole erlangen plötzlich gefährlich konkrete Bedeutung ; Mögliches und Unmögliches, Idee und Tatsache sind nicht mehr zu unterscheiden – und der Ausgang der Geschichte ist ungewisser denn je.

      Die Prinzessin Primavera
    • Alles beginnt mit einem Erdbeereis, das so widerlich schmeckt, dass es dem kindlichen Erzähler buchstäblich im Halse stecken bleibt. Sein Vater bringt den Eismann kurzerhand um. Ein Mord, der eine Kette von Ereignissen in Gang bringt, die in ihrer schicksalhaften Unvermeidbarkeit eine groteske Tragik entwickeln. Die verstörende und unentwirrbare Ebenenverschiebung treibt die Erzählung in hoher Geschwindigkeit voran. Das Karussell kindlicher Boshaftigkeiten ruft auf geniale Weise die wundersame Welt der Heranwachsenden und deren brutale Gewalt in Erinnerung. Nachdem der Vater durch eine bewusste Falschaussage des Erzählers statt zu 15 zu 25 Jahren Haft verurteilt wird, kommt es zu einer letzten Wendung, als die Ehefrau des Eismanns ihren Auftritt bekommt. Atemlos am Ende der Erzählung angelangt, beginnt die Suche nach einer Nonne. Finden wird sie nur, wer zwischen den Zeilen lesen kann.

      Wie ich Nonne wurde
    • In einer Nacht des Jahres 1923, ausgelöst durch eine seltsame Verkettung von Umständen, schreibt der Ministerialbeamte Varamo, der mit Literatur weder zuvor noch danach jemals das Geringste zu tun hat, das perfekte Gedicht. Mit kühner literarischer Eleganz und viel Witz erzählt César Aira von den Ereignissen und den Begegnungen dieser Nacht in einer abenteuerlich-vergnüglichen Gesellschafts- und Künstlersatire.

      Die nächtliche Erleuchtung des Staatsdieners Varamo
    • Die Mestizin

      • 251 Seiten
      • 9 Lesestunden
      3,0(3)Abgeben

      Ein Transport zieht von Buenos Aires Richtung Süden. Unter den Gefangenen, die von den spanischen Siedlern in die Provinz gekarrt werden, befindet sich auch Ema, eine junge Mestizin. Nach wochenlanger Fahrt durch Staub und Morast der endlosen Pampa erreicht der Treck das Fort Pringles, den letzten Außenposten der Kolonie. Bei einem der Überfälle, die regelmäßig auf das Fort verübt und bei denen Vorräte geraubt und Frauen verschleppt werden, gerät auch Ema in die Fänge der Indianer.

      Die Mestizin
    • Die Nächte von Flores

      • 122 Seiten
      • 5 Lesestunden
      3,4(10)Abgeben

      ‚Flores‘ war immer eines der besseren Viertel von Buenos Aires. Doch die Wirtschaftskrise trifft schließlich auch seine Bewohner. Das Ehepaar Aldo und Rosa versucht das Beste aus dieser Situation zu machen und stürzt sich fasziniert in das Abenteuer Neuanfang. ‚Die Nächte von Flores‘ erzählt fantasievoll von der Widerstandskraft des Menschen in einer Zeit des Umbruchs. César Aira ist ein Wortkünstler, in dessen Händen sich die Realität in eine atemberaubende und doch wahrscheinliche Fantasie verkehrt.

      Die Nächte von Flores
    • Doktor Aira ist kein gewöhnlicher Arzt. Der verarmte, alleinstehende Mann Mitte vierzig ärgert sich über vieles. Auch der Umstand, dass er Wunder vollbringen kann, bringt ihm keine Freude. Ganz im Gegenteil: So richtig glaubt er nämlich gar nicht mehr an Wunder, ja, ein bisschen schämt er sich sogar für seine übernatürliche Gabe. Und wäre da nicht sein Erzfeind Doktor Actyn, Chefarzt für Inneres am Hospital Piñero, der nicht müde wird, Dr. Aira als Scharlatan zu beschimpfen, hätte er vielleicht gar keine Verwendung mehr dafür. Doktor Aira mag ein Meister der paranormalen Medizin sein, doch der Sprachmagier César Aira lässt den allzu menschlichen Wunderheiler in diesem magischen Buch in eine ganz gewöhnliche Falle tappen. Wird Doktor Aira es schaffen, sich gegen Actyn zu behaupten? Und wenn ja, mit welchen Mitteln? Eine wilde, satte Erzählung, die zugleich als Einleitung in das Werk César Airas dient, ja, auch als Essay über seine eigene Poetik gelesen werden kann.

      Die Wunderheilungen des Doktor Aira
    • Alles beginnt mit einem Abendessen: Zusammen mit seiner Mutter ist der Erzähler bei einem Freund zu Gast. Doch der Abend gestaltet sich für ihn frustrierend, denn sofort beginnen Freund und Mutter mit ausuferndem Namedropping: Meisterlich beherrschen sie, was die kleinstädtische Welt zusammenhält und jedem seinen Ort zuweist, den Lebenden genauso wie den Toten. Der Erzähler, der all die Namen nicht kennt, sieht für sich daher hüben wie drüben keinen Platz, doch wohin mit sich? Zu Hause zappt er sich durchs Fernsehprogramm und landet beim örtlichen Reality-TV-Sender. Gerade geht es in rasender Fahrt zum Friedhof, und gebannt verfolgt er, wie sich reality in ein Splattermovie verwandelt: Die Toten steigen aus ihren Gräbern, und eine Flut hungriger Untoter strömt in die Stadt Coronel Pringles.

      Das Abendessen