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César Aira

    23. Februar 1949

    César Aira ist ein argentinischer Autor, der für seine Avantgarde-Ästhetik gefeiert wird, die durch einen „Vorwärtsdrang“ gekennzeichnet ist, der improvisierte Auswege aus narrativen Zwängen findet. Sein produktives Schaffen erforscht beständig ein Kontinuum der Vorwärtsbewegung und vermischt dabei oft populäre Kultur und „subliterarische“ Genres. Aira widersetzt sich häufig konventionellen Endungen und hinterlässt seine Fiktionen offen und reich an Genre-Experimenten. Seine Werke bewegen sich zwischen Surrealismus, Fantasie, historischen argentinischen Schauplätzen und spielerischen Auseinandersetzungen mit exotischen Stereotypen, während er gleichzeitig eine einzigartige Form der Selbstironie und Parodie anwendet.

    Die nächtliche Erleuchtung des Staatsdieners Varamo
    Wie ich Nonne wurde
    Die Prinzessin Primavera
    Duchamp in Mexiko
    Was habe ich gelacht
    Eine Episode im Leben des Reisemalers
    • 2023

      Wie haben sich das Schreiben und die Literatur im Wandel der Zeit verändert, geht es allen zu gut, um noch wirklich interessante Literatur zu schreiben? Sind Lesende die klügeren Menschen und sollten wir uns alle ein Beispiel an Dalí nehmen, der frei heraus bezeugte, er sei ein Genie? Diesen Fragen und vielen mehr folgt César Aira mit seinen fünf Essays, in denen er über die Literatur mit dem Zweck der Weltflucht reflektiert, darüber, was ihn an der Schreibmethode Roussels so fasziniert und weshalb es manchmal gut ist, nicht auf jede Frage direkt die Antwort im Internet zu finden. Dabei transponiert Aira auf seine verquere, philosophisch verminte sowie aberwitzige und tiefgründige Art das autobiografische Schreiben auf das Feld des Essays, wirft Fragen auf, die keine Antworten finden, und schreibt von einem Ich, ohne Persönliches preiszugeben. Und wenn er sogar das Genre des Essays selbst infrage stellt, macht Aira seinem Ruf alle Ehre.

      Weltflucht
    • 2022

      Alles beginnt mit einem Abendessen: Zusammen mit seiner Mutter ist der Erzähler bei einem Freund zu Gast. Doch der Abend gestaltet sich für ihn frustrierend, denn sofort beginnen Freund und Mutter mit ausuferndem Namedropping: Meisterlich beherrschen sie, was die kleinstädtische Welt zusammenhält und jedem seinen Ort zuweist, den Lebenden genauso wie den Toten. Der Erzähler, der all die Namen nicht kennt, sieht für sich daher hüben wie drüben keinen Platz, doch wohin mit sich? Zu Hause zappt er sich durchs Fernsehprogramm und landet beim örtlichen Reality-TV-Sender. Gerade geht es in rasender Fahrt zum Friedhof, und gebannt verfolgt er, wie sich reality in ein Splattermovie verwandelt: Die Toten steigen aus ihren Gräbern, und eine Flut hungriger Untoter strömt in die Stadt Coronel Pringles.

      Das Abendessen
    • 2020

      Doktor Aira ist kein gewöhnlicher Arzt. Der verarmte, alleinstehende Mann Mitte vierzig ärgert sich über vieles. Auch der Umstand, dass er Wunder vollbringen kann, bringt ihm keine Freude. Ganz im Gegenteil: So richtig glaubt er nämlich gar nicht mehr an Wunder, ja, ein bisschen schämt er sich sogar für seine übernatürliche Gabe. Und wäre da nicht sein Erzfeind Doktor Actyn, Chefarzt für Inneres am Hospital Piñero, der nicht müde wird, Dr. Aira als Scharlatan zu beschimpfen, hätte er vielleicht gar keine Verwendung mehr dafür. Doktor Aira mag ein Meister der paranormalen Medizin sein, doch der Sprachmagier César Aira lässt den allzu menschlichen Wunderheiler in diesem magischen Buch in eine ganz gewöhnliche Falle tappen. Wird Doktor Aira es schaffen, sich gegen Actyn zu behaupten? Und wenn ja, mit welchen Mitteln? Eine wilde, satte Erzählung, die zugleich als Einleitung in das Werk César Airas dient, ja, auch als Essay über seine eigene Poetik gelesen werden kann.

      Die Wunderheilungen des Doktor Aira
    • 2019

      Ist das Lachen nicht bloßer Reflex, gedankenloses Schafsblöken, das der komplexen Tragikomik des Lebens nicht gerecht wird? Ein sinnentleerter Epilog, der auf eine gute Geschichte folgt? Aira eröffnet in dieser überraschend intimen Erzählung, die mal Autofiktion, mal wilde Fabel ist, einen Raum zwischen Witz und Gelächter, jenen Spalt, der oft zwischen dem eigenen Bewusstsein und der Gegenwart des Moments klafft: Darin finden wir Träume, Erinnerungen, einen Ozean der Wehmut - und schließlich auch das Lachen. Eigensinnig und doppelbödig zeigt sich der argentinische Ausnahmeautor hier in seiner ganzen weltliterarischen Größe.

      Was habe ich gelacht
    • 2019

      »Ich dachte, heute sei vergangener Montag« – Nachdem der einsam und verlassen in der Schweiz verstorbene Zauberer Tenor dem Ewigen Buddha seinen letzten großen Trick vermacht hat, muss dieser sich nicht nur mit chinesischen Banken und den elendigen Monotheisten herumschlagen, sondern löst mit diesem Missverständnis eine Kette von Verwicklungen aus. Der große Magier César Aira zimmert ein Wolkenschloss aus echten Illusionen und falschen Budenzaubern, die alle Wahrheiten des Daseins infrage stellen. Ein spektakuläres Verwirrspiel, in dem Groteske und Realität, Philosophie und Pop zueinanderfinden und schließlich kaum mehr zu unterscheiden sind. »César Airas Texte sind erfrischende Lockerungsübungen. Der Autor resümiert nicht das Gesamte des literarischen Erbes. Seine Sache ist eher, Gedanken wie Luftballons platzen zu lassen. Er ist der Agent der Leichtigkeit.« - Eberhard Geisler, NZZ

      Das Testament des Zauberers Tenor
    • 2017

      Es war einmal in Colonel Pringles, jenem mythischen Städtchen César Airas: Dort lebte eine Näherin ohne Geschmack, aber von unendlicher Fingerfertigkeit. Wie viele andere Frauen in Pringles hatte sie einen einzigen Sohn. Eines Tages glaubt sie ihn entführt und nach Patagonien verschleppt. Sie rafft das Brautkleid zusammen, das sie noch schnell für die örtliche Kunstlehrerin nähen soll, springt in ein Taxi und folgt ihrem Sohn in wilder Jagd. Als ihr Mann davon erfährt, entschließt er sich, ihr zu folgen, und die Katastrophe nimmt ihren Lauf. Unterwegs verliebt sich ein Wirbelwind in die Näherin und offenbart sich ihr irgendwo am Ende der Welt. Er verspricht ihr, (fast) all ihre Wünsche zu erfüllen. Eine rasante Novelle im unvergleichlichen Stil des großen argentinischen Autors.

      Die Schneiderin und der Wind
    • 2017

      Auf einer paradiesischen Insel vor Panama lebt die arbeitsame Prinzessin Primavera. Sie bangt um ihre berufliche Zukunft, doch es kommt schlimmer als erwartet : Am Strand legt die Kriegsflotte ihres Erzfeinds General Winter an, in dessen Gepäck sich neben Raketenwerfern und allerlei Kriegsgerät auch noch ein sadistischer Weihnachtsbaum befindet. Eine Invasion scheint unvermeidlich, und im Gegensatz zu den Unterhaltungsromanen, mit deren Übersetzung sich die Prinzessin verdingt, ist der Lauf der Dinge ganz und gar nicht vorhersehbar. Ein toter Pianist, ein blindes Schaf sowie ein Eis in der Waffel bekleiden die Schlüsselpositionen in diesem hakenschlagenden Märchen voller Fallen, Täuschungen und Wurmlöcher. Mit hinreißendem Charme hebelt Aira die Mechanismen der Literatur aus : Metaphern und Symbole erlangen plötzlich gefährlich konkrete Bedeutung ; Mögliches und Unmögliches, Idee und Tatsache sind nicht mehr zu unterscheiden – und der Ausgang der Geschichte ist ungewisser denn je.

      Die Prinzessin Primavera
    • 2016

      Der Augsburger Maler Johann Moritz Rugendas erreicht 1837 zusammen mit dem Maler Robert Krause Lateinamerika. Als Landschafts- und Naturmaler soll er die Forschungen des Entdeckers durch Illustrationen unterstützen. Auf dem Weg von Chile nach Buenos Aires passieren sie einen unheimlich anmutenden Landstrich, bald zieht ein nachtschwarzes Gewitter auf und entlädt sich über ihnen. Rugendas wird vom Blitz getroffen. Er überlebt, doch er verfängt sich im Steigbügel und das erschreckte Pferd bricht aus und schleift ihn mit sich. Auch diese Tortur überlebt er, aber sein Gesicht wird aufs Fürchterlichste entstellt. Von nun an im Morphiumrausch, um die Schmerzen zu ertragen, malt er Bilder von atemberaubender Wucht. Auf seiner Jagd nach immer spektakuläreren Motiven wagt er sich eines Tages ins Zentrum eines echten Indianer überfalls, doch diesmal scheint seine Obsession zu weit zu gehen.

      Eine Episode im Leben des Reisemalers
    • 2016

      »Duchamp in Mexiko« versammelt drei zentrale Essays César Airas, die ihn erstmals nicht nur als genialen Autor von Novellen und Romanen zeigen, sondern ihm die Möglichkeit geben, sein eigenständiges und stilistisch virtuoses Nachdenken über Kunst und Literatur zu entdecken. Ausgehend von Marcel Duchamp über de Chirico bis Lezama Lima entwickelt Aira in den Texten eine eigene Theorie der modernen Kunst und reicht dem Leser unter der Hand zudem einen Schlüssel für seine eigenen Texte. Mit »Duchamp in Mexiko« überführt César Aira die Avantgarde nun auch konzeptionell ins neue Jahrhundert.

      Duchamp in Mexiko
    • 2015

      Ein fast unsichtbar kleiner buddhistischer Mönch sehnt sich danach, seiner Heimat Südkorea zu entfliehen und die westliche Welt kennenzulernen, von der er nur eine vage, doch großartige Vorstellung hat. Er beginnt verbotenerweise, sich durch den Kanon der westlichen Kultur zu lesen: Kunst, Literatur, Philosophie, Theologie – ach, was studierte er nicht alles! Als er dermaßen gewappnet auf ein französisches Touristenpaar trifft und sie auf einer Reise durch das Land begleitet, erwarten ihn unliebsame Überraschungen. Ein vom Himmel stürzendes selbstmörderisches Pferd ist dabei nur eine bemerkenswerte Begebenheit der an Wendepunkten und Überraschungen reichen, irrwitzig phrasierten und höchst geistreichen philosophischen Novelle.

      Der kleine buddhistische Mönch