Zahl, Rhythmus, Wandlung
- 199 Seiten
- 7 Lesestunden






Oskar Kokoschka hat sich als „Oberwildling“ der Wiener Moderne, als Multitalent in Bild und Wort, als Schöpfer eines viel rezipierten Puppenfetischs und als prominenter, von den Nazis als „entartet" diffamierter Künstler und Antifaschist in den Kanon einer explizit widerständigen Moderne eingeschrieben – als Inbegriff des radikalen, politischen Künstlers. Kokoschka revisited: Die Publikation versammelt als Ergebnis einer internationalen Tagung am Oskar Kokoschka Zentrum der Universität für angewandte Kunst Wien aktuelle Forschungen aus Kunst- und Kulturwissenschaft, Zeitgeschichte, Literatur- und Theaterwissenschaft, Gender Studies und Biografieforschung. Auf Basis bislang unbekannter Quellenfunde beleuchtet sie Leben und Werk des faszinierenden Künstlers neu und hinterfragt kritisch seine wirkmächtigen Narrative.
Der Jura besitzt ein aussergewöhnlich reiches glasmalerisches Erbe aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Kirche von Courfaivre, 1953 von Fernand Léger mit Glasfenstern ausgestattet, markiert den Ausgangspunkt für eine beispiellose Reihe von modernen Buntglasfenstern. Jedes Werk zeugt vom lebendigen Austausch zwischen Architekten, Künstlern und Glashandwerkern. Die hier vorgestellten Bauten und ihre Glasfenster sowie Kurzeinführungen in die wichtigsten Techniken der Glasmalerei geben einen eindrücklichen Einblick in die neue Blütezeit dieser Kunstgattung.
Im Zentrum des Bandes steht Oskar Kokoschkas Sicht auf Mensch und Tier. Rund 50 Gemälde und 100 Papierarbeiten zeigen seinen scharfsinnigen Blick auf die menschliche Existenz, die er in seinen Porträts ebenso ergründete wie in seinen menschliche Grunderfahrungen vermittelnden Tierdarstellungen. So offenbart sich eine einzigartige persönliche Perspektive auf das 20. Jahrhundert und dessen bedeutende Ereignisse. Kinderporträts, allegorische Frauenbildnisse, politische Allegorien, Tierbildnisse und vor allem seine Selbstbildnisse zeugen eindrucksvoll von Kokoschkas eigenwilligen Stil, der aus der Sicht des heutigen Betrachters geradezu zeitgenössisch anmutet.
Vehement lehnte der österreichische Maler und Grafiker Oskar Kokoschka in jungen Jahren den Wiener Ringstraßenklassizismus ab. Erst nach dem furchtbaren Erlebnis des zweiten Weltkrieges wendet er sich der Kultur des antiken Griechenland zu. Die antiken Kunstwerke studieren heißt für ihn, ans Mittelmeer zu reisen oder in den großen Antikenmuseen dieser Welt zu zeichnen. Im Menschenbild und Kunstideal der Antike erkennt er die Verbindung von Freiheit, Schönheit und Humanismus, die zu Schlüsselbegriffen seines Nachkriegsschaffens werden. Skizzenbücher, Buntstiftzeichnungen und Gemälde sowie großformatige druckgrafische Zyklen zeugen von dieser Faszination. In Kokoschkas Triptychon 'Die Thermopylen' von 1954, das stark von Erlebnissen der jüngsten Vergangenheit gefärbt ist, erscheint Griechenland nach dem Sieg über die Perser als europäische Utopie für ein erkämpftes freies, friedliches und sinnerfülltes Leben. Erstmals bietet der vorliegende Band eine zusammenfassende Untersuchung zu Kokoschkas Antikenstudium. Dabei wird dokumentiert, wie er aus der griechischen Kunst schöpft, sie sich künstlerisch aneignet und thematisch für die ihm politisch wichtigen Fragen einsetzt. Ein großzügig bebilderter Katalog bietet zusätzlich werknahe Interpretationen.
„Nulla dies sine linea“, so lautet die Devise des zeitlebens unermüdlich zeichnenden Künstlers Paul Klee. Der Linie kommt jedoch nicht nur in seiner tagtäglichen Praxis, sondern auch in seiner Kunsttheorie eine Schlüsselstellung zu. Sie ist der Ausgangspunkt seiner Formlehre am Bauhaus. In seinen Tagebüchern, Briefen, Aufsätzen und Vorlesungsmanuskripten finden sich zahlreiche Aussagen über ihr Wesen, ihre Funktion im Bildwerk und ihr Ausdruckspotenzial. Klees Linientheorien werden im vorliegenden Buch im Kontext des frühen 20. Jahrhunderts beleuchtet. Die theoretische und experimentelle Beschäftigung mit der Linie ist in dieser Zeit kein Einzelphänomen. Philosophen, Graphologen und Psychologen entwickeln Theorien über ihre Expressivität. Musikwissenschaftler und Tänzer untersuchen die Übertragbarkeit von Tönen und Bewegungen in Linien. Ihrem Vorbild folgend, übersetzt Klee seelische und physische Bewegungen, Melodien und Rhythmen in Linien.
Tensions, Exchanges, Situations
New media in art history The history of art and new media are inextricably linked – both historically and in the present day. This publication can be described as an interdisciplinary reflection: it examines the confrontation and interaction between art history and new media, highlighting key developments, opportunities, and tensions. In eight studies, eleven researchers present new findings and explore the techniques and methods of new media – from electronic to digital and post-digital media – and the challenges these pose for art history. The book covers a wide range of topics, from the history and historiography of new media to their practical application, use, and reception, as well as creative processes, material conservation, and mediation. With new research findings, this book bridges the gap between art history and media studies With contributions by Keyvane Alinaghi, Sarah Amsler, Katharina Brandl, Fleur Chevalier, Aline Guillermet, Thomas Hänsli, Dominik Lengyel, Catherine Toulouse, Caroline Tron-Carroz, Zsofi Valyi-Nagy, and Nina Zschocke Cooperative project between the Swiss Association of Art Historians (VKKS) and the University of Neuchâtel
Wiener Werkstätte: Textiles and their design This book presents new research and archival findings on the textile and fashion designs of the Wiener Werkstätte movement (1903–1932). Textile specialists, art and design historians offer insights into the most important collections and archives in Austria, Switzerland, and the US. The publication explores works by lesser-known female textile artists; the influence of Eastern European folk art, Japanese patterns, and ornamentation textbooks on textile designs; applications in fashion, interior design, film, theater; and marketing strategies used to enter new markets in the US. It includes numerous illustrations of textile samples, many drawn from the Cotsen Textile Traces Study Collection (George Washington University Museum / Textile Museum), one of the largest collections of Wiener Werkstätte fabrics in the US. New research and archival findings on the Wiener Werkstätte textile design International project by the University of Neuchâtel, the George Washington University Museum / Textile Museum (exhibition from July 8 to November 5, 2023), and the University of Applied Arts Vienna Contributions by Susan Brown / Caitlin Condell, Rebecca Houze, Janis Staggs, and others