Welche Relevanz hat Leibniz für aktuelle Debatten? Untersucht wird Leibniz’ Konzeption der Individualität (V. Gerhardt) sowie seine These: „Der Ort des Anderen ist der wahre Standpunkt sowohl in der Politik als auch in der Moral.“ (W. Li) Ferner, wie weit Kants Theorie des Subjekts als Explikation Leibnizscher Einsichten zu lesen ist (P. Stekelr-Weithofer) und wie die Monadenlehre Einspruch gegen den Szientismus erhebt (H. Nagl-Docekal). Die Aktualität der Leibnizschen Systematik wird auch im Blick auf Religion dargestellt: hinsichtlich der europäischen Rezeption buddhistischer Traditionen (V. Lysenko) wie auch der Problematik der inter-religiösen Relationen (H.-D. Klein). Untersucht werden ferner Leibniz-Lektüren im nachmetaphysischen Denken, von Ch. S. Peirce über G. Deleuze bis J. Rawls (L. Nagl). Einen weiteren Fokus bildet die Grundidee von Akademien: das Prinzip ‚theoria cum praxi‘ (J. Mittelstraß) und die Forderung, dass die Wissenschaften dem Gemeinwohl verpflichtet sein sollen (E. Knobloch). Die Implementierung dieser Konzeption wird durch die Geschichte der Philosophie an der Russischen Akademie (A. Guseynov) sowie die österreichischen Entwicklungen nach dem letzten Aufenthalt von Leibniz in Wien (T. Wallnig) illustriert.
Herta Nagl-Docekal Reihenfolge der Bücher
Diese Autorin befasst sich mit tiefgründigen philosophischen Fragen, wobei sie sich auf Interpretation und vergleichende Philosophie konzentriert. Ihre Arbeit zeichnet sich durch präzise Analyse und den Bestreben aus, komplexe Denktraditionen zu verstehen. Sie erforscht die Beziehung zwischen Philosophie, Literatur und Kultur und bietet den Lesern neue Perspektiven auf zentrale Ideen. Ihr Ansatz ist systematisch und inspirierend, was sie zu einer bedeutenden Persönlichkeit im Bereich des philosophischen Denkens macht.






- 2018
- 2014
Die nachmetaphysische Sozialphilosophie ist von einer kontraktualistischen Verkürzung der Moral geprägt. Was dadurch ausgeblendet wird, bringt der Band im Rekurs auf Kant und Hegel ans Licht: die Pflicht zur Kultivierung des Zuhörens und eine Idee der „wahren Liebe“, die für heutige Geschlechterrelationen Relevanz hat. Auch das Verhältnis von Moral, Recht und Religion wird neu, ohne Gleichsetzung von Vernunft und säkularem Denken, durchdacht.
- 2008
Jenseits der Säkularisierung
- 436 Seiten
- 16 Lesestunden
Die Beiträge des Buches handeln von der Religion unter den Bedingungen der Moderne und den vielfältigen Säkularisierungsprozessen. Kennzeichnend sind die Dissoziation von Kirche und Staat sowie das Phänomen, dass sich im Umfeld des Rationalitätsbegriffes der modernen Naturwissenschaften eine agnostische Haltung verbreitet hat. Im Teil I des Buches wird „Säkularisierung“ näher bestimmt, Teil II ist der Kritik einer reduktionistischen Verständnisses der menschlichen „Natur“ gewidmet, Teil III untersucht die Sprache der Religion, Teil IV schildert Konturen einer künftigen philosophischen Theologie. Die Fragen reichen vom Begriff Religion über das Verhältnis der Religion zur Vernunft und Moral bis zu einer Kategorienlehre des Göttlichen.
- 2007
In jungsten Vortragen und Schriften hat Jurgen Habermas das Thema "Religion in der modernen Gesellschaft" neu Im Kontext einer Reformulierung des Verhaltnisses von "Glauben und Wissen" erortert er u.a. die Konzeption einer "post-sakularen Gesellschaft" und die Frage nach den Moglichkeiten einer "rettenden Ubersetzung religioser Sinnpotentiale" angesichts knapp gewordener Sinnressourcen. Der Band enthalt dreizehn Beitrage, die diese Uberlegungen aus unterschiedlichen philosophischen und theologischen Perspektiven kommentieren, sowie eine eingehende Replik auf Einwande, Reaktion auf Anregungen von Jurgen Habermas. Ein Element dieser Debatte bilden vielfaltige Vorschlage, das Denken der philosophischen Klassiker von Kant und Hegel uber den Pragmatismus und Wittgenstein zu Adorno und Horkheimer - fur die Auseinandersetzung mit den aktuellen Problemstellungen fruchtbar zu machen. Die Autoren und Autorinnen dieses Bandes sind neben Jurgen Habermas - Maeve Cooke, Christian Danz, Reinhold Esterbauer, Rudolf Langthaler, Wilhelm Lutterfelds, Klaus Muller, Ludwig Nagl, Herta Nagl-Docekal, Walter Raberger, Johann Reikerstorfer, Thomas M. Schmidt, Hans Julius Schneider und Magnus Striet.
- 1996
Ist Geschichtsphilosophie, angesichts der in so vielen Varianten vorgetragenen These von ihrem Ende, heute noch möglich? Die Karriere der Geschichtsphilosophie ist immer von Stimmen begleitet gewesen, die es für schlechterdings unmöglich erachten, sinnvolle Aussagen über Logik und Richtungssinn des historischen Geschehens zu machen. Sie zweifeln an der Vernünftigkeit der Geschichte, begegnen dem Fortschrittsoptimismus skeptisch, bestehen darauf, daß es die Geschichte nicht gibt, sondern allenfalls eine unübersehbare Vielfalt von Geschichten. Solche Skepsis hat Jean-François Lyotard noch unlängst durch die Diagnose radikalisiert, daß die „großen Erzählungen“ der Moderne ein Ende gefunden haben. Der Band rekapituliert die tradierten Positionen der Geschichtsphilosophie und ihre diversen Aktualisierungen. Er plädiert für die Unverzichtbarkeit historischer Selbstvergewisserung auch nach dem Einbruch der „Postmoderne“
- 1993
Jenseits der Geschlechtermoral
- 376 Seiten
- 14 Lesestunden
- 1990
Orientierender Überblick und kritische Zwischenbilanz – eine Untersuchung des State of the Art Feministischer Philosophie von Herta Nagl-Docekal, die erstmals im Jahr 2000 erschien.