Aus der Beschäftigung mit Luthers Bibel [...] erwächst schließlich eine
spannende Geschichte des Übersetzens [...] Auch deshalb ist die Lektüre von
Götterts Buch erhellend und lohnenswert. Niels Beintker Bayerischer Rundfunk
20170422
Weihnachten wird weltweit groß gefeiert, von Christen wie Nichtchristen. Und alle Jahre wieder scheint es zwischen glänzend funkelnder Festbeleuchtung, Krippen und geschmückten Tannenbäumen kaum vorstellbar, dass es jemals anders war. Dabei beginnt die Biographie und Weltkarriere des Festes nicht gerade friedlich und harmonisch, sondern mit kniffligen theologischen Fragen und Konflikten. Karl-Heinz Göttert fahndet in der Kirchen- und Weltgeschichte nach Ursprung und Entwicklung dieses unvergleichlichen Festes. Er findet unglaubliche Ereignisse und skurrile Bräuche: Wie wurde aus der Geburtsszene im Stall Jahrhunderte später eine kirchliche Feier, um den Glauben an Jesus als Erlöser zu stärken? Warum nahm man als Termin ausgerechnet die Wintersonnenwende, die bis in die Neuzeit für Trubel und Verbote sorgte? Wie trugen Folklore und Kommerz zum Erfolg des Festes bei? Und in welchem Wettbewerb zueinander standen Krippe und Christbaum? Ein spannender historischer Überblick für alle, die Weihnachten lieben, wie auch für diejenigen, die daran verzweifeln.
Die umfassende Bestandsaufnahme der Rolle der deutschen Sprache in der Welt! Wie steht es um die deutsche Sprache? Wird sie zunehmend von englischen Ausdrücken dominiert? Verliert sie an Einfluss in der Welt und der Wissenschaft? Welche Rolle spielt sie in Europa und den europäischen Institutionen? Wie wichtig ist Deutsch für die Wirtschaft? Welche Sprachpolitik ist sinnvoll? Karl-Heinz Göttert unternimmt eine umfassende Bestandsaufnahme des Deutschen: Historisch informiert, politisch engagiert und unter Rückgriff auf Zahlen und Fakten beantwortet er alle Fragen rund um die Stellung des Deutschen in Zeiten der Globalisierung – und ganz besonders die eine: Müssen wir uns Sorgen machen?
Dialekte sind in! Warum Bairisch, Berlinerisch, Wienerisch und Co. in Zeiten der Globalisierung unsere emotionale Heimat sind. Schwäbelnde Tagesschau-Sprecher, Bairisch redende Kabarettisten, berlinernde Comedians – Dialekt ist in. Karl-Heinz Göttert nimmt uns mit auf eine Reise durch die deutschen Mundarten. Er erklärt, wo die Grenze zwischen „Stulle“ und „Bemme“ verläuft, woher das Sächsische seinen (zu Unrecht) schlechten Ruf hat und warum das Schweizerdeutsch die Sprache des Herzens ist. Und er stellt die Frage, wie es um die Zukunft der Dialekte bestellt ist. Denn während sich Hochdeutsch ständig weiterentwickelt, sind die Dialekte eine Art Museum der Sprache. In einer globalisierten Welt, so Göttert, wächst die Sehnsucht nach Heimat und Zugehörigkeit. Die Mundarten werden uns also erhalten bleiben – und damit alle Klischees und Witze über Schwaben, Ostfriesen und Rheinländer.
Jenseits von Beschimpfung und blinder Gefolgschaft versucht dieses Buch, die neuen Rechtschreibregeln zu erläutern, indem es den dahinterstehenden Grund und zugleich die geschichtliche Tiefe des jeweiligen Rechtschreibproblems darstellt. Denn wer die abgründigen Probleme der Regelung deutscher Rechtschreibung kennt, behält die nun vorgeschlagenen Lösungen besser und weiß, dass es eine alle Wünsche befriedigende Rechtschreibung nicht geben kann.
Götterts Einführung wendet sich an alle, die an der Redekunst, an der sprachlichen Ordnung der Dinge und Gedanken und an der Argumentation interessiert sind. Der erste, systematische Teil stellt die Grundbegriffe der Rhetorik vor, der zweite die Geschichte der Rhetorik von der Sophistik bis zur Deconstrotion. Hinweise zum Stand der Rhetorikforschung, Literatur- und Sachregister runden dieses grundlegende Buch ab.
Nirgendwo entwickelte sich der Sprachnationalismus des 19. Jahrhunderts so rigoros und militant wie in Deutschland. Und nirgendwo waren die Folgen derart fatal. Karl-Heinz Göttert liefert mit seiner historischen Studie des Allgemeinen deutschen Sprachvereins eine bittere Realsatire aus dem Giftschrank der deutschen Kulturgeschichte – mit hohem aktuellen Bezug. „Schmach über jeden Deutschen, der seine heilige Muttersprache schändet!“ So wetterte Otto Sarrazin 1914 gegen alle, die es wagten, aus Fremdsprachen übernommene Lehnwörter zu verwenden. Er war der Vorsitzende des Allgemeinen deutschen Sprachvereins, der zwischen 1886 und 1943 versuchte, die deutsche Sprache von fremden Einflüssen reinzuwaschen. Unter viel Applaus fochten seine Mitglieder darum, Worte wie „Sauce“ oder „Dame“ aus dem Wortschatz zu entfernen. Dabei verband sich dieser Kampf mit einem Chauvinismus, der geradewegs in Fremdenhass mündete, den Kriegsausbruch als Chance auf Deutsch als Weltsprache begrüßte und schließlich den Rassismus der Nazis aufnahm. Der Germanist Karl-Heinz Göttert hat die so erfolglose wie unheilvolle Geschichte dieses dogmatischen Intellektuellenzirkels umfassend recherchiert. Sein Buch zeigt, wie vernunftbegabte Bildungsbürger auf nationalistische Abwege geraten.
Was Perikles und Obama wirklich eint – eine andere Geschichte der Rhetorik Die Geschichte der Rhetorik geht immer nur von Anleitungen für gute Reden aus, nie von tatsächlich gehaltenen Reden. Das ändert Karl-Heinz Göttert, indem er Redner und Reden in überraschenden Paarungen nebeneinanderstellt: u. a. Perikles und Richard von Weizsäcker, Cicero und Joschka Fischer, Augustinus und Otto von Bismarck. Dadurch vermittelt er die Geschichte der Rhetorik aus völlig neuer Perspektive – und entlarvt nebenbei die europäische Tradition als Konstrukt mit eigenen Konturen und die vielbeschworene „Macht der Rede“ als Mythos. Eine glänzende, anschauliche und lebensnahe Darstellung und ein ungemein unterhaltsames und kenntnisreiches Buch.
Warum klopfen wir auf Holz? Warum gilt die Sieben als Glückszahl, warum aber nicht im „verflixten siebten Jahr“? Warum sind selbst „Sonntagskinder“ nicht vor „Hexenschuss“ gefeit? - Ob wir wollen oder nicht: Der Aberglaube begleitet uns, oft unerkannt, durch alle Lebenslagen. Karl-Heinz Göttert bietet in seinem Buch ein Kaleidoskop undurchschauter Magie in alltäglichen Vorstellungen, Sprüchen, Handlungen.
Karl-Heinz Göttert erklärt den Sinn der gebräuchlichsten Sprichwörter, geht ihrer Herkunft und Entstehungsgeschichte nach, er beleuchtet die Machart der Sprichwörter, ihre Poetik sozusagen, und er erzählt von Sammlern und Forschern, die sich mit dem Sprichwort beschäftigt haben.