Die Reihe präsentiert bedeutende Werke der Weltliteratur in zeitgemäßer Rechtschreibung, die den Duden-Vorgaben entspricht. Klara Neuhaus-Richter sorgt dafür, dass klassische Texte modern aufbereitet werden, um sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Diese Initiative fördert das Verständnis und die Wertschätzung literarischer Klassiker in einer lesefreundlichen Form.
Joris-Karl Huysmans Reihenfolge der Bücher
Dieser französische Romanautor ist für seine unverwechselbare literarische Stimme bekannt, die sich durch eigenwillige Sprachverwendung, einen riesigen Wortschatz und reichlich sinnliche Beschreibungen auszeichnet. Seine Werke sind bemerkenswert für ihre enzyklopädischen Details und ihren scharfen, satirischen Witz. Huysmans drückt eine tiefe Abscheu vor dem modernen Leben und einen tiefen Pessimismus aus, eine Weltsicht, die ihn zuerst zur Philosophie Arthur Schopenhauers und später zu den Lehren der katholischen Kirche führte.







- 2021
- 2021
- 2020
Der Schriftsteller Huysmans reist widerwillig nach Lourdes und findet dort eine überfüllte Pilgerstätte, die weit entfernt von der ursprünglichen Idylle ist. Trotz des Glaubenskitsches und des hektischen Treibens entdeckt er das Tiefmenschliche und Schöne und beschließt, darüber zu schreiben. Es wird sein letztes Werk.
- 2019
Die Handlung folgt desillusionierten Aristokraten Des Esseintes, der sich von der Gesellschaft abwendet und in eine Welt der Kunst und Ästhetik eintaucht. Seine obsessive Suche nach Schönheit führt ihn durch verschiedene künstlerische Strömungen und philosophische Gedanken. Huysmans thematisiert den Konflikt zwischen Individualität und gesellschaftlichen Normen, während er die Sinnlichkeit und das Streben nach dem Außergewöhnlichen erforscht. Der Roman gilt als ein Schlüsselwerk des Decadentismus und bietet tiefgründige Einblicke in die menschliche Psyche und die Abkehr von konventionellen Werten.
- 2019
- 2019
Joris-Karl Huysmans (1848–1907) ist heute vor allem als Erfinder des versponnenen Dandys und Exzentrikers Jean Floressas des Esseintes bekannt, der sich im Roman »Gegen den Strich« von der Wirklichkeit abwendet, um ein rein ästhetisches Leben in einem eigens dafür eingerichteten Haus zu führen, in dem u. a. eine juwelenbesetzte Schildkröte auf dem Teppich herumspaziert und das Schlafzimmer mit Schreckensbildern geschmückt ist. Huysmans hat in seinen Erzählungen auf der anderen Seite die trostlose Leere des Angestelltendaseins in einer Weise geschildert, die wie die fahle Kehrseite zur sinnenberauschenden Kunstwelt Des Esseintes‘ erscheint. Eine solche Erzählung ist »Ein Dilemma« und das Dilemma ist die zynische Wahl, vor die der Notar Le Ponsart die schwangere Geliebte des verstorbenen Sohnes seines Mandanten stellt: Entweder sie akzeptiert, nur Jules‘ Haushälterin gewesen zu sein, bekommt ihren ausstehenden Lohn, erhebt keinen Anspruch auf Unterhalt für ihr Kind und verschwindet. Oder sie beharrt darauf, dass sie seine Geliebte war und von ihm schwanger ist und hat Anspruch auf – gar nichts. Weibliche Solidarität und Mitmenschlichkeit in Gestalt der Schreibwarenhändlerin Champagne, die sich für die junge Frau einsetzt, kommen nicht an gegen die Unerschütterlichkeit bourgeoiser Selbstgerechtigkeit. Mit beißender Ironie schildert Huysmans in dieser 1887 erschienenen Erzählung, wie die als bürgerliches Recht bemäntelte Macht, die autoritäre Sprache als Waffe benutzt, hartherzig und rücksichtslos eine schwangere Näherin in ihr Verderben stürzt. Schlaflosreihe: Unbekannte und vergessene Texte – phantastische Hirngespinste, erotische Erzählungen, märchenhafte und verrückte Gedankenspiele, diese Reihe bietet den Stoff, aus dem die schlaflosen Nächte gewoben sind. Im Taschenlampenkegelformat und schön gestaltet, laden sie zum Träumen ein, wenn die Stunden vorüberrieseln und der Schlaf nicht kommen will. Märchen, Essays, Gruselgeschichten, Erzählungen – wofür am Tag die Zeit zu kurz ist und dafür die Nacht sich dehnt. Herausgegeben von Roman Lach.
- 2013
Die Hauptfigur des Romans ist der dekadente Aristokrat Des Esseintes, der sich von der Gesellschaft abwendet und ein zurückgezogenes Leben in seinem opulent eingerichteten Pariser Haus führt. Huysmans erkundet Themen wie Ästhetik, Individualität und die Abkehr von konventionellen Lebensweisen. Der Protagonist sucht nach Sinn und Schönheit in Kunst und Natur, während er gleichzeitig die Oberflächlichkeit der modernen Welt kritisiert. Die Einführung von Jan ten Brink bietet zusätzliche Einblicke in den historischen und literarischen Kontext des Werkes.
- 2012
Monsieur Bougran ist ein Ministerialbeamter, der mit seiner vorzeitigen Pensionierung nicht zu Recht kommt. Er bekämpft sein Unbehagen, indem er in seiner Wohnung das frühere Büro nachstellt und vorgibt, er wäre noch immer Beamter. Er heuert Monsieur Huriot als Hilfskraft an, schreibt Briefe an sich selbst und bearbeitet fiktive Akten. Huysmans kannte das Bürokratenmilieu gut, er war selbst knapp vierzig Jahre lang Beamter, die Situation der Angestellten, die Dienstvorschriften und die unerträgliche Routine waren ihm vertraut. Aus intimer Kenntnis der Bürokratie entsteht ein köstliches Porträt des Alltagslebens in den Ministerien. Sein Protagonist verharrt in subalterner Position, zum Ausformulieren von Amtsbriefen verdammt. Er klagt über den Verfall der Sitten und das Unwissen der Neulinge, die den Sinn von amtsgerechten Schlußformeln nicht beherrschen. Bougran bedeutet Steifleinen, sinngemäß auch beengtes Dasein, in dem Namen steckt aber auch das Wort bougre, armer Schlucker. Er ist ein in der Literatur durchaus bekannter Typus, den man auch bei Flaubert antrifft.
- 2008
- 2008
Der symbolistische Schriftsteller Joris-Karl Huysmans, der mit seinem Roman A Rebours (›Gegen den Strich‹) Weltruhm erlangte, hatte sich als anerkannter Kunstkritiker in späteren Jahren dem erotischen Werk des belgischen Graphikers und Illustrators Félicien Rops zugewandt. Diese Studie liegt nun erstmals vollständig in deutscher Übersetzung vor. – Peter Priskil beleuchtet in seinem Essay den Werdegang des Romanciers, der in religiösem Wahn endete, und untersucht die 'satanische' Phase der beiden Künstler vor dem Hintergrund des Fin de siècle, im Spannungsbogen von Charles Baudelaire bis zu den Surrealisten.